Meine Frau hat zwei Minuten zur Arbeit und ich arbeite die meiste Zeit remote. Daher werden wir uns die Kinderbetreuung und Erziehung entsprechend auch teilen, sodass das Kind keine 8 Stunden in der Kita sein wird.
Ich hatte ja auf dein sehr pauschales Urteil mit der "Flucht aus der Arbeit" ebenso pauschal geantwortet. Einfach um zu zeigen, dass es Unsinn ist.
Aber differenzierter, ich mach es mal als a und b auf:
a) Es kann auch mit 2x Vollzeit funktionieren, bei entsprechenden Gegebenheiten: Arbeitsweg. Gleitzeit. Homeoffice. etc. pp.
b) Es kann auch andersrum sein: Es klappt nicht. Arbeitszeiten nicht flexibel genug. Mehr als 40 Std. Woche weil aufsteigen wollen. Arbeitsweg ungünstig. Etc. pp.
Bei a) sind die Kinder normal. Bei b) merkst du den Kindern an, dass was fehlt.
Die Eltern aus a) halten ihre Kinder für gut geraten, weil ja alles nach Plan lief.
Die Eltern aus b) halten ihre Kinder für gut geraten, weil ja alles nach Plan lief.
In einem von beiden Fällen war der Plan Scheiße!
Erzieher, Lehrer und auch die unzähligen Ehrenamtler so wie ich einer war, müssen in der Betreuung (Betreuung ungleich Erziehung, EIGENTLICH) die Scherben von b) auflesen. Ohne Unterstützung der Eltern, weil die haben ja alles richtig gemacht. Sieht man daran, dass Mama und Papa hohe Tiere sind. Kann ja nicht falsch gewesen sein.
Nein, das ist nicht der einzige Weg, Kinder fehlzuerziehen, aber diesen Zweig der Wohlstandsverwahrlosung sehen wir leider häufiger.
Nichts davon heißt, dass du persönlich damit direkt gemeint bist.
Aber um mal darzulegen, warum meine Einwürfe aus dieser einen Richtung kommen.