Abwägung: Erbbaurecht vs. Grundstückskauf / Renovieren

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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N

nordanney

Hmm...die Aussage passt aber nur, wenn die Gemeinde den Erbpachtzins günstig gestaltet.
Ich habe es weiter vorn schon geschrieben: wenn die Gemeinde eine so hohe Erbpacht verlangt, dass man den aktuellen Wert des Grundstücks nach 25-30 Jahren als Pacht bezahlt hat, wird die Differenz zwischen hypothetisch finanzieren Kaufpreis und Erbpacht ganz schnell negativ.
3% Rendite sind günstig und nicht hoch. Die Alternative ist, das gewünschte Grundstück nicht zu bekommen. Hinzu kommt, dass die Pacht in € geringer als die Rate bei der Bank ist. Somit können sich Familien ein Haus leisten, was sie sonst nicht könnten.
 
moHouse

moHouse

Ok. Scheinbar ticke ich falsch.
Scheint ne coole Sache zu sein den Grundstückswert (nicht Bodenrichtwert!) nach 25-30 Jahren als Pacht bezahlt zu haben. Und anschließend weiter zu zahlen.
Wenn ich nach 40 Jahren das Haus verkaufe, bekomme ich für das Grundstück genau 0.
Cool!

Warum wohnen wir eigentlich nicht alle weiterhin zur Miete?

Ob der Erbpachtzins tatsächlich niedriger als die monatliche Rate ist hängt von der Finanzierungsdauer des Grundstücks ab. Wenn ich das nach 20 Jahren abbezahlt haben möchte, ist der Erbpachtzins natürlich niedriger.
Sonst kommt der schon sehr nah an die monatliche Rate.
Wie gesagt: ich rede von den frechen Preisen hier in der Gegend- nicht von dem günstigen Angebot des TE.

So top günstig scheinen die 3% übrigens nicht gewesen zu sein. Die Grundstücke waren nämlich entgegen der verrückten Nachfrag richtige Ladenhüter im letzten Jahr. Da hätten wir sofort eins haben können und noch Auswahl aus 4 Grundstücken gehabt.
Bei Gemeindegrundstücken zum Verkauf kommen pro Grundstück ca. 50 Interessenten.
 
moHouse

moHouse

Außerdem: Wirtschaftlich arbeiten heißt nicht, den maximal möglichen Profit zu machen,
Doch. Genau das heißt es. Oder gegebenen Profit mit geringsmöglichen Einsatz. (Minimal-/Maximalprinzip)

und ganz nebenbei hat die Kommune auch noch eine soziale Verantwortung, und auch in NRW geht man immer weiter weg von Höchstgebotsverfahren. Das muss halt nur vom Stadtrat entsprechend gewollt sein.
Lass mich raten: in Ostwestfalen, in der Eifel, im tiefsten Bergischen Land geht man den von dir beschriebenen Weg.
Aber auf keinen Fall in Schlagdistanz zu Düsseldorf. NRW ist halt nicht gleich NRW. Auch hier gibt es beliebte Gegenden und Outback.

Die soziale Schiene wird hier anders abgefangen (z.B. günstige Vermietung von Immobilien an kinderreiche Familien durch Stadtwerke).
 
K1300S

K1300S

Doch. Genau das heißt es.
Für Dich vielleicht. Der Kommune reicht kostendeckend, oder wo steht Deine Interpretation begründet?
Lass mich raten: in Ostwestfalen, in der Eifel, im tiefsten Bergischen Land geht man den von dir beschriebenen Weg.
Fast. Ich meinte eigentlich diverse Kommunen im Ruhrgebiet, und ja, auch bei denen sind freie Grundstücke wie Goldstaub.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ok. Scheinbar ticke ich falsch.
Scheint ne coole Sache zu sein den Grundstückswert (nicht Bodenrichtwert!) nach 25-30 Jahren als Pacht bezahlt zu haben. Und anschließend weiter zu zahlen.
Ne, natürlich ist das nicht cool. Wenn man es sich leisten kann ist es langfristig besser das Grundstück zu kaufen als zu pachten. Aber man muss sich das halt auch leisten können. Und bei vielen macht die Bank einfach zu wenn auf ein ohnehin schon teures Haus noch 200-250 TE für ein Grundstück dazu kommen. Und 3% Rendite sind nicht frech sondern in vielen Bereichen unterer Standard. Ein privater Investor wird in der Regel mehr Rendite erwarten.
 
N

nordanney

Scheint ne coole Sache zu sein den Grundstückswert (nicht Bodenrichtwert!) nach 25-30 Jahren als Pacht bezahlt zu haben.
Cooler ist Eigentum. Aber total uncool, kein Grundstück zu haben und sich in den Allerwertesten zu beißen, weil man ja das doofe Erbbaurecht nicht genommen hat. Und 3% ist günstig dafür.

Wenn es für den TE so einfach wäre, hätte er nicht gefragt und verzweifelt, dass er ansonsten hunderte Kilometer von den Freunden ein Grundstück kaufen müsste.

Und beim Verkauf ist das Grundstück übrigens nicht mit 0€ in Deiner Bilanz. Für ein Erbbaurecht in guter Lage kannst Du ordentlich Geld verlangen als Aufpreis fürs Haus.

Vielleicht bin ich einfach unvoreingenommen, weil ich A) seit über 20 Jahren Immobilienfinanzierung betreibe und B) aus dem Ruhrgebiet komme, wo Erbbaurechte so normal wie das tägliche Brot sind. Ich wohne sogar in einem Erbbaurecht beziehungsweise in einer Wohnung als er Baurecht (auch wenn sie inzwischen verkauft ist). Der Verkaufspreis war identisch zu Wohnungen im Volleigentum. Mir wurde also mein Grundstücksanteil bezahlt, obwohl ich ihn nur pachte. Und wir reden vom Niederrhein, nicht von einer Metropole.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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