Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld. Das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.
John Ruskin
englischer Sozialreformer 1819-1900
dem muss ich leider zustimmen.
Wir bauen auch Häuser.
Dies soll hier aber nicht Gegenstand sein. Was ich hier lesen muss, erschreckt mich sehr. Das ganze wirkt ja schon kriminell durchdacht. Hat aber wirklich 2 Übeltäter.
Man lässt sich schnell blenden. Kleiner Preis, TÜV/ DEKRA, VHV, da kann ja eigentlich nichts schief gehen. Hier wird deutlich, das man sich selbst darauf nicht verlassen kann. Der Versuch für möglichst wenig Geld eine bestimmte Menge hochwertiger Ware zu erhalten ist aber vollkommen legitim. Nur sollte man sich über eines im klaren sein - In den meisten Fällen ist das eigene Haus die größte und wichtigste Investition im Leben. Wer im Vorfeld am falschen Ende spart, bekommt dieses Ende später oft genug präsentiert.
Gute Verkäufer die ein gutes Bauchgefühl vermitteln. Auch hierauf kann man sich scheinbar nicht verlassen. 780 geschädigte Bauherren können das bestätigen.
Referenzhäuser? Wer glaubt denn heute noch daran, das solche Bauherren für die richtige Aussage nicht prämiert werden?
Wo also die absolute Sicherheit hernehmen? Schlicht, es geht nicht.
Wenn es für die Zukunft hilft, bei denen wo eine Zukunft erkennbar wird, die Zahlungen sollten wenn machbar über ein Notarkonto laufen. Auszahlungen auch erst, wenn die Fertigstellung des Gewerk mängelfrei schriftlich bestätigt ist. Geht über ein Baubegleitbuch. Bestätigung von Zahlungsausgang und Zahlungseingang auch direkt schriftlich und über Baubegleitbuch. Ein Bauherr kann Zahlungen und Bauvorgang ebenfalls unterbrechen wenn ersichtlich wird, dass die Handwerker nicht bezahlt werden. Aber immer wenn machbar mit Rechtsbeistand.
Mein Tipp - nutzt in der jetzigen Situation den Bauherrennotruf, rechtlichen Beistände usw. und versucht besonnen und mit so wenig Verlust wie noch möglich aus euren bestehenden Verträgen zu kommen. nicht unüberlegt handeln.
Während dieser Zeit genau überlegen, wie man sich selbst die idealste und auch machbare Lösung vorstellt. Das muss das Maß der weiteren Vorgehensweise sein. Risiken aufschreiben und bei den kommenden Beratungen beachten. Gewährleistung nicht aus den Augen verlieren. Unter Umständen werden dadurch eine oder zwei Kreditrate mehr bezahlt als geplant. Aber lieber das, als noch mal mit dem Kopf durch die Wand. Und viel tiefer kann man ja nicht stürzen.
Hausbau ist in erster Linie Vertrauenssache und es schadet der Branche wenn solche Unternehmen diese Branche nachhaltig schädigen. Es wird zu wenig Trost geben. Aber wenn Dir geholfen werden soll, dann kannst Du dir nur selbst helfen. Dieses Forum ist ein guter Anfang seinen Frust auszusprechen. Aber verliert nicht euer Ziel aus den Augen.
Ich wünsche allen Geschädigten Glück, Besonnenheit und einen Weg aus ihrer Situation.
MfG
Bernd