Hallo,
auch wir können nur jedem davon abraten Zeit und Geld in einen Hausbau mit M3 zu investieren.
Dabei fing es zunächst ganz vielversprechend an, da sich der Verkäufer (Herr Z. aus DO) sehr bemühte. Auch wenn die Kommunikation immer recht lange dauerte (Herr Z. musste schließlich alles bei M3 anfragen und M3 ist halt langsam - sehr langsam!) hatten wir nach vielem Hin und Her ein gutes Angebot für individuelles Haus zu einem attraktiven Preis.
Aufgrund unserer Bemühen hatten wir das Glück Herrn B. noch vor dem Vertragsabschluss persönlich kennen zu lernen, da wir einige Änderungswünsche hinsichtlich des Bauvertrags und viele Zusatzpunkte hinsichtlich der Leistungsbeschreibung hatten (wir wollten die mündlichen Zusagen des Verkäufers gerne vertraglich vereinbart haben). Da sich über Sympathie sicherlich streiten lässt hier kurz etwas zum Vertrag:
Unser Jurist fragte uns nach der Durchsicht des Vertrages, ob dieses Schriftstück ernst gemeint sei, da es schlichtweg eine Katastrophe darstellt. Der Vertrag (es ist ein VOB-Vertrag - einfach mal googeln was die Verbraucherzentrale dazu sagt) wird selten konkret (z.B. "Auftragsklarheit" -> wann bitte soll das sein, oder "praktischerweise" -> heißt das jetzt ja oder nein? oder "ungünstige Witterungsverhältnisse" -> sind das auch zwei Tage Regen?) und regelt wesentliche Punkte überhaupt nicht (z.B. wird eine Bauzeit von 6 Monaten garantiert, aber nie ein Baubeginn fixiert).
Auf unsere Bitte hin diesen Baubeginn zu fixieren, z.B. "Baubeginn ist innerhalb von 6 Wochen nach vorliegen der Baugenehmigung" sagte uns Herr B., dass er dies nicht garantieren könnte, da er schließlich nicht wüsste, ob er in diesem Zeitraum die Handwerker findet, die das Gewerk zum kalkulierten Preis ausführen. Auf unsere Frage was wir denn tun sollen, wenn drei Monate später immer noch nichts passiert ist, weil kein Handwerker gefunden wurde bekamen wir die Antwort, dass wir den Vertrag dann ja kündigen könnten; hierzu würde es doch bestimmt Rechtsprechungen geben (eigentlich wollten wir ein Haus bauen und nicht vor Gericht ziehen - aber egal).
Auch der Zahlungsplan nach "Baufortschritt" ist ein Witz. Bereits vor Baubeginn sollen 20% gezahlt sein, schließlich erhielten wir ja auch eine Bürgschaft (zur Info: diese haftet nur im Falle der Insolvenz o.Ä.). Nach fertiggestelltem Rohbau müssen insgesamt 80% bezahlt sein -> Für uns ist dies allenfalls "Zahlung vor Bauleistung" und nicht nach Baufortschritt. Einen üblichen Einbehalt von 5% der erst nach der mängelfreien Übergabe gezahlt wird, wird durch Herrn B. nicht in den Vertrag aufgenommen, schließlich gäbe es ja die Gewährleistungsbürgschaft (zur Info: auch diese haftet nur im Falle der Insolvenz o.Ä., nicht bei Mängeln die nicht beseitigt werden).
Für uns als Kunden hatten wir an dieser Stelle jegliches Vertrauen in M3 verloren, da diese Regelungen alles sind, aber nicht fair!
Auch das Argument, dass alles auf ein Treuhandkonto (lt. Vertrag auch mal Notaranderkonto genannt - M3 nimmt das nicht so genau) bei einem Steuerberater eingezahlt wird konnte uns nicht beruhigen. Erstens kennen wir den Steuerberater aus Leipzig nicht und jede vorgelegte Rechnung wird durch diesen beglichen; auch Rechnungen des Verkäufers oder von M3 selbst. Was passiert zudem wenn der Steuerberater insolvent wird oder das Geld veruntreut. Der Kunde ist auch hier der Dumme.
Letztendlich sollten unsere individuellen Zusatzwünsche dann noch einmal nachkalkuliert werden (diese waren durch uns bereits seit Wochen schriftlich fixiert worden und M3 bekannt - aber gut). Wir sollten spätestens innerhalb von 7 Tagen eine Rückmeldung erhalten. Es geschah nichts. Am Tag 8 habe ich bei unserem Verkäufer nachgefragt der mich auf Tag 9 vertröstete. Am 9 Tag geschah wieder nichts. Erneute Nachfrage, ein erneutes Versprechen für Tag 12. Und was passierte am Tag 12 - wieder nichts.
In diesem Moment haben wir uns von M3 getrennt und sind froh, nicht auf das vermeintlich günstigste Angebot hereingefallen zu sein. Bauchschmerzen hatten wir schon seit vielen Wochen zuvor, wollten aber die von uns investierte Arbeit nicht einfach "wegschmeißen" und haben uns selbst vieles immer wieder schön geredet.
Innerhalb von zwei Wochen haben wir es nunmehr geschafft einen für beide Seiten fairen Vertrag mit einem anderen Bauträger aus der Region abzuschließen (in dieser Zeit konnte M3 nicht einmal unsere seit langem bekannten Zusatzwünsche noch einmal nachrechnen). Baubeginn ist innerhalb von zwei Wochen nach Baugenehmigung; nach dem Rohbau sind insgesamt 63% des Kaufpreises fällig und die letzten 10% werden erst nach der mängelfreien Übergabe des Hauses gezahlt.
Insgesamt zahlen wir jetzt ca. 10.000€ mehr, aber M3 hat uns nie bestätigt, dass der errechnete Preis incl. der Versprechen des Verkäufers die wir schriftlich fixiert hatten wirklich stimmte. Vielleicht hatte M3 auch nicht damit gerechnet, dass wir alles schriftlich festhalten wollten. Andere Beiträge in diesem Forum könnten so etwas vermuten lassen.
Wir haben aktuell keine Bauchschmerzen mehr und freuen uns auf unser Haus.
Fragen immer gerne....