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Komischerweise spielt es keine ökologische Rolle ob wir sauberes und billiges Gas mit einer Pipeline aus Russland importieren oder es mit großen Überseetankern aus Amerika her transportieren. Ob hunderte Kreuzfahrtschiffe und tausende Urlaubsflieger das Klima mehr schädigen als jeder Individualverkehr. Oder die Kohleschiffe nun Kohle aus Australien heran karren statt mit Zügen aus Russland.
Wenn das ganz Geschäftsmodell des Westens aus Billigprodukten Asiens besteht und der Transportaufwand höher ist als alles andere.
Müssen Anfang September wirklich die Äpfel aus Neuseeland im Edeka liegen während sie hier am Baum verfaulen?
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Billig mag das Gas aus Russland sein, sauber ist es definitiv nicht. Man braucht nicht zu glauben, dass Russland in seinen sibirischen Gasfeldern auf Umweltschutz achtet. Das Zeug wird so billig wie möglich aus der Erde geholt, ob da nachher jemals wieder was wächst, interessiert niemanden.
Gilt auch für Öl... schon 2012 wurde geschätzt, das 17-20 Millionen Tonnen Öl in Russland durch Lecks in Pipelines verloren gehen. Das waren damals 4% der gesamten russischen Produktion...
wie gesagt... billig? Ja. sauber? Definitiv nein.
Transport und CO2-Ausstoß von großen Containerschiffen ist pro Tonne viel geringer, als die meisten glauben. Die Klimabilanz deutscher Äpfel, die bis Mai des nächsten Jahres in speziellen Klimakammern liegen, damit sie haltbar bleiben, ist oft sogar schlechter, als das der Äpfel, die man uns im Mai aus Neuseeland liefert.
Ob im September wirklich viele Äpfel aus Übersee im Regal liegen, müsste ich mal gucken...
PS:
Russland hält auch den Rekord für den radioaktivsten Ort der Erde. Der Karatschai-See, bei Tscheljabinsk wurde solange mit hochradioaktivem Müll zugekippt, bis man ne Betondecke drüber gießen musste. Der Aufenthalt am Ufer ist mit einer Strahlenbelastung von bis zu 6 Gray/h für ungeschützte Menschen nach einer Stunde tödlich. Go Russia?