Hauskauf ohne Eigenkapital in recht jungen Jahren

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Tassimat

Tassimat

Wieso kann man die Kaufnebenkosten nicht finanzieren.
Klar kann man das, aber zu Konditionen eines Konsumkredits. Was zahlt man aktuell? 8% + x% Tilgung?
Kaufnebenkosten, Küche und evtl. noch ein paar möbel müssten so finanziert werden. Gibt wirklich noch Menschen, die dass für eine gesunde Finanzierung halten?

Mag sein, dass man bei billigen Zinsen ein Auge zudrücken kann, aber pauschal bleibt es bei der Parole, dass man mindestens die Kaufnebenkosten als Eigenkapital mitbringen muss.
 
J

jrth2151

Also wir haben vor knapp 1,5 Jahren auch 110% finanziert. Beide Ende 20 und auch 5.000 Netto zu dem Zeitpunkt. Da allerdings mit 2% Tilgung und 2,4% Zinsen. Da ist die Volksbank einfach so ohne viel Diskussion mitgegangen. Wie das heute aussieht, weiß ich nicht, aber macht euch doch Termine und schaut, was die Banken dazu sagen. Unser Berater hatte damals alles durchgerechnet, inkl. Elternzeit, ALG, und und und. Das haben wir selbst auch nochmal durchgeführt und haben entschieden, dass das für uns so umsetzbar ist bei 1970€ Rate. Aber um ehrlich zu sein, das war schon knapp bemessen, aber machbar. Mittlerweile verdient jeder von uns 300€ mehr Netto und damit lässt es sich schon gut leben. In zwei Wochen ist Einzug und mit Zinsen+Miete zahlen wir aktuell sogar etwas mehr als später im Haus.

Aber um ehrlich zu sein, bei mehr als 2.000€ Rate hätten wir den Traum vorerst eingestampft. Das war wirklich unsere absolute Schmerzgrenze und da muss man auch ehrlich zu sich selbst sein. Ich würde euch empfehlen, eine Haushaltsrechnung durchzuführen. Macht euch ein paar Excel-Tabellen und schaut, was für euch geht. Klar kann man auch auf kleinem Fuße gut leben, aber so 500-600€ Taschengeld würde ich pro Person an Verbrauchskosten (einkaufen, essen gehen, Kino, Klamotten, Unternehmungen), neben allen anderen Kosten, mindestens einplanen. Unterschätzt auch nicht, wie viel Geld für spontane Anschaffungen, gerade am Anfang draufgehen wird. Werkzeug, nicht finanzierbare Gebühren, Briefkasten, Pflanze hier, Möbelstück da. Wir haben das so gelöst, dass jeder von uns beiden 850€ Taschengeld hat und darüber frei verfügen kann. Beim Einkaufen wechseln wir uns einfach ab. Alles andere wandert dann aufs gemeinsame Konto. So sparen wir nach Fixkosten noch rund 300-500€ im Monat.

Damit kommen wir auch schon zu den 40.000€, die ihr für die Renovierungen angesetzt habt. Damit kommt ihr niemals hin. Alleine an o.g. „Kleinigkeiten“ haben wir seit Unterschrift 5.000€ bezahlt und wir bauen quasi schlüsselfertig. Die Küche liegt auch eher so bei 10k-15k. Ich würde noch mindestens 20.000€ an Puffer einplanen.
 
E

Evolith

Also dem TE jetzt vorzuwerfen, dass er keine Kinder will, finde ich etwas stark. Man mag es kaum glauben, aber es gibt wirklich Menschen, die von Anfang an keine Kinder wollen und das auch konsequent so durchziehen. Finde ich völlig legitim.

Zum Thema: Wenn ihr so jung ein haus möchtet, was ich gar nicht schlimm finde (ging mir auch so), dann müsst ihr genau überlegen, was ihr braucht und was ihr möchtet. Ist diese Immobilie so euer Traumhaus, dass sich der Aufwand und die Einschränkungen lohnen? Wenn nicht, vielleicht nach etwas anderem (ohne Einliegerwohnung) suchen. Vielleicht mögt ihr auch noch bisschen was zu dem Haus sagen.

Ansonsten ja, die Renovierungskosten sind viel zu gering angesetzt. Da könnt ihr locker verdreifachen, je nachdem, ob ihr machen lasst oder selbst Hand anlegt.

Die Finanzierungsmachbarkeit bestimmt die Bank.
 
H

Haus123

Klar kann man das, aber zu Konditionen eines Konsumkredits. Was zahlt man aktuell? 8% + x% Tilgung?
Kaufnebenkosten, Küche und evtl. noch ein paar Möbel müssten so finanziert werden. Gibt wirklich noch Menschen, die dass für eine gesunde Finanzierung halten?

Mag sein, dass man bei billigen Zinsen ein Auge zudrücken kann, aber pauschal bleibt es bei der Parole, dass man mindestens die Kaufnebenkosten als Eigenkapital mitbringen muss.
Ob ich jetzt mein Kapital für die Küche mit 8% ETF-Rendite (ja, nach Steuern ist das wahrscheinlich übertrieben) anspare oder ich sofort zuschlage und dafür 8% Zins zahle, ist im Endeffekt egal. Bei der Ansparversion habe ich eher noch das Risiko, dass mir die Inflation entgleitet und die Preissteigerungen gerne mal im Bereich des Nominalzinses liegen. Dann hätte ich besser sofort gekauft. Ja, Aktien sind kurzfristig riskant. Aber was ist ohne Risiko? Durch alle Threads zieht sich hier fast die Vorstellung, dass Sparen nur über Tagesgeld geht. Wer so denkt, wird freilich nie genügend Eigenkapital ansparen können.

Wo ich zustimme: Die Attraktivität von Eigenkapital-Investitionen hat gegenüber Kreditfinanzierungen deutlich zugenommen. In der Vergangenheit war man teils echt blöd, die Aktien zu verkaufen, um sich Haus, Auto oder Möbel zu finanzieren. Heute würde ich auch sagen, verkaufe lieber, denn bei 4% (besichert) oder 8% (unbesichert) muss man sich das unsichere Zinsdifferenzgeschäft und die Investition in Aktien auch nicht mehr geben. Wenn aber jemand noch gar kein Eigenkapital aufgebaut hat, muss man trotzdem nicht unbedingt noch einige Jahre warten. Damit läuft man nur ins Risiko, dass einem die Konsumenten und Baupreise davon laufen. Bei der Kreditfinanzierung hat man wenigstens schon die Planbarkeit der Kosten. Wenn der Kreditrahmen also passt, warum nicht? Von der Küche heute statt morgen hat man schon was, vom Aktiendepot nicht.
 
H

haydee

Ich würde an euerer Stelle noch 2-3 Jahre sparen. Ungefähr so viel wie die aktuelle Rate wäre.

Schätze auch die 40.000 k sind zu wenig wenn noch Bäder dabei sind.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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