A
AallRounder
Guten Morgen Friedrich,
Wer die Nerven und das Geld investieren kann und möchte, der kann auch alles von Firmen machen lassen. Diesen zweifelhaften Luxus Leiste ich mir nicht, weil ich gerade mal mein Material bezahlen kann, an dem ich qualitativ nicht spare und die Bauerei seit fast 20 Jahren ein fester Lebensbestandteil bei mir ist. Von Geizmentalität bin ich nicht befallen.
Wobei hier im Forum schon so einige "Geizmentalitäten" auftauchen, die am Essenziellen einsparen wollen. Wer dann auf die Nase fällt, weiß wenigstens warum.
Sogar aufs maximal Vertretbarste gerechnet geht selbst der Fachverband der Mineralwollindustrie lediglich von 25 % möglichen Wärmeverlusten durch die Fassade aus. Fenster und Dach / Geschossdecke schlagen schon jeweils mit 30 % zu. Bei vielen soliden Altbauten, die wie bei mir halbmeterdicke Außenwände mit Luftschicht besitzen, dürften die 25 % schon reichlich hoch angesetzt sein. Nun habe ich neue Isolierglasfenster eingebaut und die Fensterwände mit 25-30 mm dickem mineralischen Dämmputz (also Bimszusätze u.ä., KEIN Styropor) komplett neu verputzt. Das sollte zusammen mit 25 cm hoher Perlite/Tonschüttung als Geschossdeckendämmung als Innendämmung genügen. Mir ist schon klar, dass man in so einem alten Haus mehr Heizenergie verbraucht. Ich bin nebenbei bereits jahrelang am Holzsammeln und Trocknen, weil ich als nächstes zusätzlich Kamine einbauen will.
Warum unterscheidest Du so sorgfältig OSB/Spanplatte und MDF? Bzgl. E1 sind doch die FDH-Grenzwerte nach EN120 für beide Baustoffe in einem Atemzuge festgelegt (01, ml/m³ (ppm) gem. EN 717-1).
Übrigens: auch der "Blaue Engel" sagt nur aus, dass die ohnehin viel zu hohe E1-Norm um mind. 50 % unterschritten wird. Aber selbst das ist nach Ansicht vieler Institute (ich erspare mir mal eine Aufzählung) immer noch gesundheitsgefährdend.
Ja, ok - die Quintessenz sollte eigentlich nicht die Botschaft des DIY sein. Aufhänger war Deine Äußerung, am Besten gar nicht (neu) zu bauen. Beim Bestandshaus braucht man sich m.E. zumindest nicht mehr den Kopf über die Energiebilanz des Rohbaus zu zerbrechen. Wenn man schon wegen jedem Krümel Zement in Gewissenskonflikte gerät, würde das ja so einiges an Konfliktpotenzial vermeiden. Das war der Grundgedanke. Sorry, wenn ich das so missverständlich rübergebracht habe!Zeit: Richtig, ich habe ausdrücken wollen, dass Dein Konzept für Dich wohl in Ordnung ist, die Masse der Häuslebauer werden damit nicht klar kommen.
Sanierung wird vermutlich in den meisten Fällen teurer als Neubau. Dafür hat man - nach meiner ganz subjektiven Einstellung - auch kein Haus von der Stange und von einer Bauart, Größe und Grundriss, in der man heute einen Neubau nicht mehr bezahlen könnte. Wenn ich meine "Kleinvilla" mit 340 qm Wohnfläche zzgl. 60 qm Anbau nehme, würde ich für einen Neubau vermutlich Millionen hinblättern müssen. Sowas baut heute keiner mehr.Geld: Wenn ich lese was Du alles machst und ich davon ausgehe das die Masse der Häuslebauer dies nicht selbst machen können und Handwerker damit beauftragen müssen dann glaube ich, dass es schon ganz schön teuer wird. Deshalb Neubau eher sinnvoller.
Wer die Nerven und das Geld investieren kann und möchte, der kann auch alles von Firmen machen lassen. Diesen zweifelhaften Luxus Leiste ich mir nicht, weil ich gerade mal mein Material bezahlen kann, an dem ich qualitativ nicht spare und die Bauerei seit fast 20 Jahren ein fester Lebensbestandteil bei mir ist. Von Geizmentalität bin ich nicht befallen.
Ja, da mags Du zum großen Teil sogar Recht haben. Aber wie immer kann man Aussagen nicht pauschalisieren. Es sind auch genug Familien von Baufirmen ruiniert worden, die nicht "cool sparen", sondern in ein neues Haus einziehen wollten.Risiken: Wo kommen den die Risiken her, von "Geiz ist cool". So lange die Leute beim Bau glauben es muss hauptsächlich billig sein ist den Risiken Tür und Tor geöffnet. Es fängt doch schon an, dass man sich einen vernünftigen Architekten und Ingenieur sparen will. das geht über die Handwerker bis zu den Materialien bis auf natürlich teure Armaturen usw..
Wobei hier im Forum schon so einige "Geizmentalitäten" auftauchen, die am Essenziellen einsparen wollen. Wer dann auf die Nase fällt, weiß wenigstens warum.
Doch: Stichwort Blähton. Hatte ich bzgl. der Geschossdecken geschrieben. Aber wie oben ausgeführt, sollte der Schwerpunkt meines Beitrags nicht in der Beschreibung meines IST-Zustandes liegen, sondern in der energetischen Betrachtungsweise Sanierung kontra Neubau. Ist leider nicht so rübergekommen.Dämmung: Kein Wort davon.
Meine Rede - im Neubau wie in der Sanierung. Bis auf den Unterschied bei der Dichtigkeit.Ich bin überzeugter Holzbauer und wir dämmen niemals mit den Produkten der Erdölindustrie. Wir haben hervorragende Dämmstoffe aus unserem eigenen Material wenn da nicht wieder "Geiz ist cool" wäre. Unsere Dämmstoffe kosten halt etwas mehr. Ungedämmte Geschossdecken gibt es überhaupt nicht und die Häuser werden dicht hergestellt, mit sinnvollen Heizanlagen ausgestattet und die Fenster haben auch hervorragende Werte.
Nicht nur wegen der erhöhten Kubikmeter, aber auch deswegen. Ich hatte ja geschrieben, dass der erhöhte Energieverbrauch auch dem Umstand geschuldet ist, dass sanierte Altbauten niemals so dicht wie Neubauten ausgeführt werden können.Energieverbrauch: Dass ein Altbau nur deshalb mehr verbraucht weil die Decken höher sind würde ich doch als Märchen bezeichnen. Sicherlich hast Du recht, es kommt nicht nur auf die Wand an sondern es geht um ein gesamtheitliches Dämmkonzept und dazu gehört auch die Dichtheit der Gebäudehülle. Hochgedämmte Gebäudehüllen verbrauchen deutlich weniger Energie, dass ist eine unumstößliche Tatsache. Vielleicht lässt Du mal zum Schluss einen "Blower Door" Test machen. Ich hoffe sehr für Dich das es kein böses erwachen gibt. Vielleicht habe ich Dich da wirklich falsch verstanden, ich habe nur nichts von Dämmung gelesen.
Sogar aufs maximal Vertretbarste gerechnet geht selbst der Fachverband der Mineralwollindustrie lediglich von 25 % möglichen Wärmeverlusten durch die Fassade aus. Fenster und Dach / Geschossdecke schlagen schon jeweils mit 30 % zu. Bei vielen soliden Altbauten, die wie bei mir halbmeterdicke Außenwände mit Luftschicht besitzen, dürften die 25 % schon reichlich hoch angesetzt sein. Nun habe ich neue Isolierglasfenster eingebaut und die Fensterwände mit 25-30 mm dickem mineralischen Dämmputz (also Bimszusätze u.ä., KEIN Styropor) komplett neu verputzt. Das sollte zusammen mit 25 cm hoher Perlite/Tonschüttung als Geschossdeckendämmung als Innendämmung genügen. Mir ist schon klar, dass man in so einem alten Haus mehr Heizenergie verbraucht. Ich bin nebenbei bereits jahrelang am Holzsammeln und Trocknen, weil ich als nächstes zusätzlich Kamine einbauen will.
E1 gehört m.E. schon lange verboten, weil es einen jahrzehntealten Kenntnisstand repräsentiert, der heute widerlegt ist. Die von Dir so prächtig beschriebenen "Geiz-ist-cool-Hobbyhandwerker" dürften gar nicht erst die Möglichkeit haben, dieses Zeug offiziell kaufen zu können.Leim: Nochmals Spanplatten spielen im konstruktiven Bau keine Rolle mehr. Wenn es in Baumärkten so was immer noch gibt dann hat das was damit zu tun das viele Heimwerker meinen: "Ich wohne in einem Haus und außerdem gibt es Herrn "Google", also bin ich Baufachmann und außerdem ist ja alles so schön billig. Im konstruktiven Bau werden in aller Regel PU verleimte OSB-Platten eingesetzt und Böden (Laminat und Fertigparkett) haben in aller Regel MDF Platten als Träger. Heißt nicht, dass es anderes nicht gibt. FDH wird und wurde auch in der Vergangenheit, eher weniger durch die Baustoffe ins Haus gebracht sondern über Möbel, Böden und man glaubt es nicht Wollteppiche. nicht alles was aus der Natur kommt ist ökologisch.
Warum unterscheidest Du so sorgfältig OSB/Spanplatte und MDF? Bzgl. E1 sind doch die FDH-Grenzwerte nach EN120 für beide Baustoffe in einem Atemzuge festgelegt (01, ml/m³ (ppm) gem. EN 717-1).
Übrigens: auch der "Blaue Engel" sagt nur aus, dass die ohnehin viel zu hohe E1-Norm um mind. 50 % unterschritten wird. Aber selbst das ist nach Ansicht vieler Institute (ich erspare mir mal eine Aufzählung) immer noch gesundheitsgefährdend.
Hm, dann weiß ich wirklich nicht, weshalb z.B. das Umweltinstitut München e.V. ganz explizit die von Dir so hochgelobte "formaldehydfreie PU-Spanplatte" als Wohngift mit krebserregenden Stoffen ausweist. Muss sich wohl geirrt haben, die Uni ...PU: Ich muss mich nochmals wiederholen. Moderne mit PU verleimte Holzprodukte (OSB, BSH, KVH, BSP) haben keine Emissionen aus dem PU-Leim. Natürlich muss bei der Verarbeitung in den Betrieben große Sorgfalt zum Schutz der Mitarbeiter aufgewendet werden. Im ausgehärteten Zustand, und nur das bekommst Du als Kunde, gibt es keine messbaren Emissionen und die Messmethoden sind hochentwickelt.
Gruß aus MJa und Gruß aus P.