Wieso, er hat doch recht. Das ist der einzige Weg, um in das System hinein zu kommen. Andere gibt es nicht.(Obwohl, meist doch, nämlich mit Schwerbehindertengrad. Aber DANN wirds wohl wirklich absurd )
Hat er das wirklich? Denk(t) mal bitte drüber nach was ist, wenn das mit dem Kinder bekommen nicht klappt. Mag vielleicht in der rosaroten Welt von einigen hier nicht vorkommen, ist aber für mindestens 2 Pärchen in meinem Bekannten/Familiekreis ein reales Problem. Und diese Betroffenen dürfen also nicht den Wunsch haben zu bauen bzw. wird daa zusätzlich erschwert, oder wie?
Unabhängig davon ist die Lebensgestaltung Privatsache und viel zu individuell, um das mit einem „was stellst Du Dich so an? Dann bekommt halt Kinder“ einfach abzutun (soziale Bindungen und/oder Verantwortung: Stichwort Pflege von Elternteilen...). Ein anderer, genauso sinnfreier Ratschlag hätte lauten können: „Dann verdiene einfach 5x so viel, damit Du mit den Neureichen konkurrieren kannst“. Auch nicht sonderlich förderlich. Sorry, wenn das etwas gereizt wirkte, aber bei solch stark vereinfachten „ist doch alles ganz easy, was stellst Du Dich so an“ Vorschlägen habe ich echt meine Herausforderung ruhig zu bleiben
Ich finde die Absicht gut, junge Familien durch Anreizprogramme zu fördern. Das Wie ist nur die Frage. Einheimischenmodelle sind meiner Meinung nach gut gemeint - was aber häufig das Gegenteil von gut gemacht ist. Ich finde es auch durchaus legitim vorher zu bauen, um dann eine Familie zu gründen. Warum sollte eine Förderung nur dann greifen, wenn man vorher schon Kinder hat und nicht auch, wenn die Planung fester Bestandteil des Lebensentwurfs ist?
Die Problematik mit den Modellen wurde ja auch schon genannt: junge Familien übernehmen sich oder Seilschaften in der Lokalpolitik hebeln die „faire“ Vergabe aus... und zum punktebasierten Modell noch was: wie fördert man junge Familien, wenn Kinder über 4 Jahren Punktabzug bedeuten???
Ansonsten nur ein Eindruck: einige scheinen hier ob des ordentlich Verdienstes das Ganze schön durch die Neidbrille zu betrachten. Ist aber nur ein Eindruck, wenn man en bloc seit gestern Abend vier Seiten mit Beiträgen am Stück liest...
Zum Thema Einheimischenmodell noch was. Zitat: „Die Vergabe der Wohnbaugrundstücke erfolgt in zwei Vergaberunden. Zur ersten Vergaberunde durch Verlosung werden nur folgende Bewerber zugelassen:
– Bewerber mit aktuellem oder früherem Wohnsitz in der Gemeinde ******** oder einem
Arbeitsplatz in der Gemeinde.
– Die Bewerber müssen volljährig sein.
– Für die Teilnahme an der Verlosung ist eine schriftliche Bewerbung erforderlich.
– Bei Mehrfachbewerbungen durch mehrere Familienmitglieder kann bei Bewerberüberhang nur eine Bewerbung bei der Verlosung berücksichtigt werden.“
So sah das bei uns hier in der Region aus (Fürth/Erlangen).
Wo genau wird hier der Anreiz für Familien gelegt?
Wir haben nach vier Jahren Suche so ziemlich alles mitgemacht. Von Angeboten, die dann noch mal eine Woche stehen gelassen wurden, um im Bieterverfahren den Preis hochzutreiben bis hin zu QM-Preisen im vierstelligen Bereich.
Letztendlich hatten wir Glück, weil im jenem Baugebiet, was die Vergabe im Einheimischenmodell (siehe Zitat) gemacht hat, von der Bäuerin, die den Grund an die Gemeinde verkaufte, 4 Grundstücke selbst vertrieben hat - mit ca. 150€/qm Aufpreis ggü der Gemeinde...
Als Mensch, der vor gut 15 Jahren aus dem Hamburger Umland nach Franken gezogen ist, mit einer Frau, die Fränkin ist, aber nicht aus der besagten Gemeinde kommt und einer 3000-Seelen-Gemeinde, die eher landwirtschaftlich ausgerichtet ist, kann mir ja mal einer der Experte hier erklären, wie man da an ein Grundstück kommen soll, um eine Familie zu gründen?
Eine Beobachtung (für den Fragesteller): es herrscht hier in Nürnberg/Fürth/Erlangen ebenfalls ein sehr sehr überhitzter Markt, was Grundstücke angeht. Man findet kaum sinnvolle Angebote, dennoch wird gebaut als gäbe es kein Morgen, zudem sind noch einige Flächen in Neubaugebieten unbebaut... vieles geht unter der Hand über Kontakte in Vereinen, FFW etc weg.... entweder dort präsent(er) sein (was schwierig sein könnte) oder die Eigentümer der freien Grundstücke ausfindig machen und persönlich anschreiben, bei den Gemeinden immer und immer wieder nachhaken oder bei lokalen Supermärkten ans Schwarze Brett Suchanzeigen tackern. Gerade im Ländlichen gehören noch einige Grundstücke eher älteren Menschen, die mit Immo-Irgendwas-Portalen etc. wenig am Hut haben oder b) durchaus von einem handschriftlichen, freundlichen Brief beeindruckt sind und man dort im Gedächtnis bleiben...