KfW - Bau ist es nötig oder nicht?

[Smialbuddler]

Ich habe nicht das Gefühl dass mir jemand mein Projekt vermiesen will. Ich habe viel eher das Gefühl dass man mir unbedingt beweisen will dass ein "Ökohaus" (man beachte bitte die Anführungszeichen) im Prinzip nicht ökologischer ist als ein Energieeinsparverordnung-Haus. Und das, bei allem Respekt, halte ich nach wie vor für falsch.

Nein, nein. Nur immer noch anführen, dass die von KFW-Standards geforderten Maßnahmen nicht zwangsläufig ökologisch sind.

Irgendwie verdreht sich auf dem Weg von mir zu dir immer die Aussage.
Ich sage, aus Wärmepumpe, viel Dämmung &Co. folgt nicht zwingend ein ökologisches Haus, wegen in den meisten Rechnungen unberücksichtigter grauer Energie (Herstellung, Entsorgung,...).
Du verstehst, dass ich grundsätzlich beides gleich stelle und sowieso alle ökologischen Gedanken unnötig finde.

Und noch zu dem Zitat oben: du baust doch nach KfW. Du musst doch wissen, dass ein "Energieeinsparverordnung-Haus" und ein "KfW"-Haus auch so zustande kommen können, dass das Energieeinsparverordnung-Haus einfach eine der verschiedenen zwingenden Bedingungen für KfW nicht erfüllt. Das geht schnell - und sagt schlicht nichts über den tatsächlichen ökologischen Nutzen aus.

Aber genug gespamt, sorry

 

[hampshire]

Und damit ihr seid noch nicht pleite wegen all den horenten Nebenkosten?

Nee, das Haus ist ja ausgesprochen effizient. Wir haben es eben nicht nach KfW Vorgaben gebaut - z.B. Heizung.

 

[Ybias78]

Ok. Danke für die rege Beteiligung Ich werde tatsächlich mir mal anschauen was für Bedingungen für ein KFW 55 Haus bestehen und die Mehrkosten und die Förderung gegenrechnen.

 

[Oetti]

Ökologisch ist halt immer eine Frage. Man darf nicht nur die Einsparungen reinrechnen, sondern auch die Umweltkosten bei der Herstellung. Siehe Elektroauto z.B. Du sparst zwar CO2 ein, aber alleine die Batterieherstellung für das Auto ist ist sehr sehr Wasser- und CO2 fordernd.

Und Super Benzin kommt direkt so aus dem Boden neben der Tankstelle raus und produziert daher bei der Herstellung null CO2 und ist deshalb besser?

Wenn du die Umweltkosten für die Batterieherstellung bemängelst, dann beziehe bitte in deine Rechnung auch die Umweltschäden ein, die bei der Förderung von Rohöl und dem Transport zur Raffinerie entstehen. Ich meine Öl ist ja dafür bekannt, dass es quasi aus dem Wasserhahn kommt und auch absolut sauber ist und beim "Zapfen" nüschd daneben geht. Dann berechne bitte auch, dass der Prozess des Raffinierens sehr energieaufwändig ist, um aus Rohöl tatsächlich Benzin macht. Bitte auch mit einrechnen, was mit den Abfallprodukten der Produktion (Stichwort Schweröl) passiert. Ach ja, und dann bitte auch nicht den Transport per LKW von der Raffiniere zum Händler bzw. Tankstelle vergessen. Und dann bitte auch daran denken, dass das Benzin zum Schluss auch noch verbrannt wird.

Also wenn ich die komplette Umweltbilanz von Benzin, von dem Zeitpunkt der Förderung als Erdöl bis hin zum Zeitpunkt des Verbrennens im Motor, betracht, dann finde ich Benzin oder Heizöl ehrlich gesagt nicht wirklich umweltschonender als Batterien.

 

[Neueshaus2020]

Irgendwie verdreht sich auf dem Weg von mir zu dir immer die Aussage.
Ich sage, aus Wärmepumpe, viel Dämmung &Co. folgt nicht zwingend ein ökologisches Haus, wegen in den meisten Rechnungen unberücksichtigter grauer Energie (Herstellung, Entsorgung,...).
Du verstehst, dass ich grundsätzlich beides gleich stelle und sowieso alle ökologischen Gedanken unnötig finde.

Auf welcher Basis kommt diese Aussage von dir Zustande? Ist das irgendwie wissenschaftlich fundiert oder hast du eine Studie zu deiner "grauen Energie"?

Ein kurzes Googeln (Energieaufwand Herstellung PUR Platte) bringt mir mehrere Studien (erstes und zweites Ergebnis) die zeigen das sich die benötigte Energie zur Herstellung einer PUR Platte schon in der ersten Heizperiode amortisiert. Da wird von 80-100kWh pro Quadratmeter in der Herstellung gesprochen, was aber bis zu 160 kWh pro Jahr auf den Quadratmeter einspart. Selbst wenn die Entsorgung ebenfalls soviel Energie wie der Herstellung kostet, ist das nach zwei Jahren heizen schon wieder eingespart.

Aber erstmal was von grauer Energie erzählen das man irgendwo aufgeschnappt hat. Klar kann man sagen diese Unterlagen kommen von der PUR Industrie selber, aber zeig mir eine andere Studie/Berechnung die das wiederlegt.

 

[Smialbuddler]

Aber erstmal was von grauer Energie erzählen das man irgendwo aufgeschnappt hat. Klar kann man sagen diese Unterlagen kommen von der PUR Industrie selber, aber zeig mir eine andere Studie/Berechnung die das wiederlegt.

Warum denn gleich so aggressiv? Es geht mir schlicht darum, dass viele Menschen (vor allem die, die etwas verkaufen möchten), die Rechnung vereinfachen und eben nicht auf diese Kosten bei Herstellung und Entsorgung eingehen. Und natürlich IST das doch graue Energie, die du da aufführt. Im Fall der PUR-Platten offenbar in einem Größenverhältnis, das okay ist. Das ist doch super. Wenn dann die Rohstoffe nachhaltig gewonnen werden etc. ist es noch besser.
Aber genau das wird viel zu selten mit einbezogen in Diskussionen. Es sollte einfach bewusster behandelt werden. Denn nicht alles kommt so gut weg - und wird trotzdem gefördert.