Es ist aber wichtig, irgendwo mal anzufangen, um diesen Wandel über Jahrzehnte einzuläuten!
Das ist wie die Kritik, e-Autos sind doof weil die Ladeinfrastruktur fehlt. Gab es denn schon ein Tankstellennetz, als die ersten Fahrzeuge auf die Straße kamen? Nein, das wächst. Mal sind zu viele Autos da, mal zu viele Tankstellen usw., auf lange Sicht pendelt es sich ein. Die Zwischenzustände muss man aushalten.
Das mit den "Zwischenzuständen" empfinde ich treffend formuliert; ich hab mal ein Buch gelesen, worin man solche Überganszeiten zwischen neuen Phasen als "Schwellenräume" bezeichnete, die der Mensch nicht gerne aushält. Im Grunde können dies aber die besten sein, da man das Veraltete losgelassen und nun die Vielfalt der neuen Möglichkeiten vor sich hat. Vor ein paar Jahren hatte ich verschiedentlich Besuch von Leuten aus der Autobranche in Norwegen. Wie haben die doch gemault bzw. für die deutschen Autobauer, Diesel etc. plädiert weil dort schon überall Tesla durch die Gegend fuhr. Heute fahren genau diese Leute in Deutschland ein E-Auto, als ob sie nie etwas Anderes gesagt hätten. Das nehme ich ihnen nicht krumm, es zeigt aber auch, dass wir oftmals krampfhaft am Alten festhalten, weil wir uns das Neue nicht vorstellen können oder wollen.
Es gibt heute schon reihenweise gute Architekten und Ingenieure, die Häuser der Zukunft mit Strom beheizt sehen oder auch auf andere Weisen. Ich finde es gut, wenn sich der Eine oder Andere einfach mal traut, so einen Weg mitzugehen.
Selbst die Greta sagt, Atomkraft ist gut. Weil ohne Versorgungssicherheit kein Wandel akzeptiert werden wird. Vollkommen richtig. Ist ne bittere Pille aber besser als Kohle zu verfeuern.
In meiner Generation ist man oft GEGEN Atomkraft auf die Straße gegangen bzw. hat sein Fahrrad mit dem Sticker beklebt, in meinem Kopf ist das nach wie vor wie eine Seuche verhaftet. Wenn mir mein Sohn heute seine Sichtweise dazu aufzeigt sehe ich, dass man das im Ganzen betrachtet genauso aus anderer Richtung betrachten kann, was mir vorher nie in den Sinn gekommen wäre.
Dann haben wir das Wissen und die Technologie, um sie in alle Welt zu verkaufen. Im Wachstumsmarkt Digitalisierung haben wir ja schon quasi verloren.
Darauf waren wir doch immer stolz, auf unser Ingenierwesen und auch unsere Wissenschaft. Gerade in der Autoindustrie zählt aber inzwischen wohl eher weniger die technische Innovation als schmutziges Business. Die Herren Bosch, Maybach und Daimler etc. würden sich im Grabe umdrehen, würden sie sehen wie ihre Errungenschaften mit mafiosen Methoiden verhökert werden; es gibt doch kaum mehr einen Autovorstend, der nicht im Knast saß oder massiv kriminell gehandelt hat.
Ein gutes Beispiel habe ich in Südamerika erlebt, wo man sich teilw. mit der großen Zahl an Ingenieuren rühmt. Genau nachgeschaut aber stellt man fest, dass das Land selbst überhaupt kein Produkt selbst entwickelt oder herstellt und nahezu jeder Ingenieur ein "ingeniero comercial" ist, ein Verkaufsingenieur.....also ein Verkäufer oder Berater ohne wirkliches, technisches Wissen, basta ! Ähnliches sehe ich bei uns wenn das eigentliche Werkstück an Bedeutung verliert und Berater und Verkäufer die "Macht" über das eigentliche Wissen übernehmen.
yep