Das hat mich jetzt auch ein bisschen verwundert, dass es noch gar kein großes Gespräch darüber gab. Aber vielleicht hat Kati auch Angst, dass sie dann ein definitives Nein hört und die letzte Hoffnung stirbt, dass die Musik vielleicht wieder von allein aufhört wenn die Arbeiten beendet sind. Trotzdem, am Ende ist dem Nachbarn die Musik im Garten gar nicht so wichtig und er möchte lieber selber so ruhige Nachbarn wie euch behalten (er weiß ja auch nicht, wer nachkommen würde:), also bitte sprich es auf jeden Fall an und schildere ihm, wie sich das für dich anfühlt, ohne Vorwürfe natürlich aber so, dass er es möglichst gut nachvollziehen kann.
Und bitte ignoriere die Leute, die dir hier deswegen eine Therapie nahelegen wollen, ich würde genauso wie du vollkommen fertig sein, wenn ich noch nicht mal IM Haus wirklich Ruhe habe, durch das ständige Getrampel der Nachbarn weiß ich genau wie es dir geht, man will nicht mehr nach Hause, ist ständig geladen und wird immer gestresster weil man einfach keinen Rückzugsort zum Erholen hat und nichts dagegen tun kann. Ich kenne auch einige Leute, denen es genauso geht wie mir, die sind alle so normal wie noch was, aber eben auch introvertiert und es gibt einfach Persönlichkeitsstrukturen, die brauchen ein paar Stunden am Tag wirklich Sendepause, damit sie ihre Akkus aufladen können. Blöd halt, dass die überwiegende Mehrheit anders gestrickt ist und sich in Gemeinschaft, mit Musik und auch auf Partys erholen kann und das dann nicht mit jemandem wie mir oder Kati auf Dauer zusammengeht, krank sind wir deswegen aber noch lange nicht.
Was das Landleben angeht hab ich nur Erfahrung mit einem 5.000 Seelendorf im Erdinger Landkreis, vielleicht ist das eine Generationenfrage aber bei uns in der Reihenhaussiedlung und eigentlich im ganzen Dorf war nie, wirklich nie Musik aus den Gärten zu hören, es sei denn, es gab ein Gartenfest oder einen Kindergeburtstag. Jetzt ist es soweit wirs bisher beurteilen können in der Münchner Straße auch so, die Leute sind aber halt auch mehrheitlich über 50. Feuerwehr hatten wir auch im Dorf, einmal im Jahr ein Fest und das wars ansonsten. Deswegen würde ich glaube ich wirklich (wenn es soweit kommt) entweder nach einem alleinstehenden Haus mitten in der Pampa schauen oder nach einer "alten" Nachbarschaft, in der man sich einig ist, das man den Nachbarn nicht mit Musik bedudelt, weil eigentlich alle am Wochenende lieber lesen oder in Ruhe garteln wollen. Ich drücke dir aber eigentlich die Daumen, dass dein Nachbar irgendwie einer von den ganz Netten ist und dich verstehen kann, zu so einem Haus gehört ja auch mega viel Zeit, Geld und auch ein Umfeld, das für dich und deinen Mann ohne den Nachbarn ja eigentlich gut passen würde.