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Acof1978
Du sagst aber selbst, das Dich Musik schon nervt/ Hassgefühle produziert die der Nachbar eigentlich leise hört. Und der Durchschnittsbürger sich daran nicht stören würde. Und das war der Anhaltspunkt für mich. Wenn der Nachbar schon Rücksicht nimmt und die Musik im Garten leise hört, Du dabei aber Hassgefühle entwickelst, dann muss es entweder schon tief verwurzelt sein, oder eine andere Ursache haben. Denn jetzt von den Nachbarn zu fordern gar keine Musik im Garten zu hören, nicht mal leise, das würde in meinen Augen zu weit gehen. Ich bin kein Therapeut, ich/wir können nur daraus folgern was Du uns mitteilst.Nachdem mir jetzt wiederholt eine Therapie vorgeschlagen wird: Ich war viele Jahre in Therapie und habe über viele Dinge gesprochen. Zum großen Teil ging das mit einer massiven Verbesserung meiner Lebensqualität hervor. Ich bin der letzte der jemandem von einer Therapie abraten würde. Ich glaube vielmehr, dass ich die Anzahl an Leuten in meinem Bekanntenkreis die KEINE brauchen könnten an einer Hand abzählen kann.
Eine Erkenntnis aus der Therapie war aber auch, dass man nicht immer kaputt ist, wenn man anders ist. Das glauben viele gerne - die dürfen dann auch gerne mal zu einem Therapeuten gehen. Aber man muss den Fehler nicht immer bei sich selbst sehen, und nicht jede persönliche Eigenschaft ist ein psychologischer Defekt.
Zu der genannten "Misophonie"-Vordiagnose: Habe das kurz in der Wikipedia nachgeschlagen - das Wort "Musik" taucht im gesamten Artikel nicht auf. Da geht es um diverse Geräusche auf die man einen Hass entwickeln kann (habe darüber auch schon mal eine Fernsehreportage gesehen), aber Musik ist in den Aufzählungen nicht genannt. Ich glaube auch, dass es nicht so unüblich ist einen Hass zu entwickeln auf Leute die einen mit ungeliebter Musik beschallen. In meinem Fall (und das spricht auch für eine persönliche Eigenschaft, nicht für eine psychologische Störung) empfinde ich Musik generell als anstrengend. Ich höre auch privat nicht durchgehend Musik im Hintergrund, ich mag Gedudel ganz allgemein nicht. Ich kann das auch wenn ich die Musik selbst verursache (anhabe) nicht anlassen wenn ich anfange was anderes zu tun was Konzentration erfordert, ein Spiel spielen zB. Musik ist für mich was aktives, etwas wo ich bei der Sache bin.
Ich hatte das neulich, dass wir an einem Sonntag hinterm Haus auf der Terrasse essen wollten weil das Wetter schön war, und da lief auch wieder Gedudel vom Nachbarn. Und ich habe das als schwierig empfunden mich mit meinem Mann zu unterhalten. Ich kann ihm da nur mit großer Anstrengung vernünftig zuhören, da meine Aufmerksamkeit immer wieder bei dem Rhythmus landet. Das ist, als würden 2 Leute an deinen Armen ziehen, in verschiedene Richtungen, Metaphorisch gesprochen. Ich kann mich nicht teilen. Besser kann ich es nicht erklären.