Strategien bei überteuerten Angeboten

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Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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H

hampshire

Wie soll man sich unter solchen Bedingungen orientieren? Auf wen hätte ich hören sollen?
Orientiere Dich an Deinen Möglichkeiten und Wünschen und höre auf Deinen Bauch.
An BORIS kannst Du Dich schon lange nicht mehr orientieren. Der Markt ist verrückt und in einer ordentlichen Mikrolage sind extreme Abweichungen möglich.

Wenn Du Dir etwas nicht leisten kannst, kaufe es nicht.
Wenn Du Dir etwas leisten kannst und es willst und Dir die Suche aufs Gemüt geht, dann kaufe es - auch wenn es Dir zu teuer erscheint.

Das Geld kommt irgendwann wieder. Lebenszeit nicht. So denke zumindest ich.
 
11ant

11ant

Ich fand es nur ein bisschen dreist, wenn ich dich im Eingangspost gleich "gerufen" hätte :).
Mein alter Freund Holger würde sagen, eine Einladung sei keine Vorladung. Und obwohl ich recht zuverlässig nur selten einmal mehrere Tage nich hier bin, gibt es doch auch Rubriken, in denen man mich sogar rufen muß, wenn man mich dort treffen will: nämlich in den Bereichen Finanzierung und Küchenplanung.
De facto passiert dies aber. Und zwar öffentlich sichtbar, indem der Inseratpreis reduziert wird.
Aber für wen soll das gut sein ? - der ernsthafte Haussucher für sich und seine Familie will das Objekt möglichst bald beziehen können, und Jäger mit dem Spezialgebiet Penny Stocks interessieren sich nicht für Häuser (zumindest nicht Einfamilienhäuser).
Das mag zwar stimmen. Dennoch kann bei ihm die Einsicht reifen, dass sein Preis überhöht war. Bei mir verfestigt sich u.a. der Eindruck, dass insb. private Verkäufer (aber auch Makler) sehr schwer damit tun, Abschläge für Sanierungsbedarf in marktgerechter Höhe zu berücksichtigen - und besonders bei Vermarktungsbeginn.
Makler, nun ja, mit Sachverstand glänzen da ohnehin nur die wenigsten. Bei den privaten Verkäufern fehlt es vor allen denjenigen, die vor vierzig Jahren auf eindeutigem Besserverdienerniveau gebaut haben, an einer Vorstellung vom Inhalt des Begriffes "geschmacklicher Wertverlust". Kombinationen wie mahagoni./.moosgrün sind heute einfach mehr als nur leicht "nicht mehr in".
Nunja, einige der Vorschläge sind unbequem. Dennoch kann man ihm nicht absprechen, dass er zum Nach- und Überdenken anregt.
Och nö, als Philosophietrainer verstehe ich mich eigentlich nicht. Was meinst Du mit "unbequemen" Vorschlägen ?
Und welche Kategorie fallen die Makler (schon selbst zweimal erlebt), die schon beim Erstgespräch am Telefon sagen?: "Ja natürlich ist das Haus in dem Zustand keine 500.000 Wert. Wenn ich aber 350.000 ins Inserat geschrieben hätte, dann hätte ich ja gleich am ersten Tag hunderte Anfragen."
Meines Erachtens in die Kategorie "(nicht Johnny) Depp". Ein guter Makler - die leider extrem in der Minderheit sind, dennoch sollte man nur mit diesen zu tun haben wollen - will nicht spielen, sondern Abschlüsse herbeiführen.
 
P

Proeter

Aber für wen soll das gut sein ? - der ernsthafte Haussucher für sich und seine Familie will das Objekt möglichst bald beziehen können,
Den mag es geben. Aber so lange der Schuh noch nicht so stark drückt (z.B. aktuelle Wohnung noch akzeptabel, aber nicht sehr schön), kann man sich mit der Suche Zeit lassen, den Markt kennenlernen, schlechte Angebote sausen lassen etc.
Hab schon so viele Posts von dir gelesen, dass ich mir nicht mehr 100% sicher bin, aber hast du nicht auch mal den einen oder anderen Foristen zur Geduld aufgerufen?

Was meinst Du mit "unbequemen" Vorschlägen ?
Die Barthel'sche Immobiliensuchlehre ist nun mal unbequemer, als sich durch Inserate zu klicken. Man muss Leute ansprechen (kostet gewisse Überwindung), manchmal auch an Türen klingeln (kostet noch mehr Überwindung), zum Suchort reisen (kostet Zeit), auf Antworten warten, Rückschläge einstecken von genervten Leerstands-Nachbarn. Das alles ist beileibe nicht bequem.
 
P

Proeter

An BORIS kannst Du Dich schon lange nicht mehr orientieren. Der Markt ist verrückt und in einer ordentlichen Mikrolage sind extreme Abweichungen möglich.
Wenn man Bodenrichtwerte als Preiskalkulation für unbebaute Grundstücke nehmen will, da hat man vmtl. wirklich schlechte Karten. Da bin ich bei dir. Irgendjemand hat in einem anderen Thread mal erklärt, dass seine Gemeinde Bodenrichtwerte grundsätzlich nur aus Transaktionen unbebauter Grundstücke ableitet. Und da es von der Sorte nur sehr wenige gibt, wird gerne mal über ein Jahrzehnt der Wert nur mit dem Inflationsfaktor erhöht. Da kann natürlich nix sinnvolles bei rumkommen. Verstehe ich.

Was hingegen die Immobilienrichtwerte betrifft (die gab es am Ort des von mir herangezogenen Beispiels), da steht dem Gutachterausschuss ja ein größerer Fundus zur Verfügung. Im konkreten Fall habe ich sogar die Kaufpreissammlung (reale Fälle mit real gezahlten Preisen!) angefordert. Und diese haben erstaunlich gut zu den Ergebnissen des Richtwertkalkulators gepasst. Die Richtwerte leiten sich ja auch real gezahlten Preisen ab - und wenn es entsprechende Fälle gab, dann erkenne ich nicht, warum sie so daneben sein sollten.
 
H

hampshire

und wenn es entsprechende Fälle gab, dann erkenne ich nicht, warum sie so daneben sein sollten.
Die sind ja nicht unbedingt daneben. Deine Frage war ja was Du tun kannst. Und die Antwort ist, dass Du Dir Deine Entscheidungkriterien selbst zurecht legst.
Es gibt Menschen, die kaufen auch über einem ermittelten Marktpreis, wenn sie etwas haben wollen und andere, die die Geduld haben auf genau so einen zu treffen. Verkäuferorientierte Makler spielen das Spiel recht lässig. Damit musst Du eben umgehen, weil es das ist, was Du vorfindest und da ist es sinnvoll eine eigene Klarheit zu behalten. Alles Andere macht nur unglücklich und mit anderen zu hadern geh auf die Lebensqualität. Ändert nichts, bringt nichts. Iist genau so blöde wie sich über einen Stau zu ärgern. Damit wird man ja auch nicht schneller ankommen.

Wenn ich etwas wirklich haben will, zahle ich beispielsweise ohne mit der Wimper zu zucken innerhalb meines selbst gesetzten Maßstabes auch mal "zu viel", oder eben etwas mehr als die, die es auch haben wollen. Geht der Preis aus meinen selbst gesetzten Grenzen heraus, kaufe ich eben nicht.
Ein Haus, welches nur 60% oberhalb eines Wertgutachtens ist muss wirklich sehr viel Emotion auslösen, dass ich es kaufe. Vermutlich würde ich es lassen.
 
11ant

11ant

Hab schon so viele Posts von dir gelesen, dass ich mir nicht mehr 100% sicher bin, aber hast du nicht auch mal den einen oder anderen Foristen zur Geduld aufgerufen?
Ich habe selbst inzwischen rund meine ersten viertausend Beiträge hier nicht mehr im Gedächtnis. Daß ich ´mal jemanden zur Geduld aufgerufen hätte, paßt zumindest zu meinem Naturell. Auch bei Grundstückssuchen kann das vorgekommen sein, konkret erinnere ich es nur betreffend mindestens eines Fragestellers (ich glaube, einer technischen Frage), der nach acht Stunden verzweifelt war, daß der "Antwortschnellautomat Internet" ihm noch nicht weitergeholfen hatte :)
Allerdings diesbezüglich ...
Den mag es geben. Aber so lange der Schuh noch nicht so stark drückt (z.B. aktuelle Wohnung noch akzeptabel, aber nicht sehr schön), kann man sich mit der Suche Zeit lassen, den Markt kennenlernen, schlechte Angebote sausen lassen etc.
... darf man nicht außer Ansatz lassen, daß das Nochnichtdrücken des Schuhs häufig in der Vergangenheit liegt. Die Lieferzeit eines neuen Erdenbürgers - nicht der einzige, aber doch ein Evergreen-Topplatzierungs-Grund in den Eigenheimwunsch-Charts - beträgt ab verfärbtem Teststäbchen neun Monate. Rechnet man durchschnittlich acht bis zwölf Monate, bis hier jemand die Formulierung "wir suchen verzweifelt" benutzt, dann ist der gewünschte Umzugszeitpunkt nicht viel langfristiger als "JETZT", auch wenn der Schuh am Beginn der Suche noch nicht gedrückt hat. Aus Sicht der Grundstückssuche-Ratgebenden hier ist "Geduld statt zu viel Geld für ein subsuboptimales Objekt" immer noch "richtig" - ein Verkäufer sollte aber dennoch damit rechnen, daß eine Abgabe nicht erst in zwei Jahren von ihm erwartet wird.
Irgendjemand hat in einem anderen Thread mal erklärt, dass seine Gemeinde Bodenrichtwerte grundsätzlich nur aus Transaktionen unbebauter Grundstücke ableitet.
Gemeinden benötigen eine realitätsnahe Einschätzung von Grundstückswerten hauptsächlich für ihren Umlegungsausschuß. Und Banken unterhalten eigene Immobilienabteilungen sehr wesentlich mit aus dem Grund, den Markt anhand konkreter Fälle JETZT UND HIER statt aus Geschichtsbüchern und für eine statistische Poolingregion bis zu den sieben Bergen bei den sieben Zwergen beurteilen zu können. Dafür benötigen sie, daß diese konkreten Fälle über ihren Schreibtisch fließen, und ihrer Marktkenntnis ohne Zeitverzögerung zur Verfügung stehen. Idealerweise taugt so ein Immobilienabteilungs-Bankmitarbeiter auch nur so "viel" wie ein durchschnittlicher Makler, um den Parameter "Abflußgeschwindgkeit" nicht zu verfälschen ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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