"Ventilatoren" für Feuchträume und Abluftdunstabzugshaube

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f-pNo

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Und auch eine dezentrale Anlage scheint aufgrund der Anzahl der Räume kostentechnisch ähnlich hoch auszufallen und verursacht zudem noch ganz schön viele Löcher in der schönen Fassade...

Nun schlug uns der Heizungsbauer, der auch Lüftungsanlagen einbaut, vor, für die Feuchträume (Gäste-WC und Badezimmer) Ventilatoren in die Außenwände einzubauen, die per Knopfdruck und/ oder Feuchtefühler gesteuert werden und die feuchte Luft aus dem Raum ziehen.

Zusätzlich empfiehlt sich dann auch eine Abluftdunstabzugshaube in der Küche.
Hi,

wir waren bis letzte Woche auch hin und her gerissen, tendierten aber schon zu einer dezentralen Anlage. Unser GÜ plante ebenfalls Ablüfter in den Feuchträumen (Bad, Duschbad, Küche und Hauswirtschaftsraum) sowie Außenwandluftdurchlässe (ALD), welche für das Nachströmen von Frischluft sorgen sollen. Unsere Verunsicherung war sehr hoch.

Da es nun langsam auf die Unterzeichnung zu geht und wir endlich Klarheit wollten, waren wir letzte Woche in der Nähe von Berlin in einem Lüftungsbüro. Klar wollte der dortige Berater uns etwas verkaufen, aber die Beratung war meiner Meinung nach in Ordnung und hat Licht ins Dunkel gebracht.

Das vorgeschlagene Konzept:
Die Ablüfter ziehen die feuchte Luft aus den Feuchträumen (die kleineren Lüfter wälzen 60 - 80 Kubikmeter Luft / Std. um). Gesteuert werden sie mittels einer Zeitschaltung und ggf. Feuchtigkeitsfühler. Durch das Herausziehen der Abluft entsteht ein Unterdruck. Dieser wird ausgeglichen, indem durch die Außenwandluftdurchlässe (ALD) frische Luft hereingezogen wird. Soweit, so gut.

Probleme:
1. Die Feuchtigkeit wird aus den Feuchträumen herausgezogen. Sobald der Feuchtigkeitsfühler meldet, dass die gesetzte Grenze unterschritten ist, schaltet er den Lüfter ab (ggf. noch Nachlauf durch die Zeitschaltung). Andere Feuchtigkeit, wie z.B. die Feuchtigkeit, welche allein durch den Aufenthalt von Personen im Haus entsteht, wird hierüber nicht abgesogen (abgesehen vom zwischenzeitlichen Unterdruck). D.h. z.B. in der Nacht, wenn der Mensch ca. 1 l Flüssigkeit verliert, verbleibt diese im Haus.
2. Frischluft kommt nur rein, wenn die Ablüfter laufen. Sind sie aus, habt ihr keine (kaum) Zirkulation. Der "Wohlfühleffekt Frischluft" wird sich also kaum einstellen. Ihr könntet ggf. auch die Ablüfter auf Permanentbetrieb stellen - dann allerdings tritt Problem 3 in Kraft.
3. Die über die ALD angesogene Luft ist die allgemeine Außenluft. Im Sommer also Warmluft, im Winter reine Kaltluft. Zum Einen ist es ggf. recht unangenehm, im kalten Zug zu sitzen, zum Anderen müsste diese Luft erwärmt werden. Wenn ihr den "Wohlfühleffekt Frischluft" haben wollt und die Lüfter auf Permanentbetrieb schaltet, würdet Ihr Euch im Winter ständig die eiskalte Außenluft ins Haus ziehen.
4. für Allergiker: Ablüfter ziehen ja Luft raus. So wie ich es verstanden habe, kann in die ALD´s kein Pollenfilter eingesetzt werden (bin mir aber nicht sicher). D.h. Pollen werden ebenfalls ins Haus gezogen.


Abluftdunstabzugshaube: Hier müsst Ihr aufpassen, wie stark diese Ablufthaube ist. Es gibt Hauben, welche bis zu 700 Kubikmeter Luft / Std. ziehen. Diese Luft muss natürlich irgendwo herkommen. Also wird sie über die ALD angesaugt (kann im schlimmsten Fall pfeifen :rolleyes . (Deshalb fragte auch Wastl nach dem Kamin, da hier ggf. der Rauch nicht mehr zum Schornstein raus geht, sondern durch die Wohnung in die Küche gezogen wird - trifft bei Euch ja nicht zu). Ihr solltet also darauf achten, wie viel die Ablufthaube absaugt.

Dies ist eine Laienmeinung. Ggf. war der Berater auch nur sehr gut (verkaufstechnisch) geschult. Aber er hat uns die Unsicherheit genommen, so dass wir jetzt wissen, was wir machen werden. Andere werden es vielleicht anders sehen.

Wir werden:
Ablüfter mit Zeitschalt und Feuchtigkeitsmesser (60 - 80 Kubik) in Bad, Duschbad und Hauswirtschaftsraum sowie Ablüfter mit Zeitschalt (115 Kubik) in die Küche nehmen. In der Küche wird eine Umlufthaube integrieren, welche das Fett und die Gerüche herausfiltert. Diese wird mit dem Ablüfter geschalten, d.h. der Ablüfter startet, wenn die Umlufthaube anläuft und endet mittels Zeitschaltung später (müssen wir testen ob 5, 10 oder 15 min).

In WZ, Büro, Schlaf und die Kinder kommen dezentrale Lüfter mit Wärmerückgewinnung (pro Etage schaltbar). Die Lüfter haben auf Stufe 2 eine Umwälzung von 27 Kubik, was eine angenehme Durchlüftung bringt. Bei Bedarf können sie auf 50 % runter- oder auch auf Stoßlüften hochgeregelt werden (natürlich können sie auch komplett abgeschaltet werden). Die Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass im Winter die Frischluft vorerwärmt einströmt. Bei Bedarf kann auch noch eine Zeitschaltuhr dazwischen gesetzt werden, welche z.B. in der Einschlafphase die Lüftung abstellt.

So werden wir es machen. Unsere Fragen und Vorbehalte wurden in dem Lüftungsbüro ausgeräumt. Bei Bedarf kann ich Dir hierzu ne Info per PN zukommen lassen.
 
N

nordanney

Das Konzept von f-pNo liest sich stimmig. Ist das gesamte Konstrukt aber deutlich günstiger als die Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Hab leider keine Erfahrungen dazu, da wir direkt die zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung+Wärmerückgewinnung gewählt haben.
 
f-pNo

f-pNo

Das Konzept von f-pNo liest sich stimmig. Ist das gesamte Konstrukt aber deutlich günstiger als die Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Hab leider keine Erfahrungen dazu, da wir direkt die zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung+Wärmerückgewinnung gewählt haben.
Danke - Kosten siehe PN - über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Eine gute geplante zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung kostet keine 10 TSD mehr, das war mal...zumindest wenn man einen fairen Lüftungsbauer hat...

Das sich im Neubau immer noch oft gegen die Kontrollierte-Wohnraumlüftung entschieden wird ist traurig...und ein Einbau von dezentralen Systemen in einen Neubau ist fast genauso schlimm...

Aber naja wenigstens eine Art Lüftung eben besser ne Krücke als gar nichts...
 
K

klblb

Guest
Hi f-pNo,

endlich mal jemand, der auch dieses Kontrollierte-Wohnraumlüftung-Irrsinn hinterfragt!

Zu Problem 1:
Der Trick ist, nicht die Luftfeuchtigkeit in den Feuchträumen zu messen und danach zu regeln, sondern die in den Aufenthaltsräumen. Das wird z. B. mit den feuchtegeführten ALD von aereco gewährleistet. Die Dinger regeln so, dass die Luftfeuchtigkeit in den Aufenthaltsräumen passt. Die Luftfeuchte in den Feuchträumen ist unkritisch, da die Lüfter nachlaufen (5 min ab Licht ausschalten z.B.) bzw. in den Räumen der Abluftventilator eh immer läuft.

Zu Problem 2:
Ja, Frischluft kommt immer rein. Sowohl die feuchtegeführten ALD haben einen Mindestdurchsatz, d. h. sie schliessen automatisch nie komplett. Will man das trotzdem mal machen, geht das natürlich manuell, z. B. bei Gestank von draußen. Auch der Abluftventilator geht nie ganz aus. Es ist also immer genügend Luftaustausch.

Zu Problem 3:
Im Winter sind die feuchtegeführten ALD wegen der eher geringen Luftfeuchtigkeit meist nicht weit auf. Das Problem ist klein, aber da. Ich schicke Die per PM Erfahrungsberichte hierzu. In diesem komischen Forum darf man ja nicht verlinken. Wirtschaftlich spielt diese Kaltluft nicht keine sehr große Rolle. Ca. 50-70 EUR mehr Heizkosten im Jahr gegenüber 150 EUR Strom und Filterkosten für die Kontrollierte-Wohnraumlüftung.

Zu Problem 4:
keine Ahnung.


Wir verzichten auch auf diese Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Viel zu teuer und die Wohnqualität bekommt man auch so hin. Energieeinsparverordnung ist kein Problem. Wir werden lt. Energieberechnung ein KfW20-Haus haben. Mit Gasbrennwert geheizt, was diesen hyperteuren Wärmepumpenkram erspart.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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