Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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B

Buchsbaum

Die Löhne haben sich in der privaten Wirtschaft nur wenig nach oben bewegt, während sich viel Preise verdoppelt haben.
Und selbst wenn es Lohnerhöhungen gab werden diese durch überbordende Steuern und Abgaben wieder aufgefressen. Stichwort Steuerfreibetrag und kalte Progression.

Eine sich verschärfende Wohnungsnot bahnt sich auch hier an. Die Baukosten steigen und die Bautätigkeit ist kollabiert. Die Mieten dürften alleine wegen sich deutlich erhöhen. Sanierungszwang, Gebäudeenergiegesetz, Energiepreise, Nebenkosten usw.
 
WilderSueden

WilderSueden

Genau, die leistungslosen Einkommen müssen finanziert werden. Irgendwer muss zur Arbeit gehen und das Geld erwirtschaften, welches das obere 1% (vielleicht sinds auch 5%) leistungslos erhält, nur aufgrund der Tatsache, dass es bereits Kapital besitzt.
Auch die Bereitstellung von Kapital muss entlohnt werden, schließlich trägt man ein Risiko. Zum Schuh wird die Sache nur, wenn gewisse Unternehmen als systemrelevant eingestuft werden und faktisch eine staatliche Versicherung gegen Fehlentscheidungen bekommen.
Kapitaleinkommen sind übrigens nicht den oberen 1% vorbehalten. Jedes Sparbuch hat ein Kapitaleinkommen und die Börse steht ebenfalls jedem offen, der ein paar Euro übrig hat. Erzählt sich aber halt nicht so schön wie die Geschichte vom Klassenkampf.

Aus meiner Sicht macht es aber auch nur bedingt Sinn die Städte weiter in ihrer Ausdehnung zu vergrößern oder im Kern weiter zu verdichten. Hier sollte Arbeit neu gedacht werden und Bürojobs, die nicht zwingen vor Ort erledigt werden müssen, an andere Orte oder ins Home Office verlagert werden. Für den Sachbearbeiter der Krankenkasse ist es egal, ob sein Schreibtisch in München oder in Donauwört steht.
Das mag für Bürojobs weitestgehend gelten, sobald wir über Produktion, Handwerk oder persönliche Dienstleistung reden, ist und bleibt man ortsgebunden. Es ist städtebaulich sicherlich sinnvoll, die regionalen Zentren nicht noch weiter mit Firmen zu überfrachten, am Ende ist das aber ein Henne-Ei-Problem. Wenn ich in BW ein Unternehmen im Autobereich ansiedeln wollte, bietet sich einfach die Stuttgarter Gegend an, da es dort bereits entsprechend qualifiziertes Personal gibt. Bei uns in Hintertupfingen ist die Fläche zwar billiger, aber Leute nicht so leicht zu bekommen
 
O

Oetti

Das mag für Bürojobs weitestgehend gelten, sobald wir über Produktion, Handwerk oder persönliche Dienstleistung reden, ist und bleibt man ortsgebunden. Es ist städtebaulich sicherlich sinnvoll, die regionalen Zentren nicht noch weiter mit Firmen zu überfrachten, am Ende ist das aber ein Henne-Ei-Problem. Wenn ich in BW ein Unternehmen im Autobereich ansiedeln wollte, bietet sich einfach die Stuttgarter Gegend an, da es dort bereits entsprechend qualifiziertes Personal gibt. Bei uns in Hintertupfingen ist die Fläche zwar billiger, aber Leute nicht so leicht zu bekommen
Deshalb habe ich bewusst nur Bürojobs angesprochen, wobei die den größten Anteil der Jobs in Deutschland ausmachen. Produzierendes Gewerbe macht nur 25 % der Jobs aus.

Definiere Stuttgarter Gegend. Grünheide ist vom Berliner Zentrum auch 40 km entfernt und hat genügend qualifizierte Leute gefunden, die dort arbeiten möchten. Wenn man sich die Gegend dort ansieht, ist diese sehr ländlich geprägt und es ist ausreichend Platz für Wohnungen vorhanden. Verkehrsanbindung ist auch sehr gut. Wo ist da also das Problem?
 
C

chand1986

Wo ist da also das Problem?
Das Problem ist u. a., dass die Kommunen über Jahrzehnte Land in ihrem Besitz verscherbelt haben und jetzt dadurch keine guten Steuermöglichkeiten haben, einfach mal selbst Wohnungsbau zu betreiben.
„Sparen“ war so sexy, dass man das Tafelsilber verschleudert hat. Jetzt sitzt man nackig in den Möhren.
 
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xMisterDx

Ja die Börse steht jedem offen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich nur 50 EUR handeln kann oder 50.000, denn Gebühren haben oft einen Fixanteil und sind nach oben gedeckelt. So zahlt der 50 EUR-Trader dann 4,90 EUR Gebühr, der 50.000 EUR Trader vielleicht 25 EUR.
Der 50 EUR-Trader muss also alleine 10% Gewinn erwirtschaften um "Null für Null" aus dem Markt zu gehen, wie man so schön sagt.
Und 10% Gewinn sind schon sportlich, wenn man langfristig denkt. Viele schaffen Fonds das nicht, für viel Geld...

Auch beim Sparbuch... die Banken geben aktuell nur Neukunden die guten Zinsen weiter. Bestandskunden gucken in die Röhre, also vor allem alte Leute mit Sparguthaben, die mit dem ständigen Bankenwechsel überfordert sind bzw. wären.

Und Kapitalerträge werden mit 25% besteuert, Einkommen hingegen mit bis zu 45%. Mein Grenzsteuersatz liegt jedenfalls höher als 25%, d.h. meine produktive Tätigkeit lohnt sich weniger, als hätte ich geerbt und würde von den Kapitalerträgen leben...

Von Erbschaften wollen wir mal gar nicht anfangen. Es gibt genug Belege, dass eine niedrige Erbschaftssteuer das Kapital über Generationen immer stärker auf die Obersten konzentriert. Alles hinreichend untersucht.

Lass deinen Klassenkampf also bitte stecken...
 
O

Oetti

Das Problem ist u. a., dass die Kommunen über Jahrzehnte Land in ihrem Besitz verscherbelt haben und jetzt dadurch keine guten Steuermöglichkeiten haben, einfach mal selbst Wohnungsbau zu betreiben.
„Sparen“ war so sexy, dass man das Tafelsilber verschleudert hat. Jetzt sitzt man nackig in den Möhren.
Wenn ich heute als Unternehmen gute Mitarbeiter haben möchte, dann muss ich mich um diese bemühen. Und damit meine ich keinen Obstkorb oder kostenloses Wasser am Flur. Auch in unserer Gegend, Kommune mit 6.000 Einwohnern in Westbayern, planen die ersten Unternehmen Wohnungen und Häuser für ihre Mitarbeiter zu bauen und denen dann (unter Berücksichtigung der Steuergesetze) zur Verfügung zu stellen. Kein neuer Ansatz, das haben bei uns in den 1960er Jahren schon mehrere Unternehmen gemacht, um die Gastarbeiter unterzubringen. Mein Arbeitgeber hat in ganz Bayern Niederlassungen und hat in jeder größeren ausreichend Wohnungen, die bei Bedarf an Mitarbeiter vermietet werden.

Es ist inzwischen Mode alle Probleme auf den Staat abzuwälzen und sich selbst in die passive Opferrolle zu stellen. Die Kommunen sollen aus meiner Sicht auch keine neuen Wohnungen bauen, weil sie sich i.d.R. nicht um deren Unterhalt kümmern und die Hütten nach wenigen Jahren total abgerockt sind.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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