Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 01.11.2024
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WilderSueden

WilderSueden

Wobei der Durchschnittsverdiener weder 1950, noch 1980 und auch nicht 1995 bauen konnte. Das ist war schon immer "privilegierten" Besserverdienern vorbehalten. Der Durchschnittsverdiener hat schon immer, sofern machbar, eine Wohnung oder Gebrauchtimmobilie gekauft.
Das ist richtig. Das Problem ist, Bestandsimmobilien sind viel zu teuer. Nach Kaufnebenkosten ist man häufig im Bereich von 80-90% des Neubaupreises und dann kommen noch die notwendigen Sanierungen. Da rede ich jetzt aber nicht von Fußbodenheizung, 10 neuen Steckdosen pro Raum oder Änderungen am Grundriss, sondern eher davon, die gammelnden Bäder von 1970 auszutauschen, den Keller trockenzulegen, neue Fenster, neue Heizung, eventuell Fassade. Mittlerweile dürfte man als Interessent immerhin die Chance haben, über den Kaufpreis zu verhandeln. Wirklich günstiger ist eine Bestandsimmobilie kaum, man kann sich das nur leichter schönrechnen
 
B

Buchsbaum

Nein, "die Bank" rechnet (fast alle zumindest) KEINE pauschalen Neben- und Betriebskosten in die Finanzierung ein. Diese Kosten werden indirekt durch eine Lebenshaltungskostenpauschale berücksichtigt.

Du hast es falsch verstanden. Die 920 Euro werden als in die Lebenshaltungskosten reingerechnet. Nicht in die Finanzierung.

Wenn also 5000 Euro Monatseinkommen vorhanden sind, dann vielleicht 2800 Euro Tilgung und Zins weggehen plus die 920 Euro Betriebsnebenkosten für das Haus bleiben halt noch 1280 Euro für den Rest übrig. Nicht mehr viel. Davon dann Lebensmittel, Urlaub, Auto,
usw. zu bezahlen wird sportlich. Das ist dann letzten Endes noch Bürgergeldniveau.

Sicherlich wird sich da ein Teil über die Jahre auch weg inflationieren, dass kann sein muss aber nicht zwangsläufig. Demgegenüber steht ja auch immer noch das Risiko eines deflationären Schocks bei den Immobilienpreisen. sprich die Preise brechen tatsächlich wieder ein.

Von daher, immer schön entspannt bleiben. Mein tipp wie immer hier.
Kaufen wenn billig, verkaufen wenn teuer.
 
K

KarstenausNRW

Du hast es falsch verstanden. Die 920 Euro werden als in die Lebenshaltungskosten reingerechnet. Nicht in die Finanzierung.

Wenn also 5000 Euro Monatseinkommen vorhanden sind, dann vielleicht 2800 Euro Tilgung und Zins weggehen plus die 920 Euro Betriebsnebenkosten für das Haus bleiben halt noch 1280 Euro für den Rest übrig. Nicht mehr viel. Davon dann Lebensmittel, Urlaub, Auto,
usw. zu bezahlen wird sportlich. Das ist dann letzten Endes noch Bürgergeldniveau.
Tatsächlich rechnen wir, um mal Dein Beispiel zu nehmen, bei 5.000€ netto die LH-Pauschale bei 2.500€ für z.B. eine vierköpfige Familie (also 4.500€ Nettoeinkommen und 500€ Kindergeld). Darin ist NICHT der aus der Luft gegriffene Betrag von 920€ enthalten. Der liegt deutlich (!) niedriger.
Außerdem würde niemand mit 5.000€ netto bei uns eine Finanzierung mit der von Dir genannten Rate bekommen. Das ist illusorisch. Nimm mal lieber 2.200 oder 2.300€ Rate als realistisch an. Dann verbleiben auch schon 2.700-2.800€ für die Lebenshaltung und die Nebenkosten. Das funktioniert auch tatsächlich ;-)

Zu den 920€ Betriebskosten noch eine kleine Anmerkung. Bei z.B. einer kleinen Immobilie und einem Haushaltsnetto von z.B. 2.600€ rechnet die Bank mit nur 1.400€ LH-Pauschale. Das passt nicht zu 920€ pauschalen Betriebsnebenkosten.
Diese Zahl könnt ihr alle getrost vergessen. Die gibt es im Bankeralltag einfach nicht.
 
H

HeimatBauer

Die Zahl passt aber so gut in seine Argumentation ;)

So wie oft, wenn jemand auf SEINER Rechnung besteht, egal wie die Bank rechnet. Im Endeffekt ist aber (egal wie "richtig" oder "falsch" es ist) einfach nur relevant wie die entscheidende Stelle rechnet undd as ist eben die Bank.
 
B

Buchsbaum

Ich habe diese Information irgend wo mal in letzter Zeit von einem Banker gelesen. Ist allerdings nicht aus der Luft gegriffen.

Ich kann nicht mehr sagen wer es mir geschrieben hatte, ist aber tatsächlich so. Ob das nun 100 Euro mehr oder weniger sind spielt auch keine Rolle,
diese 900 Euro werden mittlerweile gerechnet. Auch meine Versicherungstante hat es mir vor 2 Wochen bestätigt.

Warum sollte ich daran zweifeln. Strom, Heizkosten, Versicherung, Grundsteuer, Müll, Wasser, Abwasser, Telekom, Rücklagen für Reparatur.
Ja, das läppert sich gewaltig.

Jeder der es kann erhöht die Gebühren, Abgaben und alle zahlen auch brav. Wärmepumpenservice, Schornsteinfeger, Niederschlagswasser, Eine Hausratversicherung hier, eine Photovoltaik Versicherung dort, eine Elementarversicherung noch obendrauf. Und Schwups ist der erste Tausender weg.

Und von einer neuen, kostenneutralen Grundsteuer dürft ihr alle mal träumen. Das wird nichts. Immerhin muss der ausufernde Sozialstaat auch finanziert werden. Und da Immobilienbesitzer ja immobil sind, können sie sich dem auch nicht entziehen.

Um beim Thema zu bleiben, das mit den 900 Euro ist schon eine substanziell gute Hausnummer.
 
H

HeimatBauer

Und von einer neuen, kostenneutralen Grundsteuer dürft ihr alle mal träumen. Das wird nichts.
Egal ob Bund, Länder oder Kommunen: Es gibt tausend gute Möglichkeiten, neue Steuern zu erheben. Nur eine ist, auch wenn die Bildzeitung seit Jahren eine Angstkampagne dagegen fährt, eben gerade keine Option, nämlich die Grundsteuer. Dass die insgesamt aufkommensneutral sein MUSS, das hat mal eben das Bundesverfassungsgericht sehr klar gestellt als sie die Neuregelung der Steuer eingefordert haben. Also wenn man schon eine Angstkampagne fährt, dann doch bitte keine, die in Sekunden mangels Grundlage in sich zusammenfällt. Die Länder haben jetzt den Auftrag es aufkommensneutral gerechter zu gestalten und worauf sie garantiert keine Lust haben ist auch nur einen Cent mehr Steuern zu erheben weil dann Klaus-Fridolin dagegen klagt, gewinnt und der Spaß von vorne losgeht.

Also rechne für Dich selbst mit 90, 900 oder 9.000 Euro - spätestens wenn Du tatsächlich einen Kredit brauchst, löst sich die Zahl in Luft auf.
 
Zuletzt aktualisiert 01.11.2024
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