Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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T

Teimo1988

Endlich Mittagspause. Sorry, wieder länger, aber das ist es halt.

Du gehst einfach so davon aus, dass gesunde Menschen freiwillig lieber von Bürgergeld leben, als arbeiten zu gehen. Hast du schon mal von ca. 30% des Medianeinkommens gelebt? Das tut man sich nicht freiwillig an. Wie gesagt, die wirkliche Anzahl von solchen bewussten Totalverweigerern kennt man gar nicht, weil die zu ermitteln, einen unglaublichen personellen, bürokratischen und finanziellen Aufwand bedeuten würde; dafür wären mehrwöchige Kontrollbesuche, gfs Überwachung durch Detektive notwendig, psychologische und ärztliche Gutachten um das halbwegs rechtssicher zu gestalten. Die Zahl von den 14-16 tsd ergibt sich aus der Anzahl der angewendeten Sanktionen, die aber wie gesagt, auch bei wiederholten Terminversäumnissen ausgesprochen werden. Da sind dann auch Leute dabei, die psychisch krank sind, gar nicht wissen wohin und warum sie da erscheinen sollen und was für Konsequenzen dann drohen. Bevor du also alle Leistungen streichst, musst du sicher stellen, dass die Person vollends in der Lage ist, zu arbeiten, zu verstehen, was Sanktionen bedeuten und was die Schritte sind, die dazu führen und dann muss die Person trotzdem sich gegen die Aufnahme der Tätigkeiten entscheiden. Zusätzlich muss einwandfrei festgestellt werden, ob die Tätigkeit wirklich zumutbar ist, denn dies ist auch individuell und nicht pauschal feststellbar.
Meine persönliche Meinung ist, jemand der freiwillig von Bürgergeld lebt, obwohl er körperlich gesehen, arbeiten könnte, hat sehr wahrscheinlich psychische oder kognitive Einschränkungen. Und das müsstest du erstmal ausschließen, bevor du so jemandem das absolute Existenzminimum verwehrst.

Nochmal, es gibt viel größere Hebel als die sogenannten Totalverweigerer anzugehen. Ich möchte nicht, dass Steuergelder dafür verschwendet werden, reine Symbolpolitik zu betreiben, die nichts am Gesamtzustand ändert.
Gerade Frankreich und Italien haben übrigens eine höhere Sozialleistungsquote als Deutschland.

Und hör mal, wenn du keinerlei soziale Absicherung haben willst und Anarchokapitalismus bevorzugst, kannst du jetzt nach Argentinien auswandern, da geht's dir vermutlich nicht besser, aber du weißt wenigstens dass es allen genauso schlecht geht...


Eine Vermögenssteuer könnte uns 80 Mrd pro Jahr einbringen und das bei entsprechenden Freibeträgen mit einer Verfahrenskostenquote von 3%.
Die Reichen würden auch nicht ärmer, sie würden nur weniger schnell noch reicher. Wie kann man für Peanuts menschenunwürdige Politik fordern, aber die Pfründe seiner eigenen Ausbeuter verteidigen. Das ist doch schizophren.
Die meisten sind hier nämlich gar nicht betroffen. Das ihr irgendwann dazu gehören könntet, ist eine LÜGE, ein Märchen, was man euch erzählt, damit ihr spurt und lieber nach unten und zur Seite tretet anstatt die wirklichen Schmarotzer ins Visier zu nehmen.

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Ja, Polen hat härtere Bedingungen für Ukrainische Geflüchtete als Deutschland. Was vor allem dazu geführt hat, dass die meisten Ukrainer Polen einfach wieder verlassen haben. Ich kann das rechtlich für Polen nicht beurteilen, aber in Deutschland geht es verfassungsrechtlich nicht anders. Die Ukrainer genießen als Kriegsflüchtlinge subsidiären Schutz und als solche steht ihnen Bürgergeld zu. Insofern ist es auch eine Ente seitens der Union/FDP Politiker da jetzt zu fordern, dass man den Ukrainern weniger auszahlen soll, das wäre schlicht verfassungswidrig.

Übrigens wird die Zahl der nicht in Arbeit befindlichen Ukrainer auch übertrieben dargestellt, denn von den rund 1,1-1,2 mio Ukrainern in Deutschland sind
894 tsd im erwerbsfähigen Alter (ca 290 tsd <15 Jahren, ca 124 tsd >65)
531 tsd erwerbsfähig gemeldet
Im August 24 waren 221 tsd sozialversicherungspflichtig beschäftigt, zusätzlich waren 51 tsd geringfügig beschäftigt.
100 tsd nicht als arbeitslos (gemeldet) sind in Integrationskursen und hier einfach die Sprachbarriere als unwesentlich abzuurteilen ist gelinde gesagt tendenziös. Natürlich ist Deutsch ungleich schwieriger zu erlernen und gleichzeitig die Verbreitung von Russisch oder Ukrainisch in den deutschen Arbeitsstätten weniger verbreitet.
206 tsd als arbeitslos gemeldet. Die haben zum Großteil keine abgeschlossene Berufsausbildung können also nur als Helfer oder Anzulernende oder Auszubildende angestellt werden, wo es ja gerade keinen ausgesprochenen Mangel gibt.

Europaweit liegt die Beschäftigungsquote der Ukrainer in Deutschland im Mittelfeld, man kann also nicht sagen, dass das Bürgergeld zu einer überproportionalen Arbeitslosigkeit der Ukrainer führt.
Das sind so Argumente die ich nicht verstehen kann. Ist ja das gleiche wie Zurückweisungen an der Grenze verstoßen gegen EU-Recht. Natürlich kann man das machen, genauso wie man Bürgergeld auf Essensgutscheine und Stockbetten in der Gemeinschaftsunterkunft reduzieren kann (ich sage nicht, dass ich das will).
Das sind Werte die eine Gesellschaft aushandeln muss und da kann man nicht auf irgendwelche bürokratischen Vorgänge verweisen. Genau dieses verweisen schafft extreme Politikverdrossenheit, zumindest bei mir.
Man kann mit Sicherheit auch Reiche höher besteuern. Man kann als Gesellschaft alles mögliche machen. Nur sagt man bei uns zu allem das geht nicht auf Grund von weiß der Geier was.
Hier würde meiner Meinung nach auch direkt Demokratie / Volksabstimmung sehr viel helfen.
 
Tolentino

Tolentino

Ich stimme dir sogar zu, aber erstens nicht pauschal und zweitens denke ich du überschätzt erstens den Kreis an Leuten, auf die das ohne Einschänkung zutrifft. Drittens unterschätzt du den Aufwand diese Leute von den wirklich Bedürftigen zu unterscheiden und viertens den Effekt, den es hätte diese doch durch härtere Sanktionen dazu zu bringen doch eine Arbeit anzunehmen.

Ok, du bist vielleicht kein asozialer Turbokapitalist. Aber du lässt dich von denen vor den Karren sparren, wenn du deren Narrative einfach so übernimmst.
 
A

Aloha_Lars

Dann zahlt doch mehr Steuern wenn ihr wollt. Die meisten von hier gehören, gemessen am Steuersatz, zu den Reichen.
Eben nicht, sorry das ist Quatsch. Genau so wird dann die Diskussion immer abgewürgt. Bei der Diskussion geht es um milliardenfachen Steuerbetrug durch Millionäre und Milliardäre. Schön dass dir das scheinbar völlig egal ist, während die Bürgergeldbetrüger für dich die kriminellsten Menschen sind.

PS: Bei meinem Neubau wurde 0,0 schwarz gearbeitet. Alles belegbar durch Rechnungen. Also urteile bitte nicht über "alle".
 
Tolentino

Tolentino

@Teimo1988
Auf dem Boden des Grundgesetzes und des Völkerrechts gehen viele Dinge eben nicht.
Ja, wenn du eine Zweidrittelmehrheit dazu bringst, kannst du die Verfassung ändern, wobei Artikel 1-20 gehen auch nicht so einfach (soweit ich weiß).
Die Vision/de Wunsch nach einer Direkten Demokratie um menschenrechtswidrige Gesetze durchzusetzen, ist für mich tatsächlich ein Albtraum. Leute die sowas fordern denken auch nur vom Kopf bis zum Brett davor. Euch ist schon klar, das bei einer Verfassung, die die Menschenrechte missachtet auch eure Rechte missachtet werden können?
Ein Staat, der Menschen das Existenzminimum verwehrt, aus welchen Gründen auch immer, wird auch Eigentumsrechte, allgemeine Freizügigkeit, freie Berufswahl und vieles mehr antasten. Was glaubt ihr wie weit der Schritt da noch ist?
Ich kann mich über so eine Kurzsichtigkeit nur wundern.
 
Tolentino

Tolentino

Es geht nicht um Einkommen, wobei ich bezweifle, dass hier viele die 45%+Soli zahlen (ab 250.731 z.v.E. als Single).
Es geht um die reichsten 1% nach Vermögen, die übrigens im Schnitt nur 21% auf Ihre Renditen zahlen. Also die Hälfte von dem, was abhängig Beschäftigte zwischen ~67 TEUR und ~251 TEUR z.v.E., die du eigentlich meintest) zahlen.
Übrigens wenn ich >100 Mio Vermögen hätte, würde ich Vermögenssteuer zahlen.

Du glaubst doch wohl nicht, dass du auch nur einen Cent weniger Steuern zahlen würdest, wenn 15k (die es ja nicht mal alle beträfe) weniger Bürgergeldempfänger Geld kriegten. Die Zahl der Arbeitslosen schwankt monatlich um einen größeren Betrag.
 
C

chand1986

Das stimmt nicht. Wer nicht kann, soll gerne Unterstützung bekommen. Aber die Maßstäbe, wer arbeiten kann und wer nicht, müssen auch realistisch angelegt werden.
Wie auch bei deiner Idee der Streichung von Leistungen frage ich nochmal nach der praktischen Umsetzung:

- Bei der Streichung aller Leistungen Konflikt mit dem GG. Wie damit umgehen? Was passiert bei Kindern in der Familie arbeitsunwilliger Eltern ( nur ein Beispiel einer „Komplikation“ )

- Bei der Kontrolle der Maßstäbe der Arbeitsfähigkeit: Wie verhindern, dass die Kontrollindustrie teurer wird als das eingesparte Geld durch unnötige Sozialleistungen?

Ich erwarte nicht viel. Aber wer etwas fordert, muss zumindest eine Idee der praktischen Durchführung mitbringen. Wenn jemand so klar ist und sagt, es gibt Wichtigeres als das GG an manchen Stellen, verstehe ich wenigstens die Logik. Wenn jemand eine gute Idee hat, die Leistungsfähigen aus den Hilfeempfängern schnell und günstig rauszusuchen, her damit.

Aber einfach nur seine Gefühlslage auf den Tisch packen, weil es sich ungerecht anfühlt ( für mich übrigens auch ), ist mir zu viel Bauch und zu wenig Kopf. Es gibt für jedes schwierige Problem eine einfache Lösung - meistens ist die falsch.

Also: WIE soll es gehen? WAS gehen soll deiner Meinung nach habe ich längst verstanden.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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