Wie leisten sich denn alle ein Haus?

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Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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T

trendyandi

Meiner Meinung nach gibt es in den städtischen und/oder touristischen Gebieten BWs nur die Möglichkeit zu bauen wenn man entweder erbt (1), extrem sparsam lebt (2) oder exorbitant viel verdient (3). Bei Grundstückspreisen ab 500€/qm und entsprechend hohen Baukosten hier schaue ich immer erstaunt in andere Teile des Landes. Da werden teilweise Projekte durchgezogen mit relativ durchschnittlichen Gehältern und (anscheinend) ohne nennenswerte Unterstützung. In Esslingen z.B. ist es eher so, dass zahlreiche gut/sehr gut verdienende Menschen gar nicht bauen können, weil es keine Grundstücke gibt, und Bestandsimmobilien gehen zu Mondpreisen weg. Traurig, aber wahr.
Da kann ich nur zustimmen! Wir haben letztes Jahr neu gebaut 10 km von ES entfernt und haben auch nur mit Glück ein Grundstück von der Gemeinde ergattert...
 
S

Schnuckline

Hm, Verpflegung, Handy/Internet ist IMHO recht viel. Das mit den Autos müsst ihr wissen, wenn es denn so ist ... Versicherungen: Rechtsschutz und Hausrat IMHO nicht notwendig; ggf. auch die Zahnzusatzversicherung. Freizeit etc. ist vielleicht auch etwas hoch, aber wenn der Löwenanteil in die Dinge wie Musikunterricht geht, okay. Sport geht sicher auch sehr preiswert draußen in der Natur oder im Verein..
Wie bitte, was?! Die Rechtsschutz ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Versicherungen die man haben kann. Ohne wären wir schon mehrere Male ganz schön aufgeschmissen gewesen. Insbesondere wenn man einen Hausbau angeht kann man doch unmöglich auf die Rechtsschutz verzichten. Das Selbe gilt für die Zahnzusatz. Die lohnt sich schon allein wegen der jährlichen Zahnreinigung und das halte ich für keinen Luxus, sondern für notwendige Vorsorge. Wegen der Hausratversicherung kannst du schon recht haben, aber die ist so günstig, dass es sich fast nicht lohnt darauf zu verzichten.
Auch zwei Autos sind außerhalb der Großstadt unumgänglich. Besonders wenn ein Kind da ist.

Was in deiner Rechnung noch nicht drinne ist ... euer Gehalt wird (hoffentlich) steigen! Die ersten 5-6 Jahre wesentlich mehr als danach. Das ist aber auch davon abhängig in welcher Branche ihr arbeitet. Beim Staat ist fest geregelt welche Erhöhungen es gibt. In der Wirtschaft nicht.
Daher überlegt doch mal was ihr zum Leben braucht!? nicht verwechseln mit was man sich wünscht. Denn Wünsche sind meist sehr kostspielig Hinterfragt euren Lebensstandard. Braucht ihr unbedingt 2 Autos, 2 Haushalte, etc. das sind alles Kosten die es erschweren schnell an das benötigt Eigenkapital zu kommen.
Wann ist denn das Kind geplant? Eventuell macht es ja Sinn erst mal im Job richtig Gas zu geben und entsprechend auch die Zeit zu haben.
Da hat du sicherlich ganz recht. Das Gehalt wird steigen und bei meinem Lebensgefährten sogar recht bald Da ich aber möglichst bald (2-3 Jahre) von Vollzeit auf Teilzeit umsteigen möchte, hab ich das mal nicht mit eingeplant. Seine steigendes Gehalt finanziert sozusagen mein fallendes. Das Kind ist auf jeden Fall in spätestens 3 Jahren geplant.


Ihr habt mir auf jeden Fall alle ganz schön die Augen geöffnet. Für mich macht ein Neubau nun immer weniger Sinn. Viel zu viel Verzicht, zu viele Einschränkungen etc. Für uns ist vermutlich eine gebrauchte Immobilie aus den 80ern das Beste. Hier bekommen wir einfach mehr Wohn- und Grundstücksfläche für unser Geld und müssen uns den Stress nicht geben. Wenn ich die Preise vergleiche bekommen wir die für 230.000-240.000 Euro. Die können wir noch für 20.000 - 30.000 Euro nach unseren wünschen modernisieren. Das läge absolut in unserem großzügig gerechnetem Budget, sogar noch drunter und wir könnten weiterhin unser schönes Leben mit zwei Autos, zwei Mal Urlaub im Jahr und jede Menge Freizeitspaß führen

Tausend dank an alle, Ihr seid wahre Helferlies!
 
T

tbb76

Da muss man dann wieder die Augen öffnen....Immobilien aus den 80ern wirst du mit 20.000 - 30.000 Euro kaum renovieren können. Denn wenn die im Kreis ES so günstig sind, dann besteht wohl auch erheblicher Renovierungsstau. Bei uns bekommt man so Häuser auch günstig, aber das sind dann 500 Einwohner Dörfer, in den "größeren" Städten kosten die wesentlich mehr. Und nach 30 Jahren kann man schon mal die Fenster machen oder sich über Wasserleitungen Gedanken machen. Heizung ist dann auch ein Thema, kann man den alten Ölbrenner raushauen oder sind vielleicht Nachtspeicheröfen drin? Dann gehts nämlich los, wo fange ich an zu renovieren??
 
B

Bauexperte

Hallo,

Wie meinst Du das? Gebrauchte Immobilien sind doch auch teuer, oder?
Der Gebrauchtmarkt an Immobilien liegt darnieder, weil die Immobilien, wo das Preis-/Leistungsverhältnis stimmte, längst vom Markt verschwunden sind. Heute gibt es mehrheitlich nur 2 Optionen: Bruchbude mit Sanierungskosten im Bereich eines Neubau´s oder aber Verkaufspreise jenseits von gut & böse.

Eigentumswohnungen sind auch teuer, IMHO.
Eingeschränkt und nur in sehr begehrten Lagen; ansonsten stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis überwiegend. Nur will dieser Tage nahezu jeder ein Einfamilienhaus bauen, also kränkelt der Markt der ETW.

Das Internet führt zu widersinnigen Beratungsgesprächen? Gefährliches Halbwissen bei den Hauskäufern?
Schau Dir doch allein hier auf dem Forum so manche Frage an, dann dürfte so ziemlich klar sein, was ich meine.

Ich habe großes Verständnis dafür, daß jeder Laie reichlich Bauchgrummeln davor hat, einen Werkvertrag über ein Stück Haus zu unterzeichnen. Wenig allerdings, wenn dieses Bauchgrummeln nicht dazu führt, externe und kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen; was in aller Regel auch bezahlen bedeutet. Dann wird lieber auf das Kreuz vertraut, denn die Kosten eines RA oder Sachverständigen sind in diesem oder jenem "nice to have" besser aufgehoben.

Ich ärgere mich über Aussagen wie: "ich habe Angebote bei Vermessen eingeholt und die Spanne geht von TEUR 2.5 bis 3.9" Insbesondere dann, wenn ich erkläre, wie diese Spannen einzig entstehen können: nämlich durch Herausnahme von Leistung; es sei denn, der Vermesser hat das Neubaugebiet auch erschießungstechnisch betreut. Und im Gesicht meines Gegenübers erkenne, daß ich auch vor die Wand hätte reden können; der Effekt ist der gleiche.

Aussagen, wie "ein Freund eines Freundes" oder noch besser, "der Bekannte eines Bekannten" bescheren mir regelmäßig Sodbrennen und ich weiß, daß das Gespräch noch 1 Stunde länger dauert. Nicht, weil es beratungstechnisch sinnvoll wäre, nein, ich darf Geister austreiben.

Besondere Stilblüten treibt das Halbwissen in Sachen Wärmepumpen. Im letzten Jahr mußte ein Techniker von Daikin einem Bauherren - bei 30° Außentemperatur - erklären, warum es im Haus "nur" 5° Wärme hat; die verbaute Luft-Wasser-Wärmepumpe sei der größte Mist. Dumm gelaufen, wenn das Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe - auf ausdrücklichen Wunsch des Bauherren und damit wider Aufklärung und Absprachen - in die Garage gebaut wurde. Anstatt abzuklären ob eine Daikin nicht sinnvoller wäre.

Immer wieder lustig sind Gespräche mit Ingenieuren. Immerhin erklären sie mir überwiegend bereits im 1. Gespräch, daß sie es sowieso besser wissen; wenn der Kaffee schmeckt, ist der Termin nicht ganz für die Katz.

.....


Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

bortel

Also ein Haus aus den 80igern für 20-30t€ zu modernisieren wird aber eine schwierige Aufgabe. Da kommt eins zum anderen und schwupdiwup versiehst du dich wie viel Geld in so eine Immobilie muss.
Ich würde mal, je nach Anspruch, eher von70-80t€ locker ausgehen...Heizung, Maler, Fußböden, Fenster, Bäder....das läppert sich ganz fix
 
L

laemat

BW ist ein teures Pflaster aber gerade beim Thema Vermessung muss man auch deutlich zwischen baubegleitender Vermessung und amtlicher Vermessung unterscheiden.
Ein Lageplan für den Bauantrag und Hausabsteckung sind Ingenieursleistung und fallen nicht in den Bereich der Kostenverordnung. (auf Grund des Konkurrenzdruckes verhältnismäßig preiswert)
In meinem Fall: Lageplan + Gebäudeabsteckung (grob und fein) ca. 1700,00 Euro, zzgl. Gebäudeeinmessung nach Kostenverordnung in 2 Jahren.

Nur eine Flurstücksbildung, Grenzanzeige und Gebäudeeinmessung sind hoheitliche Tätigkeiten und werden nach Gebührenordnung abgerechnet, diese können je nach Umfang auch die 4000 Euro übersteigen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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