Überheblich finde ich eher, daß ich nur "ab und zu" wirklich brauchbare Tipps hätte oder meine Schreibweise inhaltsleer wäre. Im Gegenteil: ich sage selten nur daß, sondern oft sogar sehr ausführlich warum etwas ein Fakt ist - so muß niemand dem großen allwissenden 11anten etwas glauben, sondern bekommt es nachvollziehbar erläutert, jederzeit gerne auch laienverständlich. Für ein Proseminar Physik zur Entzauberung des Mythos vom Kalksandstein als einzigem scharfen Hund gegen den bösen Schall ist beim Otto Normallaien jedoch meist nicht der nötige Hintergrund vorhanden.
Mißverstanden / für unfreundlich gehalten werde ich auch im Real Life oft, das ist in der Kommunikation über die Sprachgrenze Asperger ./. Neurotypiker unvermeidlich. Und im Internet, wo rein schriftlich einfach die akustische, körpersprachliche, mimische usw. Dimension fehlen, muß ich entsprechend mehr Fehldeutungen aushalten. Aber sollte ich wirklich darauf verzichten, meine Sachkunde zu teilen, nur weil im Hochdeutschen meine Berliner Schnauze in den falschen Hals kommt ?
Der TE hat ein Mißverständnis mit seinem GU, das emotional betrachtet wie ein Problem aussieht, mehr nicht. "Schuld" ist ein großes, hartes und falsches Wort für die Ursachenbeiträge beider Seiten zu einem Mißverständnis. Fakt ist, daß es auf dem Weg zwischen einer als Verabredung interpretierten zeichnerischen Darstellung des Bauvertragsgegenstandes und einem Vorabzug der Bauantragszeichnungen zu einer Änderung gekommen ist, die der TE als Laie nicht erwartet hat und die ihn irritiert. "Schuld" hat er nur an seiner Haltung ggü. dem GU, sich "veräppelt" zu fühlen und hier im Forum einen Verbraucherschutz-Asylantrag zu stellen, was sachlich jedoch völlig unnötig ist (wie gesagt, am Beispiel der Änderung des Quergiebels hat der GU sogar bereits bewiesen, eben gerade kein schlitzohriger Kundenfresser zu sein). Ich habe dem TE dann den technischen Zusammenhang erläutert, worin der Konflikt aus bautechnischer Sicht besteht und daß ein Bauzeichner - als in diesem Laie wie auch der TE selbst - gar nicht dafür ausgebildet ist, diese Komplikation frühzuerkennen. Genau so wie der TE wohl nicht bewußt und bösartig dem GU eine unlösbare Aufgabe gestellt hat (baue mir die Außenwände in EH40 und mit Kalksandstein und im Kaliber 425), so wird sich auch der GU nicht die Hände gerieben haben (au fein, ich stelle dem die Grundfläche mit billigen Steinen voll und spare durch verringerte Wohnfläche teuren Innenausbau, er will es ja so). Sondern der GU hat hier die Kundenwünsche EH 40 und Kalksandstein erfüllt, was im magischen Dreieck dann zur Opferung des dritten Parameters Kaliber 425 führt, und die Gesamtwandstärke fachgerecht um einen Quantensprung auf Kaliber 490 erhöht. Bis hierhin geht der TE mit dem GU ja durchaus auch d´accord. Dann hat der GU lediglich - und hier bin ich überzeugt, sei jede Bosheitsunterstellung verfehlt ! - in einer 50/50 Chance die unerwartete / andere ("falsche" halte ich hier für daneben) Wahl getroffen, die Differenz auf der Raumseite anzusiedeln. Der TE hätte sie sich auf der Außenseite gewünscht. Das - und kein Jota mehr - ist hier bereits der ganze Bart des Propheten. Ein Grund, ein Kriegsbeil auszugraben, ist hier weit und breit nicht zu sehen. Mißverständnis aufklären, gemeinsam lachen und Hände schütteln - alles zusammen in einem Augenblick erledigt.
Meine Sachkunde und meine Praxis als moderativer (und im Ernstfall bauherrenparteiischer) Berater haben mich dann zu dem Vorschlag an den TE motiviert, daß er nachteilsfrei (weil ihm der Kalksandstein an dieser Stelle ggü. dem Porenbeton, im Vergleich zu einem ibs. ungefüllten Porenziegel sähe ich das anders, keinen Vorteil aber ein massives U-Wert-Handicap bringt) durch schlichten Tausch des konstruktiven Wandbildners den von ihm unwissentlich heraufbeschworenen Konflikt auch vollständig entschärfen könnte. Das jedoch will er nicht. Sein Sichgetäuschtfühlen ist ihm offenbar lieber als lösungsorientiert zu erkennen, daß ihm niemand etwas böses will und der (m.E. bessere) Ausweg außerhalb der Kriegsbeilebene liegt. Fachleute gibt es genug, um mir das nicht ohne Zweitmeinung glauben zu müssen. Den Schuh einer Überheblichkeitsdiagnose ziehe ich mir dafür nicht an.