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Das ist echt kein Hexenwerk. Monatliche ETF-Sparpläne auf einen breit gestreuten Index und/oder Dividendenfonds und gut ist es. So nimmt man alle Höhen und Tiefen der Börse mit und erhält langfristig eine Rendite von 6-8 Prozent pro Jahr. Ohne Stress und Hektik.
Das macht Dich aber auch nicht glücklicher, denn Du hast immer noch kein Haus, und Kohle mit ins Grab nehmen macht nur Sinn, wenn Du die Hölle anvisierst.
Eigentlich würden wir gerne aufs Bauen verzichten. Leider sind jedoch Bestandsimmobilien im Umkreis von 20 km recht teuer geworden und bezahlbare Mietshäuser mit kleinem Garten schlicht Mangelware.
20 km ist auch ein etwas lächerlicher Radius, sagt eine, die 15 Jahre vom Speckgürtel in die City (= 35km) gefahren ist und dafür eine halbe Stunde einfache Fahrzeit investiert hat. Das war normal, das war nicht lang, das war nicht schlimm. Das kann man von jedem Hauptverdiener erwarten. Für eine 450€-Kraft steht das in keinem Verhältnis und wird mE auch nicht erwartet.
Ich als Nachzügler und somit stille Mitleserin hier muss etwas schmunzeln über Aussagen, dass vor 10 Jahren der Hausbau nur die Hälfte gekostet haben soll und dass eine Friseurin mit 2300 brutto plus versteuerbares Trinkgeld 2000 netto rausbekommt.
Nun denn.
Mehr oder weniger kann ich mich den Meinungen anschließen, dass die Menschen gierig sind. (K+K)
Ob es den Standard des Hauses betrifft (Haus unter 160qm, Ki-Bad, Regendusche und gemauerter Doppelgarage) ist Sozialbau, die Lage (billiges Bauland in der City, aber bitte verkehrsberuhigt) oder man von einem ein RH oder Doppelhaushälfte, womöglich noch nur geteilt nach EWG, Abstand nimmt, es nimmt gehörig zu.
Meine erste Baufinanzierung lief mit ü6%, zu diesen Zeiten hat die schlechter verdienende Ehe-Frau zu ihrem Halbtagsjob noch abends in einem Nebenjob zusätzliches Geld mit nach Haus bringen müssen.
Zwar war das Bauen günstiger als heut, aber in dieser Zeit sind auch die Gehälter nicht still gestanden
Ich bin der Meinung, dass sehr viele sich sehr wohl ihrem Umfeld anpassen könnten, wenn sie wollten. Ein Großstädter, der dort doppelt oder gar das dreifache verdient wie ein Busfahrer aus Friedrichskroog, muss sich jetzt nicht das gleiche Wohnumfeld erträumen. Oder umgekehrt.
Genauso ist die aushäusige Kinderbetreuung in der Stadt besser als auf dem Lande, wo dann die Frau und Mutter eher zuhause bleiben kann, weil der Hausbau dort günstiger ist. Irgendwie könnten sie alle glücklich werden, wenn nicht die Gier oder der Neid wär. Ich weiß, nicht alle sind so. Wir Menschen wollen halt gern mithalten. Wer emsig ist, der sollte auch aus dem Vollen schöpfen und es sich aussuchen können.
Der Mensch bleibt aber irgendwie immer unzufrieden. Das galt bei der 35-Std-Woche, wie auch der Elternzeit.
Und wenn dann alles stimmt, dann fragt man sich, warum der Kollege eigentlich ein teureres Auto fährt oder wie der Nachbar seine vielen Urlaube finanziert.
Mittlerweile katapultiert man sich selbst aus der Mittelschicht nach unten, wenn man nicht bei iPhone, Webergrill, TM oder Audi mitmacht. (Es gibt natürlich noch die parallel-Marken, die dann als Geheimtipp gelten ) Wer jetzt noch in die Türkei reist, kann sich keinen anständigen Urlaub leisten. Wir setzen uns selbst unter Druck. Wer es schafft, mit sich selbst im Reinen zu sein, ist zu bewundern. Meine Meinung.