"Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?

4,80 Stern(e) 5 Votes
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
Sie befinden sich auf der Seite 10 der Diskussion zum Thema: "Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?
>> Zum 1. Beitrag <<

D

danixf

"...Viele sagen auch, dass Geld anders investiert sinnvoller ist.. Mag sein, aber wie viele haben Ahnung vom Aktienmarkt o. Ä.? Ich zum Beispiel überhaupt nicht...."

Das ist echt kein Hexenwerk. Monatliche ETF-Sparpläne auf einen breit gestreuten Index und/oder Dividendenfonds und gut ist es. So nimmt man alle Höhen und Tiefen der Börse mit und erhält langfristig eine Rendite von 6-8 Prozent pro Jahr. Ohne Stress und Hektik.
Glaube ich dir, aber ich habe davon einfach 0 Ahnung. Und so gut wie niemand hat das in meinem Bekanntenkreis. Wieso macht das dann nicht einfach jeder?
 
Musketier

Musketier

Das Grundproblem ist, dass vieles beim Hausbau als Standard angesehen wird, was eigentlich Luxus ist. Aber: "Man baut ja nur einmal." Es ist doch kein Wunder, dass die Häuser immer teuer werden. Schaut euch einfach mal Bilder von Bestandsimmobilien aus den Neunzigern an. Dann könnt ihr euch selbst beantworten, warum früher die Preise niedriger waren. Es ist eben nicht nur die Energieeinsparverordnung und die Preissteigerung schuld.
Nordlys hats vorgemacht, wie man auch jetzt noch günstig bauen kann.
 
N

nms_hs

Wie geht das? Grunderwerbsteuer für selbst genutzte Immobilien weg.
In Dk kannste den Schuldzins für Realkredite von deiner EKST. absetzen. Das hilft richtig. Wer ein Haus abzahlt, zahlt da de facto kaum noch Steuern.
Die Kommunen weisen begünstigstes Land aus, alle tun das. Warum? Wer einen solventen Neubürger anlockt, hat davon echt was, weil dem Stadtkämmerer pro Neubürger mehr zufliesst als hier. Kopenhagen finanziert sich lieber über die auch sehr hohen indirekten Steuern, Mwst, Zuckersteuer, Schnapssteuer etc.
Aber man unterbindet rigoros Spekulation und Kumulation. Wer nicht baut, verliert das Land wieder. wer Zweitwohnsitz will an der see, der muss in ein Sommerhausgebiet, wer das in einem normalen Einfamilienhaus Quartier macht, wird wieder enteignet. Die Regeln sin da recht strikt und sie ziehen das auch durch.
Und in Dänemark kannst du als Nicht-Däne auch nicht einfach etwas kaufen. So hält man eine Spekulationsblase klein.
 
T

Thierse

"Glaube ich dir, aber ich habe davon einfach 0 Ahnung. Und so gut wie niemand hat das in meinem Bekanntenkreis. Wieso macht das dann nicht einfach jeder?"

Weil Deutschland kein klassisches Anleger-Land ist. Bei uns sind Sparbuch, unrentable Lebensversicherungen und Tagesgeld immer noch tief in den Köpfen verankert. Aktien gelten als hochgefährlich da muss man die Finger weg lassen. Banken und Versicherungen verdienen mit dieser Angst ihr Geld. Manchem Anleger kommen auch Erinnerungen hoch an eine Telekom oder an den Neuen Markt der baden ging.

Mann muss überhaupt kein Profi sein. Viele denken, dass man für eine lohnenswerte Geldanlage in Aktien zwingend viel Wissen braucht und dass man regelmäßig viel Zeit investieren muss. Vor allem mit einem Anlage-Fokus auf kostegünstige Indexfonds bzw. ETFs ist weder viel Wissen noch Zeit erforderlich, um sinnvoll an der Börse Geld anzulegen.
 
Y

ypg

...
Das ist echt kein Hexenwerk. Monatliche ETF-Sparpläne auf einen breit gestreuten Index und/oder Dividendenfonds und gut ist es. So nimmt man alle Höhen und Tiefen der Börse mit und erhält langfristig eine Rendite von 6-8 Prozent pro Jahr. Ohne Stress und Hektik.
Das macht Dich aber auch nicht glücklicher, denn Du hast immer noch kein Haus, und Kohle mit ins Grab nehmen macht nur Sinn, wenn Du die Hölle anvisierst.


Eigentlich würden wir gerne aufs Bauen verzichten. Leider sind jedoch Bestandsimmobilien im Umkreis von 20 km recht teuer geworden und bezahlbare Mietshäuser mit kleinem Garten schlicht Mangelware.
20 km ist auch ein etwas lächerlicher Radius, sagt eine, die 15 Jahre vom Speckgürtel in die City (= 35km) gefahren ist und dafür eine halbe Stunde einfache Fahrzeit investiert hat. Das war normal, das war nicht lang, das war nicht schlimm. Das kann man von jedem Hauptverdiener erwarten. Für eine 450€-Kraft steht das in keinem Verhältnis und wird mE auch nicht erwartet.

Ich als Nachzügler und somit stille Mitleserin hier muss etwas schmunzeln über Aussagen, dass vor 10 Jahren der Hausbau nur die Hälfte gekostet haben soll und dass eine Friseurin mit 2300 brutto plus versteuerbares Trinkgeld 2000 netto rausbekommt.
Nun denn.

Mehr oder weniger kann ich mich den Meinungen anschließen, dass die Menschen gierig sind. (K+K)
Ob es den Standard des Hauses betrifft (Haus unter 160qm, Ki-Bad, Regendusche und gemauerter Doppelgarage) ist Sozialbau, die Lage (billiges Bauland in der City, aber bitte verkehrsberuhigt) oder man von einem ein RH oder Doppelhaushälfte, womöglich noch nur geteilt nach EWG, Abstand nimmt, es nimmt gehörig zu.

Meine erste Baufinanzierung lief mit ü6%, zu diesen Zeiten hat die schlechter verdienende Ehe-Frau zu ihrem Halbtagsjob noch abends in einem Nebenjob zusätzliches Geld mit nach Haus bringen müssen.
Zwar war das Bauen günstiger als heut, aber in dieser Zeit sind auch die Gehälter nicht still gestanden

Ich bin der Meinung, dass sehr viele sich sehr wohl ihrem Umfeld anpassen könnten, wenn sie wollten. Ein Großstädter, der dort doppelt oder gar das dreifache verdient wie ein Busfahrer aus Friedrichskroog, muss sich jetzt nicht das gleiche Wohnumfeld erträumen. Oder umgekehrt.
Genauso ist die aushäusige Kinderbetreuung in der Stadt besser als auf dem Lande, wo dann die Frau und Mutter eher zuhause bleiben kann, weil der Hausbau dort günstiger ist. Irgendwie könnten sie alle glücklich werden, wenn nicht die Gier oder der Neid wär. Ich weiß, nicht alle sind so. Wir Menschen wollen halt gern mithalten. Wer emsig ist, der sollte auch aus dem Vollen schöpfen und es sich aussuchen können.
Der Mensch bleibt aber irgendwie immer unzufrieden. Das galt bei der 35-Std-Woche, wie auch der Elternzeit.
Und wenn dann alles stimmt, dann fragt man sich, warum der Kollege eigentlich ein teureres Auto fährt oder wie der Nachbar seine vielen Urlaube finanziert.
Mittlerweile katapultiert man sich selbst aus der Mittelschicht nach unten, wenn man nicht bei iPhone, Webergrill, TM oder Audi mitmacht. (Es gibt natürlich noch die parallel-Marken, die dann als Geheimtipp gelten ) Wer jetzt noch in die Türkei reist, kann sich keinen anständigen Urlaub leisten. Wir setzen uns selbst unter Druck. Wer es schafft, mit sich selbst im Reinen zu sein, ist zu bewundern. Meine Meinung.
 
T

Thierse

"Das macht Dich aber auch nicht glücklicher, denn Du hast immer noch kein Haus, und Kohle mit ins Grab nehmen macht nur Sinn, wenn Du die Hölle anvisierst."

Und im Alter esse ich dann die Dachziegel weil die mickrige Rente nicht reicht um die fälligen Reparaturen zu zahlen. Viele unterschätzen die Kosten für den Unterhalt eines Hauses. Das merkt man erst im Laufe der Jahre wenn der Schuppen älter wird. Ein Eigenheim ist selten eine rentable Sache, da hilft auch schönrechnen wenig.

"20 km ist auch ein etwas lächerlicher Radius, sagt eine, die 15 Jahre vom Speckgürtel in die City (= 35km) gefahren ist und dafür eine halbe Stunde einfache Fahrzeit investiert hat."

Mobilität ist teuer. Und gerade im ländlichen Bereich braucht es dann oft ein zweites Auto. Oder die Kids brauchen auch noch eines um zur Ausbildung zu kommen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4901 Themen mit insgesamt 98010 Beiträgen


Ähnliche Themen zu "Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Einfamilienhaus Finanzierung durch Aktien 39

Oben