Wir waren im Münsterland bei Verwandten. Sind katholisch und sehr nett und etwas zwanghaft, muss vom Weihrauchmissbrauch kommen. Wir quälen uns über die immervolle A1 gen Norden. Bremen....Oyten....Rotenburg Wümme, endlich Harburg, dann die Elbrücken, noch an Ikea und dem Knast vorbei, Rahlstedt, Ahrensburg, Heimat beginnt. Hamburg hinter uns. Die A1 wird endlich leer. Der Himmel weit, jetzt kriegen auch Nester wie Reinfeld ihre eigene Autobahnabfahrt. Ein Ort mit mehr als 1000 EW ist schon eine Stadt. Da streut der Bauer Gülle, da steht ein Windpark, siehst Du die Wolkenformation? Solche Wolken...ganz ohne Weihrauch, hinter Lübeck nur noch vier Spuren. Kaum noch Autos. Staufreiheit. Grünes Land, Weizen, Raps, Windmühlen, kaum Wald, haben wir zu Schiffen verarbeitet früher, es wird irgendwie immer freier. Licht. Was für Licht...noch eine Kurve, runter von der A1, sie ist eh bald zu Ende, aus, vorbei, das Meer, vor uns das Meer, da hinten die Containerfrachter....wo geht er hin? Stockholm? Danzig? Oder gar St. Petersburg? Heimat Deine Sterne. Ende der germanischen Welt hier oben,Beginn des Paradieses, vielleicht etwas abgehängt, etwas am Rande aber darum ja auch Paradies. Paradiese liegen immer am Rande und nie RheinMainmitte. Raus aus dem Auto. Schnupper, Salz in der Luft. Ich muss nachher erst mal zum Hafen, zum Schiff schauen, den Geruch atmen nach Fisch und Tang und Seegras.