Bei einem so jungen Bauherrn sehr sicher ja. Mit Einundzwanzig müßte man mit dem Klammerbeutel gepudert sein, gleich mit dem zweiten Haus anfangen zu wollen. Da kann man sich mit dem Abzweigen von Optimierungsenergie nur bremsen. Besser das Lernhaus jetzt und es wenn es seinen Zweck erfüllt hat wechseln und weiterziehen, als es zu überschätzen und mit der Energie für dieses Weiterziehen jetzt zu "optimieren" (was mit der wenigen Erfahrung der jungen Jahre ohnehin töricht wäre). Schau´ Dir z.B. Yvonne oder Karsten oder
@hampshire an - alle im zweiten Haus (letzerer sogar mit Auslandserfahrung) oder gar
@nordanney als chronischer Wiederholungshausbauer: gewonnene Reife ist ein nicht-physischer, aber dennoch bedeutend hilfreicher Baustein, und die Immobilienleiter verstanden zu haben, "schadet nicht". Dieser typisch deutsche Tick, ein Haus "für die Ewigkeit" mit erbmonarchischer Perspektive bis zum letzten Atemzug abzuwohnen, ist ein unglaublich überholter Quatsch.
puh das halte ich für eine sehr sehr gewagte Aussage. Man soll ja nie nie sagen, aber ich behaupte, dass wir in unserem Haus, was aktuell noch in Planung ist, bis zum Greisenalter leben werden.
Du magst Recht haben, vieles ist kurzweiliger im Leben, auch die Wünsche/Vorstellungen in den Bereichen Familie/Job hat sich wahnsinning geändert. Heute hier, morgen da. Aber unterscheide: Das trifft nicht auf jeden zu. Wir haben unser Haus nahezu perfekt geplant und sehr sehr viel Zeit investiert. Es wird definitv nicht perfekt werden, das ist klar, aber wir müssen mit dem, was wir geleistet haben klar kommen. Wenn man Zeit investiert schafft man es zumindest nahezu sein
Traumhaus zu bauen, mit dem man definitiv klar kommen kann.
Wieso sollte ich einfach mal drauf los bauen und sagen: Ach, ich les mich gar nicht richtig ein, schau gar nicht was andere machen, will gar nicht großartig aus Fehlern anderer lernen sondern mach erstmal meine eigenen Fehler bei einem Projekt, welches mich wirklich ALLES WAS ICH HABE kostet. Das ehrlich gesagt, halte ich für totalen Humbuk.
Man baut vielleicht irgendwann nochmal? Ja? Okay... Dann sag mir bitte wie hoch die Chance ist, dass ich im selben Ort bauen kann, bzw. in einem nahestehenden Ort bei der aktuellen Chance einen Bauplatz zu bekommen (was sich in der Zukunft nicht ändern wird)? Vielleicht verbinde ich mit dem Ort etwas (Familie, Angehörige, Freunde, Vereine, Arbeitsplatz) was man nicht so einfach mal wechseln kann. Wer sagt mir, dass ich überhaupt die Chance habe in der Zukunft nochmals zu bauen? Ich baue doch nicht "provisorisch"? Wenn ich mir ein Eigenheim anschaffe, das nicht dafür gebaut wird um zu vermieten sondern es zu bewohnen, in einem Ort, in dem ich auch gerne leben möchte, dann sag mir wieso ich hier nicht 100% Arbeit investiere, sondern einfach mal sage: Ach, komm schon, wir verschulden uns jetzt 30 Jahre und schauen aber mal was in 8 Jahren passiert.
Ein Haus für die Ewigkeit? Ja!!! Wieso denn nicht? Nicht für jeden, ganz klar, aber dennoch für viele (zumindest für die Leute die hier bei uns auf dem Land leben kann ich sprechen). Da hängt einfach so viel dran, wirklich individuelle Lebenslagen/Beziehungslagen... also da kann man definitiv nicht pauschalisieren und sagen: Baut halt mal, mal schauen wie euch das Ergebnis gefällt.
Ich weiß nicht ob ich hier zu "schwäbisch" denke, aber für mich läuft das nicht mal nebenher.. Ich könnte mich nie mit solch einem mal kurz geplanten Haus anfreunden. Mal schauen was passiert, wo es mich hin verschlägt... Die Kohle ist aber auf jeden Fall mal weg, der Kredit läuft... Da bin ich aber vielleicht auch einfach viel zu bodenständig und sicherheitsbedürftig, was heutzutage nicht mehr die Normalität ist.