Jean-Marc
Diese Spekulationen brauchen euch nicht leid zu tun. Unter denen, die sich die letzten Jahre Eigentum zugelegt haben, sind auch mehr als genug, die die Preise durch irres Wettbieten, finanzielle Selbstüberschätzung und eigene Preisspekulationen selbst mit hochgetrieben haben, so dass die vernunftbegabte und konservativ rechnende Mittelschicht oft genug das Nachsehen hatte. Ich finde nicht, dass man solche Leute bedauern müsste, wenn sie ihr Haus verlieren und dadurch diejenigen eine Chance bekommen, die bisher nicht bereit waren, jeden Mondpreis zu zahlen.Nun wird uns seitens der Familie geraten doch zu warten. Bald gebe es vielleicht wieder mehr Immobilien auf dem Markt und somit niedrigere Preise. Bitte nicht falsch verstehen. Wir sitzen sicherlich nicht Zuhause und erfreuen uns über anderer Leid oder hoffen gar darauf. Uns tut die aktuelle Lage sehr leid und absolut niemanden wünsche ich den Verlust seines Eigenheimes. Aber natürlich beeinflusst uns dieser Gedanke.
Wie schätzt ihr die aktuelle Lage auf dem Markt und dessen Entwicklung ein ?
Momentan deutet halt nichts auf eine Verkaufswelle hin, dafür dauert die Krise noch nicht lang genug und trifft zudem die Falschen. Frisöre, Restaurantfachleute, Verkäufer im Einzelhandel, Veranstaltungstechniker etc. zahlen eher Miete als Abtrag.
Keiner weiss, was in 1-2 Jahren ist, aber rückblickend war es so gut wie immer günstiger, wenn man schon vor 3 Jahren gebaut oder gekauft hätte.
Kleiner Einblick: Wir (Bank) haben neben der Baufinanzierung auch eine eigene Immobilienabteilung und eigene Makler. Wenn wir am Wochenende Objekte in der Zeitung inserieren, flattern auf ein "Filetstück" auch mal schnell 70-80 Anfragen rein - trotz Corona. Aber da kommt im Augenblick auch sehr wenig rein, echte Perlen so gut wie gar nicht und die inserieren wir höchstens noch zu Werbezwecken, da die Liste vorgemerkter, gutsituierter Interessenten mehr als lang genug ist. Da müsste es wirtschaftlich schon richtig krachen (komplette Werksschließungen etc.), dass sich die Lage auch für Normalverdiener mit überschaubarem Eigenkapital spürbar entspannt. Blöd nur, dass je mehr es konjunkturell abwärts geht, irgendwann auch der eigene Arbeitsplatz direkt betroffen sein kann.
Zusammengefasst: Sobald es euch finanziell halbwegs bequem möglich ist, legt los und wartet lieber nicht.