Wie kompliziert sind Wärmepumpen im praktischen Betrieb?

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H

hampshire

In den Threads zu Wärmepumpenverbrauch und Vorlauftemperatureinstellung geht es hoch her mit Fachbegriffen, Werten und Einstellungen. Mitunter wird geschrieben, dass sich die Errichter wenig um optimale die Einstellung kümmern und man selbst bereits bei der Auslegung besser mit aufpassen sollte. Wenn ich das richtig lese verlieren falsch dimensionierte und/oder mangelhaft eingestellte Wärmepumpen ihre wirtschaftlichen Vorteile. Daher habe ich drei Fragen:
1. Wie viel Wissen und Können muss sich eigentlich ein Häuslebauer aneignen um die Wirtschaftlichkeit, die er sich von seiner Entscheidung verspricht auch tatsächlich zu erreichen?
2. Wie wahrscheinlich ist eine Fehlnutzung durch unbedarfte Anwender, die es einfach nur angenehm warm in ihrem Haus haben wollen?
3. Welche Lebensgewohnheiten muss sich ein Mensch abgewöhnen, der zum ersten Mal in einem Haus mit Wärmepumpe wohnt, um die erwartete Wirtschaftlichkeit zu erreichen?
 
R

RotorMotor

Eine interessante Frage. Leider ist sie schwer präzise zu beantworten.

Vorweg würde ich sagen, dass es absolut kein Problem ist damit sein Haus oder die Wohnung angenehm warm zu bekommen!

Die Optimierung liegt im Bereich der Jahresarbeitszahl(Jahresarbeitszahl) und vielleicht auch der Lebensdauer (wobei da noch verlässliche Zahlen fehlen).

1. Hier muss man denke ich unterscheiden wie fähig der Heizungsbauer war/ist. Wenn fähig, dann ist wenig bis kein eigenes Wissen notwendig und man kann nur noch wenige Prozent selber rausholen. Wenn unfähig wird es halt spannend. ;)

2. Die größte Fehlnutzung wäre zu versuchen Räume/Bereiche abzuwürgen, tritt aber ja nicht auf, wenn man es einfach warm im Haus haben will.

3. Wirklich keine.
(Unterschiede kommen eher allgemein durch Dämmung, Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Flächenheizung, usw., aber nicht durch den Wärmeerzeuger)
 
B

Benutzer200

Zunächst einmal hängt es vom Heizungsbauer ab, ob und wieviel Du an Wissen einbringen musst. Ob der Heizungsbauer allerdings ausreichend kompetent war, erfährst Du oftmals erst nach dem Bau, wenn es zu spät ist.

Zu 1. Grundlagen lesen (egal ob hier im Forum oder anderen Foren) und den Heizi eng begleiten. Dann brauchst Du am Ende kein Raketenstudium, sondern justierst nur noch die Anlage fein ein.

Zu 2. Sofern der Anwender nicht an der Anlage spielt, geht die Gefahr gegen 0.

Zu 3. Keine besonderen Angewohnheiten abgewöhnen. Das Heizung an und Fenster auf doof ist, setze ich dabei als Grundwissen voraus.

Am Ende wird die Frage auch sein, was Du unter "wirtschaftlich" verstehst. Denn Grundstück. wirtschaftlich sind alle WPs. Mal mehr, mal weniger.
 
Nida35a

Nida35a

Grundsätzlich halte ich Wärmepumpen steuerungstechnisch für noch nicht ausgereift.
Das Prinzip funktioniert, Häuser werden warm.
Aber die automatische Anpassung an das Haus und seine Bewohner findet nicht statt.
Der Anwender wird mit einem Gerät alleine gelassen, was für tausende Häuser funktionieren soll und für gut befunden wird wenn keiner friert.
Der Anwender soll durch Einstellen von Heizkurven optimieren ???
Da landet niemand auf 100% Effizienz.
Ich würde erwarten, dass sich eine Wärmepumpe selbst auf das Haus und seine Bewohner optimal einstellt, jedes Haus ist anders. Wenn jede Wärmepumpe zwischen 97 und 100% optimiert ist, die Technik ausgereift.
Egal ob das offline oder online passiert.
Im Auto Stelle ich den Tempomat auch auf 120kmh, und es interessiert mich keine Motorkennlinie.

zu 1) Wunsch kein Wissen, trotzdem optimale Wärmepumpe
zu 2) durch viel Nichtwissen, Halbwissen und Hörensagen und rumfummeln laufen viele Wärmepumpe nicht optimal
zu 3) der Anwender und alle Familienangehörigen ändern sich nicht in Summe,
deshalb hat das die Wärmepumpe zu erledigen.

Das musste ich mal loswerden, bei all den Wärmepumpe Rumfummel Threads.
Das wäre mal eine Aufgabe für Uni und Hersteller, um den Verbrauch zu reduzieren.
 
R

RotorMotor

Nur weil hier viele "das Hobby" haben Ihre Wärmepumpe zu optimieren, heißt das nicht, dass alle anderen ineffizient laufen.
Hier müsste man auch mal herausfinden wie viel Potential überhaupt da ist.
Sind es 2%, 5% oder sogar 10%?
Also kann man aus einer Jahresarbeitszahl von 4 eine 4.4 machen?

Bei einem Auto holt der Fahrer wahrscheinlich deutlich mehr heraus. (z.B. Golf mit 5l statt 8l pro 100km fahren.)
Und da gibt es halt auch Fahrer die Trainings besuchen, sich in Foren austauschen und eben die, die einfach nur fahren.
 
Musketier

Musketier

Ich glaube das gleiche hätte man vor 30 Jahren auch mit Gasheizungen oder Ölheizungen machen können. Nur hat es da kaum einen interessiert.
Da wurde sich vielleicht mal am Stammtisch beim Skat ausgetauscht, wenn der im Ort ansässige Heizi mit am Tisch sass. Foren o.ä. gabs halt nicht.
Auch da hätte man statt 60° Vorlauf auf 50° runtergehen können. Stattdessen gab es einen Nachtmodus und dafür wurde tagsüber die Temperatur hochgeballert. Ob das sinnvoll war oder nicht, dürfte kaum einer hinterfragt haben.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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