Wie kompliziert sind Wärmepumpen im praktischen Betrieb?

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Zuletzt aktualisiert 06.02.2025
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B

Benutzer200

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Nur mal zum Thema Effizienz - und das sind Bestandsbauten mit entsprechend hohen Vorlauf-Temperaturen. Finde ich schon mal nicht schlecht.
 
H

hampshire

Vorweg würde ich sagen, dass es absolut kein Problem ist damit sein Haus oder die Wohnung angenehm warm zu bekommen!
Diese Aussage und den Ausschnitt aus der Fraunhofer Untersuchung finde ich sehr beruhigend für alle Häuslebauer, die auf diesem Stand der Technik aufsetzen möchten.

Am Ende wird die Frage auch sein, was Du unter "wirtschaftlich"
Ich habe das extra so geschrieben, dass ich unter "wirtschaftlich" verstehe, dass die Anlage hält was die Berechnung verspricht. Schließlich sind die Berechnungen ja ein wichtiger Bestandteil der Entscheidung für ein Heizsystem. Scheint ja so zu sein, dass eine "schlechte" Einstellung Effizienz und Lebensdauer kosten.

Interessant finde ich in wie weit die errechneten Verbrauchswerte später auch ohne eigenes Zutun auch den tatsächlichen Verbrauchswerten entsprechen. Um die von @RotorMotor ins Spiel gebrachte Parallele zum Auto zu bemühen: Da ist es ja auch so, dass die tollen Verbrauchswerte eines Downsizing Motors nicht viel wert sind, wenn das Fahrverhalten in der Praxis etwas zügiger ist.

Ich glaube das gleiche hätte man vor 30 Jahren auch mit Gasheizungen oder Ölheizungen machen können. Nur hat es da kaum einen interessiert.
Das stimmt. Informations- und Interessenlage war damals anders. Ich fahre keine bayrischen V8 Kombis mehr, obwohl mich Sound, Agilität und Kraft nach wie vor sehr ansprechen. Die Zeiten ändern sich.
 
D

Deliverer

1. Wie viel Wissen und Können muss sich eigentlich ein Häuslebauer aneignen um die Wirtschaftlichkeit, die er sich von seiner Entscheidung verspricht auch tatsächlich zu erreichen?
Die Entscheidung für Wärmepumpe trifft man, weil man kein Passivhaus bauen möchte. Alle anderen Heiztechniken disqualifizieren sich, nachdem man den Klimabericht gelesen, oder versucht hat, einen Gasliefervertrag abzuschließen. Wenn man das verstanden hat, kann man sich einlesen - das Prinzip ist recht einfach:
Ein externes Unternehmen erstellt eine raumweise Heizlastberechnung für alle Räume incl. Bad auf ~22° mit max. 30° Vorlauftemperatur. Die braucht der Fußbodenheizung-Bauer eh, wenn er nicht ins Blaue Schleifen legen will.
Die gewählte Wärmepumpe sollte dann nicht länger als zwei, drei Jahre auf dem Markt sein UND nicht größer dimensioniert, als die maximale Heizlast bei NAT aus obigem Dokument. Keine Zugaben für was auch immer.
Man lässt sich mit obigem Dokument von den Einzelraumreglern befreien und verweigert deren Einbau.
Man verweigert den Einbau eines Heizungspuffers.
Der Heizi macht den hydraulischen Abgleich. Feintunen kann man dann, wenn man will mithilfe des Internets. Kein Hexenwerk.
2. Wie wahrscheinlich ist eine Fehlnutzung durch unbedarfte Anwender, die es einfach nur angenehm warm in ihrem Haus haben wollen?
Nach obiger Anleitung = 0.
3. Welche Lebensgewohnheiten muss sich ein Mensch abgewöhnen, der zum ersten Mal in einem Haus mit Wärmepumpe wohnt, um die erwartete Wirtschaftlichkeit zu erreichen?
Das "Drehen" an irgenwelchen Knöpfen. Ohne die angesprochenen Regler wird das aber so kompliziert, dass das eh nicht mehr vorkommt. Jedes Zimmer hat die gleiche Temperatur (+-2°). So isses und so bleibt es.
 
H

hampshire

Man lässt sich mit obigem Dokument von den Einzelraumreglern befreien und verweigert deren Einbau.
Man verweigert den Einbau eines Heizungspuffers.
Zu Einzelreglern habe ich sehr oft die Empfehlung gelesen, die einfach voll zu öffnen. Wenn das so klar ist, warum werden die dann offennbar im Standard so eingebaut?
Das "Drehen" an irgenwelchen Knöpfen.
Ich sehe ein, dass Menschen nicht an Knöpfen drehen die nicht da sind. Weglassen erspart Diskussion mit den Familienmitgliedern.
 
D

Deliverer

Zu Einzelreglern habe ich sehr oft die Empfehlung gelesen, die einfach voll zu öffnen. Wenn das so klar ist, warum werden die dann offennbar im Standard so eingebaut?
Der Empfehlung kann man im Notfall auch folgen - an der Stelle hat man aber schon tausende Euro zum Fenster herausgeschmissen. Ist also eher doof. Im Standard ist es so, weil es Pflicht für irgenwelche Energieeinsparverordnung-Einstufungen geworden ist. Lobbyismus wäre da als Hauptgrund anzunehmen. Vielleicht noch ein bisschen Rückständigkeit. Früher war es nicht ganz so doof, nicht zu heizen.
 
Zuletzt aktualisiert 06.02.2025
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