Nachdem hier ja schon die 9.000 € Nettoeinkommen aufgelistet wurden, hier mal ein Zitat aus dem aktuellen Handelsblatt zum Thema, wer sich überhaupt noch Wohneigentum leisten kann:
Ja, die 9000€ sind sicher (noch?) etwas übertrieben gewesen, aber die Richtung ist klar - Q1 22 war ja noch von günstigen Zinsen gezeichnet. Und schon dort war der notwendige Eigenkapital-Einsatz ziemlich hoch - parallel zum notwendigen Haushaltseinkommen.
Da werden die Zahlen für das Q2+Q3 22 spannend. Um die Raten halbwegs im Rahmen zu halten, wie wir hier in diesem Thread ja sehen, ist ein guten Einkommen Pflicht (6000€+ wenn man bei der Drittelregel bleiben möchte) und eben besser ordentlich Eigenkapital.
Die Kombination - ordentlich Eigenkapital, aber kaum Einkommen, was in der Vergangenheit ja auch vorkam, dürfte somit ebenfalls nicht mehr zum Zuge kommen. Hohes Einkommen, kein Eigenkapital könnte mittlerweile schwierig sein. Eine 100% Finanzierung bei 4% macht man wohl nicht bei Objekten, in denen noch mehrere 100.000€ Blasenluft stecken. Dafür wird das Fremdkapital bei den Preisen aus dem Boom einfach zu teuer. 700.000€ Kredit wird mit den genannten weit über 5000€ knapp, ebenso mit 6000€ oder 7000€.
Bei den gegebenen Baukosten wird jetzt der Druck auf die Grundstücke interessant - bisher gingen die Werte nur in eine Richtung. Jetzt sind die Grenzen der finanziellen Leistbarkeit bei sehr, sehr vielen überschritten. Damit wird sich zeigen, ob Kommunen wie bisher meistbietend versteigern konnten, oder ob das Angebot beim aktuellen Preisniveau nicht schon die potentiellen Nachfrager übersteigt. Und dann, im zweiten Schritt - wo liegt unter den neuen Rahmenbedingungen das neue Gleichgewicht - sprich - Preisniveau?