Eigenheim-Finanzierung jemals möglich? Wohl eher nicht!

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B

Benutzer205

Hallo liebes Forum,

offen gestanden weiß ich gar nicht, was ich mir von meinem Beitrag hier erwarte.
Wahrscheinlich geht es einfach nur darum mal meinen seit Jahren angestauten Frust zum Thema Eigenheim rauszulassen.

Ich bin 35 Jahre alt und komme aus dem Köln-Bonner Umland.
Zusammen mit meinem Partner suchen wir schon sehr lange ein eigenes Haus, aber es ist einfach alles unbezahlbar.
Mein Partner und ich arbeiten beide Vollzeit in doch recht passablen Positionen (er ist verbeamtet und ich angestellt) und haben zusammen ein gutes monatliches Gehalt.

Wir wohnen nicht mal direkt in einer großen Stadt, sondern außerhalb und würden auch gerne eher ländlich wohnen bleiben. Ich bilde mir ein, dass wir keine besonders großen Ansprüche haben. Aber es ist völlig egal – es ändert an den Preisen rein gar nichts, auch wenn man sogar noch außerhalb der Speckgürtel schaut.

Wie sollen denn normale Menschen jemals in der Lage sein solche Preise zu bezahlen? Aus meiner Sicht ist dies unmöglich, außer man ist reich oder man erbt ein Eigenheim.

Vor 15 Jahren waren die Immobilienpreise noch einigermaßen in Ordnung. Damals bekam ich von der Bank allerdings keinen Kredit, weil ich nur einen befristeten Arbeitsvertrag hatte. Heute hat sich das Problem umgekehrt, weil man aufgrund des Alters solche Summen niemals wird zurück zahlen können.

Ich gönne jedem sein Eigenheim, dennoch macht es mich einfach wütend zu sehen, dass andere, die nicht wesentlich mehr verdienen, dies geschafft haben, obwohl sie quasi in der gleichen Gehaltsklasse sind, aber eben nochmal 15 Jahre älter sind und deshalb noch Glück hatten schnell kaufen zu können.

Und dann ist es so, dass der gesamte Wohnungsmarkt (dabei geht es ja nicht nur um Eigenheime, sondern generell um Wohnen) durch die ganze Masseneinwanderung noch angeheizt wird, denn Einheimische konkurrieren auf dem Wohnungsmarkt faktisch eben mit Ausländern, auch wenn es die Politik natürlich ganz anders versucht darzustellen.

Ich sehe ehrlich gesagt schwarz für die Zukunft. Und wenn man dann noch liest, dass unsere Bauministerin Klara Geywitz vor einigen Tagen sagte, dass für die junge Generation (zu der ich mich und meinen Partner per Definition eh schon gar nicht mehr zählen würde, da wir beide Ü30 sind) der Traum vom Eigenheim ausgeträumt ist, könnte ich einfach nur kotzen.

Wie gesagt, ich weiß, dass man auf meinen Beitrag wahrscheinlich eh nichts sinnvolles antworten kann, aber es war mir wichtig das mal rauszulassen.

Danke für’s Lesen!
 
S

SoL

Gib doch mal etwas Futter zu Eurem Einkommen, ob Kinder geplant sind, etc.
Dafür gibt es extra einen Fragebogen hier im Forum.

So, wie Du es bisher schreibst, ist es nur ein bisschen Mimimi gepaart mit "Die Politik ist schei**".
 
S

Sunshine387

So ist es. Aber das hat sich keiner ausgesucht, dass wir jetzt in so einer wirtschaftlichen Krise sind. Und ehrlicherweise frage ich mich schon warum ihr nicht in den letzten 5 Jahren gekauft habt. Oder gehört ihr (ohne Vorwurf) zu denen, die vor ein paar Jahren geglaubt haben, dass die Preise sinken oder war vor 5 Jahren das Doppelhaus oder Reihenhaus (Deutsche Reihenhaus) nicht gut genug? In dem Segment gab es ja massenhaft erschwinglichen Neubau (300k-400k) mit Top Zinsen. Das da schon nicht jeder das Einfamilienhaus bauen konnte ist halt so. Das kann sich halt nicht jeder finanziell erlauben. Klar ist es eine schwierige Situation für euch, aber vor 5 Jahren (auch noch vor 2 Jahren) war die Situation perfekt. Wer da auf das nächste Neubaugebiet mit Grundstück für ein Einfamilienhaus gewettet hat, der hat verloren. Aber es gab für fast jeden andere Möglichkeiten (Doppelhaushälfte/REH/WHG). Alles war drin.
 
P

Philfuel

Und dann ist es so, dass der gesamte Wohnungsmarkt (dabei geht es ja nicht nur um Eigenheime, sondern generell um Wohnen) durch die ganze Masseneinwanderung noch angeheizt wird, denn Einheimische konkurrieren auf dem Wohnungsmarkt faktisch eben mit Ausländern, auch wenn es die Politik natürlich ganz anders versucht darzustellen.
Im Eigenheimmarkt konkurrierst du mit anderen Wohlhabenden (wie euch selbst), die außerdem das „Glück“ einer Erbschaft hatten- oder mit irgendwelchen Investoren.
Im Gegenteil versucht die Politik wohl eher zu verschweigen, dass massenhafte Einwanderung zwingend notwendig ist, um unseren Wohlstand zu erhalten.
 
T

Torti2022neu

So ist es. Aber das hat sich keiner ausgesucht, dass wir jetzt in so einer wirtschaftlichen Krise sind. Und ehrlicherweise frage ich mich schon warum ihr nicht in den letzten 5 Jahren gekauft habt. Oder gehört ihr (ohne Vorwurf) zu denen, die vor ein paar Jahren geglaubt haben, dass die Preise sinken oder war vor 5 Jahren das Doppelhaus oder Reihenhaus (Deutsche Reihenhaus) nicht gut genug? In dem Segment gab es ja massenhaft erschwinglichen Neubau (300k-400k) mit Top Zinsen. Das da schon nicht jeder das Einfamilienhaus bauen konnte ist halt so. Das kann sich halt nicht jeder finanziell erlauben. Klar ist es eine schwierige Situation für euch, aber vor 5 Jahren (auch noch vor 2 Jahren) war die Situation perfekt. Wer da auf das nächste Neubaugebiet mit Grundstück für ein Einfamilienhaus gewettet hat, der hat verloren. Aber es gab für fast jeden andere Möglichkeiten (Doppelhaushälfte/REH/WHG). Alles war drin
Vollste Zustimmung.

@Bettkante: Was ist Dein Wunsch an Immobilie? Wie ist Eure finanzielle Situation - Einkommen und Eigenkapital? Wo wohnt Ihr genau im Köln-Bonner Raum? Familienplanung?

Vor 15 Jahren waren die Immobilienpreise noch einigermaßen in Ordnung. Damals bekam ich von der Bank allerdings keinen Kredit, weil ich nur einen befristeten Arbeitsvertrag hatte. Heute hat sich das Problem umgekehrt, weil man aufgrund des Alters solche Summen niemals wird zurück zahlen können.
Mitte 30 ist doch noch jung. Und wer hat behauptet, dass man ein Darlehen voll zurückzahlen muss? Du hast im Alter die Möglichkeit, etwas verschuldet zu sein oder (ist das besser) eine ordentlich hohe Miete bezahlen zu müssen. Oder verkaufst im Alter die Immobilie und wirst vermögender Mieter.
 
B

Benutzer205

Hallo,
danke für eure Antworten.

Unsere Eckdaten:
- Gemeinsames monatliches Nettoeinkommen ist ca. 5200€
- Wir wollen keine Kinder haben

Wir kommen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der leider zum teuersten Pflaster im Rheinland gehört.
Wir wohnen bereits in einem Reihenhaus, allerdings zur Miete.

Ich bin zwar kein Fan von einem Reihenhaus, aber das wäre auch ok. Ich würde mich mittlerweile mit fast allem zufrieden geben, von daher ist es nicht so, dass ich irgendwelche unrealistischen Vorstellungen hätte.

Hier wurde gefragt, wieso wir nicht vor 5 Jahren etwas gekauft haben. Mein Partner und ich haben uns erst vor 5 Jahren kennen gelernt und ein Kauf war als Single für mich unmöglich.

Im Eigenheimmarkt konkurrierst du mit anderen Wohlhabenden (wie euch selbst), die außerdem das „Glück“ einer Erbschaft hatten- oder mit irgendwelchen Investoren.
Wir sind nicht wohlhabend, sondern gehören zur normalen Mittelschicht (sofern man das überhaupt noch sagen kann).
Die Realität ist so, dass man als Arbeitnehmer für seine Miete selbst aufkommen muss, während Leute, die nicht arbeiten, dies nicht tun müssen. Und die immer größere Nachfrage nach Wohnraum ist halt der Hauptfaktor für die immer steigenden Preise (sonst wären ja Immobilien in der Stadt viel günstiger als auf dem Land. Das Gegenteil ist aber der Fall, weil eben gefühlt jeder in die Stadt will. Mein Partner und ich denken nicht mal so und trotzdem ist es nicht möglich.)

Im Gegenteil versucht die Politik wohl eher zu verschweigen, dass massenhafte Einwanderung zwingend notwendig ist, um unseren Wohlstand zu erhalten.
Gut, ich sehe das genau andersrum, aber es macht wahrscheinlich auch keinen Sinn darüber zu diskutieren.

Ich weiß nicht, ob wir irgendwann an den Punkt kommen umziehen zu müssen, denn die Uhr tickt ja schließlich auch bei uns.
 
Zuletzt aktualisiert 01.11.2024
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