Town & Country Preise billig oder preiswert?

[xMisterDx]

Jedes Bauunternehmen kann in die Insolvenz rutschen, egal ob Lizenznehmer oder regionales Bauunternehmen.

 

[11ant]

Insolvenz während der Bauphase ist immer Mist.

Während der Gewährleistungszeit ebenso ;-)

Man muss sich immer bewusst sein, mit einem LP zu bauen und nicht mit Town & Country direkt. Dann genau über den LP informieren und so ins Gespräch gehen als würde man bei irgendeiner Baufirma ein Haus bauen lassen. Das Town & Country Paket drum herum genau mit den Leistungen anderer Baufirmen vergleichen.

Im Preis-Leistungs-Verhältnis ist dieser Franchisegeber schon sehr gut, sofern man denn zur Klientel für Economy Eigenheime gehört. "Architektenhäuser" findet man dort aus gutem Grund nicht, und wem deren Standard nicht genügt, der wird anderswo passender bedient. Das mangelnde Bewußtsein für die Nichtidentität von "Marke" und "Unternehmen" ist leider weit verbreitet. Und auf deutschen Schulen scheint grundsätzlich zu wenig gelehrt zu werden, daß man die Parteien eines Vertrages eigentlich unschwer erkennen kann: es sind die beiden ziemlich weit oben durch das Wort "zwischen" getrennten, deren einer man selbst ist ;-)

Und nicht drauf verlassen, dass man ja mit einer großen Firma baut und deswegen sicher ist.

Jedes Bauunternehmen kann in die Insolvenz rutschen, egal ob Lizenznehmer oder regionales Bauunternehmen.

"Too big to Fail" gibt es grundsätzlich nur im Märchen. In der Wirklichkeit haben Größe und bilanzielle Gesundheit eines Unternehmens nullkommanix miteinander zu tun.

 

[xMisterDx]

Bilanzielle Gesundheit ist sicherlich ein Indikator, der eine Insolvenz unwahrscheinlicher macht.
De Facto ist es aber so, dass Unternehmen auch durch einschneidende Ereignisse im privaten Umfeld, wie schwere Krankheiten, Todesfälle, usw. in Schieflage geraten und in die Insolvenz rutschen können.
Längst nicht jede Firma hat einen Vizechef, der im Fall der Fälle nahtlos alle Aufgaben übernehmen kann.

Abgesehen davon ist too big to fail, bei Town & Country natürlich ohnehin nicht gegeben, weil das Haus am Ende der Lizenznehmer mit seiner kleinen GmbH baut.

Aber... und das ist der Punkt... Pech haben kann man auch beim kleinen regionalen Bauunternehmer, der seit 100 Jahren erfolgreich im Geschäft ist. Die Wahrscheinlichkeit dafür mag geringer sein, das hilft einem im Zweifel aber auch nix.

 

[WilderSueden]

"Too big to Fail" gibt es grundsätzlich nur im Märchen. In der Wirklichkeit haben Größe und bilanzielle Gesundheit eines Unternehmens nullkommanix miteinander zu tun.

Du hast die Banken vergessen. Nach der Finanzkrise hat man sich ja fest vorgenommen, die künftig abzuwickeln. Hat nicht so gut geklappt. Und in meiner Jugend hat sich sogar Gerhard Schröder in die Holzmann-Pleite eingemischt. Ist jetzt eine andere Größenordnung als der Einfamilienhaus-Bauer, aber es ist schon so, dass die Politik lieber einen mit 10 000 Arbeitsplätzen rettet als Tausend mit 10 Arbeitsplätzen.

Was Town & Country anbelangt, hatten wir ja schon andere Fälle hier im Forum, in denen die Franchise-Struktur genutzt wurde, um Verantwortung wegzuschieben. Der Bauherr steht dann zwischendrin und keiner fühlt sich zuständig. Kann aber @moHouse nur zustimmen, der Bericht ist für die heutige Zeit ziemlich ausgewogen. Wenn auch vielleicht bei möglichen Abhilfen etwas knapp

 

[xMisterDx]

Liegt aber auch daran, dass Town & Country recht bekannt ist, hier ein eigenes Forum "besitzt" und es aufgrund der Größe ne Menge Lizenznehmer gibt.
Da liegt es nahe mit dem Anliegen an die Öffentlichkeit oder in ein Forum zu gehen, denn das mediale Interesse ist einfach viel höher, als wenn man mit Heiermann&Söhne im schönen Hintertupfingen baut und der pleite geht.
Und für Heiermann&Söhne gibt's hier auch kein Forum, wo soll man es also hinposten?

Und ob sich die einzelnen GmbHs die Verantwortung zuschieben oder aber der Bauunternehmer sich, wegen Insolvenz, einfach gar nicht mehr meldet und der Insolvenzverwalter keinerlei Hoffnung macht, auch nur einen einzigen EUR zu bekommen. Da ist am Ende auch egal. Die Kohle ist weg und man hat kein Haus...

Einzig der Spott in der Nachbarschaft dürfte bei Heiermann geringer ausfallen, weil man von Town & Country ja ohnehin schon immer abgeraten hat, blabla.

 

[Benutzer213]

Den Unterschied zwischen "preiswert" und "billig" kann man bei Town & Country sehr einfach erklären. Geworben wird mit Markenprodukten. Bei der Badausstattung bedeutet das z. B. Objekte Marke Ideal Standard. Damit werden auch Schulklos und offentliche Bedürfnisanstalten ausgestattet. Wir wollten uns diese Objekte bei der Fa. Bach in Hildesheim ansehen und bekamen zur Antwort: "Die wollen wir nicht in unserer Ausstellung haben und Sie nicht in Ihrem Haus." Dann kamen wir zu den Fliesen, die wir für bis zu 23 Euro pro Quadratmeter aussuchen durften. Dafür gab es genau eine beige und eine graue Fliese. Für eine bessere Ausstattung mussten wir tief in die Tasche greifen. Die Armaturen sollten wir bei Firma Elements aussuchen. Der Fachberater hat uns sehr gut beraten, aber auch hier ist es viel teurer geworten. Für das Budget, dass uns Hausbau Schütt zugestanden hat, hätten wir billigste Armaturen wie im sozialen Wohnungsbau bekommen. Letztlich haben wir die erhöhten Kosten in Kauf genommen. Irgendwann kam der Klempner. Der Mann aus Eschershausen ist nach eigener Aussage seit Jahren in Rente und arbeitet - ebenfalls nach eigener Aussage - ausschließlich für Hausbau Schütt GmbH. Von der Handwerkskammer erfuhren wir, dass er schon öfter seine Firma an- und wieder abgemeldet hat - zuletzt wieder angemeldet 2023 für die Arbeiten in unserem Haus und zwei Häusern in der Umgebung. Angeblich hat er einen Meisterbrief, die Ausführung der Arbeiten war jedoch mängelbehaftet. Auch unsere Fußbodenheizung und Wärmepumpe soll der Installateur einbauen, der seit Jahren seinen Betrieb nur noch allein führt. Ob man so Erfahrung mit neuen Heizsystemen sammen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Unsere Wärmepumpe ist von Daikin - ist natürlich auch eine Marke - allerdings eine, über die uns keiner wirklich etwas sagen kann. Um auf "preiswert" und "billig" zurückzukommen: Das Angebot von "Town & Country" hört sich zunächst preiswert an. Am Ende - so ca. 20 Prozent Aufschlag auf den kalkulierten Preis später - stellt man aber fest. dass das Ergebnis trotzdem billig ist. Nie wieder Town & Country und erst recht nicht Hausbau Schütt GmbH.