Vorweg: Ich bin üblicherweise kein schneller Antworter, weil ich überlegt antworten will. Tut mir leid, wenn ich damit unter dem Forumsstandard liege, insbesondere werktags.
Hoffentlich und wahrscheinlich ist es nur eine Baugrenze.
Das ist keine Baulinie, das ist eine Baugrenze. Man muss nicht anbauen, sie begrenzt nur. An Baulinien muss man bauen.
Danke für die Aufklärung!
Die Bahnlinie ist ein wesentlicher Grund für Bitten um großräumige und auch qualitativ umfassende Darstellung des Umfeldes, und die Art der Erwähnung hier eigentlich schon Klassenkeile wert.
Ich hatte sie gedanklich halt schon abgehakt und daher zunächst zu nennen versäumt – tut mir leid.
zeigt doch ´mal eine kleine Auswahl der Entwürfe 1 bis 41.
Das waren längst nicht alles komplette Entwürfe bzw. liegen nicht mehr vor. So gab's welche mit Keller, mit einem wandseitigen Flur zwischen Eingang und Garage, mit rechtwinkliger Hausfortsetzung im Norden, mit Arbeitszimmer in der EG-Südecke. Gefunden habe ich noch einen ganz frühen mit Nullbreiten-Wänden und einen späteren mit riesigem OG-Flur: (Und nein, das sind nicht die einzigen Nachteile, die ich darin jetzt sehe.)
[Der Wunsch nach einem großen, von der Straße abgetrennten Garten] ist auch so eine Pferdefuß-Achillesferse, und eine beliebte Grundlage für phänomenale Pyrrhussiege.
Natürlich ist die Verfolgung von Wünschen riskant, weil sie nicht dem entsprechen müssen, was man später tatsächlich zu schätzen wüsste. Aber auch das "Raumprogramm" wäre dann eine solche "Hypothek". Klar, auf ein Schlafzimmer wird man weniger verzichten als auf den Garten, aber diesen Haken kann ich auch bei meinem Entwurf setzen. "Clever optimiert" ist er nicht, und es mag gut sein, dass auch ohne Kompromisse bei meinen artikulierbaren Wünschen manches eingespart werden könnte, ohne dass ich die sonst leeren Quadratmeter in der Raummitte je vermissen würde, ja vielleicht kürzere Wege sogar begrüßen. Andererseits schreckt mich die ein oder andere Ineffizienz auch nicht sonderlich, weil ich mir den Blick in die Zukunft nicht zutraue: Wer weiß schon, wie ein Raum in 20 Jahren genutzt werden wird?
Wenn die Treppe ein Podest haben soll, was heißt denn dann deine Angabe von 420 cm? 419 cm ist schon eine gerade bequem begehbare Treppe lang.
Die gerade Treppe würde dann aber direkt vor der Außenwand enden – da hätte ich dann lieber ein Podest, um kurz vorher einen Richtungswechsel vorzunehmen. Aber vermutlich wäre in diesem Entwurf eh eine gewendelte Treppe besser, der Kopffreiheit unter der HTR-Tür zuliebe.
Ich [warte] auf den ausgefüllten Fragebogen ;)
Ich habe nochmal geschaut, was ich da jetzt immer noch nicht beantwortet habe. Alter (etwa 30/40/0/0) und Essplätze (Regelfall 4, Sonderfall bis 8) sind natürlich einfach, anderes weniger:
- "Raumbedarf" zu quantifizieren fiele mir schwer – zumal ich ja den Kommentaren nach gedanklich viel Fläche für wenig Funktion veranschlage.
- Die Anzahl Gäste sollte gern sehr hoch sein, aber eine konkrete Zahl, zumal es ja bei den Schwiegereltern eher längere Aufenthalte sein werden...
- Eine Musikwand habe ich jetzt nicht und brauche auch keinen schallgedämmten Musikraum, wie ein Kollege ihn sich im Reihenendhaus gezimmert hat.
- Einen Kamin hätten wir gern, dürfen wir aufgrund der Förderbedingungen aber nicht haben. Naja, vielleicht hat sich die Förderung durch die Haushaltsmisere ja eh erledigt.
- Ein Treibhaus mag es mal geben, hat aber keine Priorität.
- Eine Preisschätzung gibt es (für diesen Entwurf) noch nicht. Zur Größenordnung unserer Investitionsbereitschaft: Wir hätten fast ein Bestandshaus für €810k gekauft, wenn auch an einem Standort mit viel höheren Grundstückswert.
- Wenn wir sparen müssten, wären zunächst verzichtbar wohl u.a. Flächenanteile des Gartens/Gästebereiches/Arbeitszimmers/Hobbyraumes/Schlafzimmers, ein WC, eine Dusche, der (jetzt ja eh gestrichene) Vorratsraum. Aber das ist ja alles eine Abwägungssache: Ich habe 17 Jahre meines Lebens auf <20m² gelebt (anteilig gerechnet, sofern ich nicht alleine gewohnt habe) und bin auch dort zurechtgekommen. Mit der Möglichkeit, sich mehr zu leisten, wächst natürlich der Wunsch, zumindest der eigenen Kindheit nahezukommen, so dass weniger die Unverzichtbarkeit als ein "Wenn schon, denn schon" die Richtung weist.
Mir fällt auf, dass Du fast keine Kritik aufnimmst. Einzig Tausch Küche/WZ… aber auch dieser Rat ist nicht gemeint, das in den von Dir gezeichneten Grundriss umzusetzen, sondern in einem Neuanfang gleich daran zu denken,
Naja, ich sehe hier mindestens vier Arten von Kritik:
- Hinweise auf funktional konkret nachteilige Situationen bei der Hausnutzung, wie Ungemütlichkeit auf dem Sofa und Dunkelheit am Morgen. Diese zwei konkreten haben mir eingeleuchtet, sind aber auch ohne Revolution umsetzbar.
- Hinweise auf allgemeine Ineffizienz, die vermutlich zutreffend ist, ich mir aber mit "wer weiß, wofür der Quadratmeter noch gut ist" schönreden kann. (Einschränkung s.o., weil Fläche auch Nachteile haben kann.)
- Hinweise auf angeblich falsche Prioritäten, die, selbst wenn 90% der Architekten zustimmen, nun wirklich nicht objektiv sein können. Der Hobbyraum kann z.B. als Spielzimmer fungieren, daher sehe ich hier keine schä(n)dliche Unterdimensionierung der Kinderzimmer. Und die dort nicht so vorhandene Sonne bekommen die Kinder eher im Garten, wenn dort Platz für ein kleines Fußballfeld ist, weil das Haus die böse Riegelposition hat.
- Fundamentaler Verriss des Ansatzes als etwas zum Wegwerfen usw. – Hierbei frage ich mich, ob nur Geschmäcker bzw. stilistische Lehrmeinungen verletzt werden ("wenn schon €800k, dann keine Turnhalle im OG, sondern was für's Auge"), oder ob doch Nachteile der ersten beiden Kategorien vorliegen. (Siehe deinen nebulösen Kommentar, das Haus "funktioniere" nicht.) Da bleibt aber halt vieles unausgesprochen, weil es sich ja "eh nicht lohnt" bzw. ich nicht noch ermutigt werden soll, weiter am vorhandenen Entwurf herumzudoktern.
Erwartet habe ich so eine Mischung schon, wenn auch vielleicht nicht in der vorliegenden mengenmäßigen Zusammensetzung.
Hat man aber irgendwelche Laien-Flausen im Kopf und lässt sich nicht davon abbringen, dann zahlt man für Außenmauern, die auf Garagen stehen, aufwändige Statik, die man bei guter Planung nicht braucht, Maurerzulage für Ecken, die man auch cleaner haben kann, zig verteilte Toiletten-Ablüftungen übers Dach, mehr Abwasseranschlüsse, als normal, Garage, die sich in der thermischen Hülle befindet, Gauben, die teuer sind und mit Bedacht eingesetzt werden sollten usf.
Das größte und mit auch teure Problem stellt aber die dann potentiellen Mängel da, die ja durch eine gute Planung minimiert werden sollen.
Das stimmt. Da hoffe ich auf die Kompetenz des Planers, der durchaus schon gegen Ideen opponiert hat. (Z.B. die OG-Decke zu streichen zugunsten einer Dämmung im Dach.)
… weil Einrichtung mehr ist als willkürlich Möbel zu verteilen?!
Von Willkür war keine Rede: Ich meinte nur, dass bei einem stilistisch 'verunglückten' Raum eine geschickte Wahl der Inneneinrichtung einiges herausholen kann. Vielleicht sind meine gestalterischen Standards auch niedriger, und wer weiß, vielleicht ist meine Platzverschwendung später Gelegenheit für tolle Katzenmöbel oder eine Arena für Virtuelle Realität? Dass die äußere Form Preise gewinnen würde, ist mir tatsächlich nicht so wichtig – vielleicht gibt es auch zwei Einbruchsversuche weniger, wenn die Diebe alles für so schäbig halten wie ihr.
Unter einer Dachschräge mit 120er KS wird es zb nichts mit einem Bildschirm. Und in Laufrichtung durch eine Tür gegen einen Kleiderschrank zu laufen, macht gefühlt den Raum gleich um 1-2qm kleiner.
Auch das stimmt. Da ich einen höhenverstellbaren Schreibtisch nutze, wird die tatsächliche Position ohnehin anders aussehen müssen. Da das Arbeitszimmer aber ja eh überdimensioniert ist (der Raum, bei dem ich das am ehesten selbst unterschreiben würde), wird dafür schon Platz sein. Bei der Fensterplanung wäre eine konkrete Überlegung aber spätestens fällig..
Zeichne Dir doch einfach mal Deine „raumgestalterischen Möglichkeiten“ in Deinen Allraum auf… eine schöne chillige TV-Ecke, wo man etwas Ruhe findet, ist doch gar nicht möglich.
Dank eures Inputs schon eher, auch wenn der revidierte Entwurf aufgrund einer schrägen WC-Wand vermutlich erneut als zu hingefrickelt verworfen würde.
Tatsächlich hatte ich selbst immer eine kleine Mulde favorisiert, wie sie in den 70ern populär waren. Das war aber mit meiner Frau eh nicht zu machen, so dass die anderen Nachteile noch nicht einmal besprochen wurden. ;)
Wenn der Entwurf tatsächlich nur eine Fingerübung war
Nein, so ist er nicht gedacht.
... wäre allerdings ein Hinweis auf eine Blindheit für logische Zusammenhänge / Konzeptionsgrundlagen, denn das steht natürlich zu einem hier nicht möglichen Vollgeschoss-OG (-DG) im Widerspruch.
Glücklicherweise hat meine "Blindheit für logische Zusammenhänge" sich offenbar erst beim Thema Architektur als fatal erwiesen. Aber inwiefern der Wunsch, sonst gern im Keller untergebrachte Räume wie Gäste- oder Hobbyzimmer überirdisch unterzubringen, in fundamentalem Widerspruch zur Eingeschossigkeit stehen soll, erschließt sich mir nicht.
Natürlich kann es sein, dass das Bauamt den Entwurf ablehnt mit dem Argument, dass man die Garage nicht zweigeteilt betrachten kann: Entweder ist es eine Garage, dann gehört sie nicht zur EG-Bemessungsgrundlage der Vollhöhen-Teile des (dann zu großen) OG, oder es ist keine, womit sie das Abstandsprivileg verliert. Oder sie akzeptieren es als akzeptable Abweichung von der Vorschrift, weil das Haus mit einer Minigarage für ein Motorrad von außen genauso aussähe.