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Nehmen wir unseren lieben Paulari hier. Er unterschreibt jetzt im Dezember 2024 seinen Vertrag mit aufschiebender Bedingung. Dann passiert erst mal nichts, bis er Mitte nächsten Jahres seinen Z15 Antrag stellt. Dafür braucht er Unterlagen vom Anbieter. Es werden hier vermutlich nur grobe Pläne mit der Grundausstattung eingereicht, da man ja mit der Maßnahme noch nicht begonnen haben darf. Dadurch entstehen dem Anbieter geringe Kosten auf eigenes Risiko. Der Vorgang durchläuft nun die üblichen Stellen und unser Paulari bekommt nach einiger Zeit seine Eingangsbestätigung von der L-Bank. Da die Zeit drängt, kann er jetzt mit der Planung beginnen. Dafür muss er 5% Anzahlung an die Fertighausfirma überweisen, also sagen wir 25.000,-- €. Damit sind die Kosten für den Antrag und die Werksplanung meines Erachtens abgedeckt. Es werden nun Pläne erstellt, er geht in die Bemusterung, der Bauantrag wird eingereicht. Der Bauantrag wird genehmigt. Bevor der Erdbauer, der Bodenplatten-/Keller-Hersteller und der Fertighausanbieter auch nur einen Finger rühren, wollen sie eine Finanzierungsbestätigung. Leider kam bisher von der L-Bank noch keine weitere Rückmeldung. Also muss unser Paulari das Kfw Darlehen und eine Zwischenfinanzierung abschließen. Er kann nun also den Bauunternehmern ihre Finanzierungsbestätigungen aushändigen und diese beginnen mit ihrer Arbeit. Die Baugrube wird ausgehoben, die Bodenplatte/der Keller gegossen und das Haus im Werk produziert. Nun meldet sich plötzlich die L-Bank und teilt unserem Paulari mit, dass sein Antrag abgelehnt wird. Leider kann er sich den Hausbau ohne zinsverbilligtes Darlehen nicht leisten. Daher tritt er jetzt (siehe aufschiebende Bedingung) von seinem Vertrag zurück, hat aber schon diverse Leistungen in Anspruch genommen. Hier kommen die Finanzierungsbestätigungen ins Spiel. Die Bauunternehmer wenden sich mit ihren Forderungen nun vertrauensvoll an die Banken. Unwiderruflich und selbstschuldnerisch!! Die Banken zahlen und wenden sich an unseren Paulari. Er hat ja schließlich die entsprechenden Darlehen abgeschlossen.Es geht aber darum, dass der Hausbauer trotz aufschiebender Bedingung den Hausbau ganz normal plant und in den Prozess einstellt. Warum soll er sich auf ein "Vielleicht bauen wir aber vielleicht auch nicht" einlasse. Er blockiert sich einen Slot, in dem er ein anderes Haus im Werk bauen könnte. Oder ordert sogar schon mal Material für den späteren Bau. Auf sein eigenes Risiko.
Also entweder baue ich mit dem Unternehmen oder nicht. Und wenn ich mich nicht auf eine der beiden Möglichkeiten einlassen kann (als Bauherr), weil ich noch die Bewilligung abwarten muss, dann unterschreibe ich einen Vertrag mit aufschiebender Bedingung, muss aber damit leben, dass dann der Vertrag auch erst dann mit Leben gefüllt wird, wenn ich eine finale Entscheidung getroffen habe.
Klar würde das im echten Leben nicht so einfach ablaufen und vermutlich einiges an Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen, aber ich sehe hier kein größeres unternehmerisches Risiko für den Fertighausanbieter.