100%-Finanzierungen - Ich verstehe das!

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B

Bauherren2014

Ich finde diese Diskussion immer wieder ganz furchtbar.
Weder schmeißen diejenigen, die nur Teilzeit oder für ein paar Jahre gar nicht arbeiten Ihre Karriere wissentlich weg, noch beschäftigen sich diejenigen, die Vollzeit arbeiten gehen, nicht mit Ihren Kindern. Es gibt so viele Lebensmodelle und alle haben Ihre Berechtigung.
Es ist schlimm, dass man sich rechtfertigen muss, egal was man tut. Wir gehen auch beide zu 100% arbeiten seit die Kinder 1 Jahr alt sind und ja, ich finde schon, dass beide Elternteile ein Recht auf eine "Karriere" haben, wie auch immer man die für sich definiert. Am Ende muss doch die Gesamtkonstellation stimmen. Und nein, unsere Kinder werden nicht vernachlässigt und auch nicht abgeschoben!
 
Winniefred

Winniefred

Hallo Ihr Lieben,

bewusst plakativ habe ich meinen Titel gewählt, stellt aber meine Meinung dar. In meinen Gesprächen mit vielen Bauherren sehe ich drei Motivationen ein Haus zu bauen:

1) Ein Haus aus Prestige bauen um zu einer Gruppe dazuzugehören. Meiner Meinung sind das nur wenige.
2) Ein Haus aus praktischen Gründen bauen. Platzbedarf, Wertanlage, Eigentum etc...
3) Die Erfüllung eines Lebenstraums. Die einen, weil Sie selbst in Ihrer Kindheit in einer Wohnung aufgewachsen sind und eben das nicht hatten, die anderen, die als Kind schon in einem Einfamilienhaus in einem Neubaugebiet aufgewachsen sind und diesen Luxus sehr zu schätzen Wissen.

Hier im Forum kommen immer wieder Fragen zu Finanzierungen, in denen beide Gehälter notwendig sind um zu Finanzieren. In denen auch ein bisher gelebter Luxus (Neue Autos kaufen, große und viele Urlaube) als nicht mehr notwendig bekanntgegeben werden. Kurzum: Bei denen das Eigenkapital bestenfalls die Bau- und Kauf-Nebenkosten decken. Bei all diesem Fragen sehe ich immer wieder die Motivation aus Punkt 3) meiner Aufzählung. Ich kann Euch verstehen!

Zu den Zeiten von meinen Eltern, als Bauzinsen noch im 2-stelligen Bereich lagen und es von den Eltern kein finanzielles Backup gab (da Nachkriegszeit), da wurden sehr viele Häuser so finanziert, dass man sparsamer geworden ist, den Lebensstandard entsprechend angepasst hat. Wenn der Mann seinen Job verloren hätte wäre das zu einem großen Problem geworden.

Was ich damit meine: Wenn ab 1945 nur die Häuser gebaut worden wären, die unter Bedingung der Regeln und Sicherheiten, die hier im Forum dieser Tage als zwingend notwendig beschrieben werden, dann hätten wir jetzt keinen Bauplatz-Mangel.

Diese Vorhaben gingen gut in der Vergangenheit und gehen auch gut in der Gegenwart. Man hört im Umfeld natürlich immer von den Fällen, bei denen das nicht geklappt hat. In den meisten Fällen geht das aber gut, genauso wie es in Fällen von wohlhabenden Unternehmen plötzlich auch mal nicht gut gehen kann und ein Haus zum Verkauf steht. Die Beurteilung einer Finanzierung ist immer eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Finanzierung.

Ich schreibe das, da hier im Forum des öfteren diese Vorhaben im Vornherein zum Scheitern verurteilt werden. Ich kann den Wunsch verstehen und es nachvollziehen, dass man mit den gegebenen Mitteln die man hat, ein Haus kaufen oder bauen möchte, auch wenn man dafür an seine Grenzen geht. Natürlich gibt es vorhaben die nicht realistisch sind, dafür ist das Forum dann auch da um das aufzuzeigen. Aber man muss nicht immer auf Nummer 3-mal-Sicher gehen und nur das als den möglichen Weg - alles andere wird scheitern - sehen.

Ausnehmen möchte ich natürlich Bau- oder Kaufvorhaben, die einfach in den Dimensionen oder der Qualität unnötig über dem Budget liegen.

PS: Ich hatte keine 100%-Finanzierung, falls die Vermutung aufkommt.

Viele Grüße
Wir haben auch eine 100%-Finanzierung abgeschlossen. Ich war noch im Studium mit Nebenjob, mein Mann VZ in der IT, gerade wenige Monate aber. Er war eher mit dem Studium fertig, weil wir noch 2 Kinder bekommen hatten und ich da bisschen hinterherhing wegen Schwangerschaft usw.. Jedenfalls hatten wir genug Geld, um die Kaufnebenkosten zu zahlen, aber halt nicht mehr. Wir waren neben dem Studium in TZ arbeiten beide, aber wenn man das Leben und noch 2 Kinder hat und die Hochzeit war auch noch, na dann hat man am Ende des Studiums halt keine 100.000 in der Tasche. Von der Familie gabs nur geringe Zuschüsse. Und es gab ein Haus, das uns gefiel und wir haben tatsächlich den Zuschlag bekommen. Vorher und seitdem gabs nie wieder ein Haus, das wir uns hätten leisten können in der gewünschten Lage. Also alles richtig gemacht. Inzwischen sitzt das Geld deutlich lockerer. Gehaltssteigerungen beim Mann und ich arbeite auch meine 30h und werde demnächst noch selbstständig nebenher dazuverdienen. Und die Kinder sind nun mal jetzt klein und nicht in 10 Jahren. Den Garten wollten wir jetzt und nicht später.
Das erste Jahr war hart. Ich noch ohne Job, da war das Geld immer knapp. Gelohnt hat sichs trotzdem. Warten hätte uns nichts gebracht. Die Kaufkosten sind nur noch immens gestiegen, so schnell hätten wir nicht sparen können.

Und ich gehöre auch zu den Frauen, die gerne arbeiten und sicher kein Masterstudium absolviert haben, um dann karrieremäßig nichts oder nur wenig zustandezubekommen. Kann jeder machen wie er oder sie will, aber ich will das erreichen im Job und nicht 10 Jahre mich nur um die Kinder kümmern. Wer damit ein Problem hat, kann mich gern haben.
 
C

chand1986

@Tarnari
Ich kann mir viele Konstellationen denken, in denen das auch funktioniert. Aber nachdem vor 2 Seiten dieses hier kam:
Für mich klingt das so, dass manche Frauen keine Freude an ihrem Job haben und das Kind als Extstrategie nutzen, um hier eine lange Auszeit zu nehmen. Das finde ich total gruselig und auch von den Frauen daneben.
Und auch noch mehrfach geliket wurde, hatte ich die Saison für provokante Aussagen auf niedrigem Niveau für eröffnet gesehen.
Die Grundaussage, dass man sich Kinder nicht nur monetär, sondern auch in Form von verfügbarer Zeit leisten können muss, ist schlicht wahr.
Da hier Aussagen getätigt wurden à la: "Nicht verzichten auf Stunden, bloß weil ein Kind da ist, wofür hat man denn studiert bitteschön?"
habe ich mal die Gegenposition aufgemacht. Beide Seiten sind in der hier formulierten Pauschalität natürlich Unsinn.
 
J

Joedreck

Könnten hierzu bitte einmal die Herren Stellung nehmen? Warum habt ihr Kinder bekommen wenn ihr doch Vollzeit arbeiten möchtet?
Mache ich gern. Einfach weil es finanziell Sinn gemacht hat. Ich würde sofort in Teilzeit gehen und mich um all das kümmern worum sich meine Frau kümmert, wenn es finanziell darstellbar wäre. Ist es leider nicht. Und ich meine wirklich leider.
 
Tarnari

Tarnari

@Tarnari
Ich kann mir viele Konstellationen denken, in denen das auch funktioniert. Aber nachdem vor 2 Seiten dieses hier kam:

Und auch noch mehrfach geliket wurde, hatte ich die Saison für provokante Aussagen auf niedrigem Niveau für eröffnet gesehen.
Die Grundaussage, dass man sich Kinder nicht nur monetär, sondern auch in Form von verfügbarer Zeit leisten können muss, ist schlicht wahr.
Da hier Aussagen getätigt wurden à la: "Nicht verzichten auf Stunden, bloß weil ein Kind da ist, wofür hat man denn studiert bitteschön?"
habe ich mal die Gegenposition aufgemacht. Beide Seiten sind in der hier formulierten Pauschalität natürlich Unsinn.
* die Hand reicht *

Edit: ach Mist, Corona , dann eben * freundlich winkend *
 
W

Wiesel29

Und beide in Teilzeit geht bei euch nicht oder müsstet ihr dann auf zu viel verzichten?

Vor ein paar Jahren habe ich, bedingt durch den Tod mehrerer Großeltern in einem kurzen Zeitraum auch mehrere gut bis sehr gut betuchte ältere Leute kennen gelernt. Am Ende hatte fast jeder das gleiche gesagt. Sie hätten lieber weniger gearbeitet und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbracht. Das hat sich damals sehr eingeprägt und da war für meine Frau und mich auch klar, dass wir bei einem bestimmten Gehalt weniger arbeiten wollen. Zukünftig mit Kind sowieso beide in Teilzeit aber auch ohne Kind hätten wir spätestens in einem Jahr unsere Arbeitszeit reduziert.
Wir brauchen nicht alle 3 Jahre ein neues Auto, Fernseher oder sonstigen Konsumquatsch.
Entschleunigen ist doch das Zauberwort der letzten Wochen.
In meinem Freundeskreis ist das weit verbreitet. Gut die Hälfte arbeitet nur noch 70-80%. Das waren aber auch vorher alles keine „Konsumopfer“
 
Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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