Bank akzeptiert Eigenleistung nicht

[Winniefred]

Bei uns wurden damals gar keine Eigenleistung aufgenommen. Wir haben Decken, Böden, Wände, Trockenbau selbst gemacht. Auch Innentüren, teilweise neue Fenster eingebaut usw.. Angerechnet wurde da gar nichts, weil die Bank den Großteil dieser Posten eh nicht finanzieren wollte (wurde aus Eigenkapital bestritten) und ich auch glaube, dass die da nicht dran geglaubt haben, dass wir das a) ordentlich und b) wirklich selbst machen (2x Akademiker, 2 Kinder). Dabei habe alleine ich sicherlich....tja...denke mal um die 600 Arbeitsstunden investiert, mein Mann vllt nochmal 200. Eigenleistung ist immer schön und gut, aber da macht nicht jede Bank mit und auch nicht im immergleichen Umfang.

 

[Tolentino]

War richtig überrascht, dass bei mir 30 TEUR akzeptiert wurden. Wollte ursprünglich nur 10 TEUR angeben. Ich habe aber auch nen multiausgebildeten Handwerker in der Familie.

 

[Peter Silie]

das hat keine 120k gekostet und sorry sind "handlanger" tätigkeiten.

So Grobarbeiten macht wohl jeder irgendwann mal

habe auch als Bänger zig sachen alleine gemacht weil du für kleinsaufträge noch nicht mal einen von ebay ran kriegst

laut dem User den ich zitiert habe, macht es aber eben nicht jeder, nicht jeder traut sich daran, auch aktiv in die Objekte/Wände einzugreifen. Ich hätte auch beim Elektriker 5000 € sparen können.

Schlitze ziehen, Schwippschwager achten Grades = Elektriker zieht mir alle Leitungen, zuschmieren und der ortsansässige Elektriker den mein Schwiegervater aus der Kirche kennt, hätte den Kram auch noch abgenommen, aber das wollte ich nicht, habe das sauber auf Rechnung von einer Fachfirma machen lassen. Theoretisch kannste auch einem 2 oder 3 mm Putz an die Wand schmieren, aber das sieht dann halt bescheiden aus, muss jeder selbst wissen.

Ich bin über Beziehungen recht schnell an alle Handwerker gekommen, das war schon gut. Parkett verlegen wird jetzt selbst.

 

[DerHäuslebauer]

Danke danke danke!
So viele Antworten. Damit habe ich nicht gerechnet.

Einige sind sehr negativ, was unsere Fähigkeiten angeht. Ja, wir sind im Beruf am Schreibtisch, aber umgekehrt habe ich auch schon Handwerker gesehen, die am Computer sitzen Warum sollte man seine Fähigkeiten auf seinen Beruf einschränken?
Seit frühester Kindheit habe ich immer handwerklich gearbeitet, u.a. am 10 Geburtstag Garagendach mit meinem Vater gedeckt, 5-6 mal Bäder komplett saniert (mit Wandversetzen, alle Installationen). Zudem kann Familie so einiges und haben alle fast komplett selbst gebaut (ist schon länger her). Also, wir bekommen das hin und sind auch nicht blauäugig: es wird Kosten für Handwerker geben, die wir doch rufen müssen. Wir werden zeitweise die Idee und das Projekt verfluchen. Aber wir haben so richtig Lust dazu, da ich als Ausgleich zum Bürojob körperliche Arbeit brauche und endlich mal für dauerhaft was eigenes baue und nicht nur saniere oder für andere. Während der Bauphase wohnen wir bei meinen Eltern im Haus und haben so keinen Druck. Ich gehe von einer Bauzeit von 9 Monaten aus bis man in die Baustelle einziehen kann, aber es darf auch 12 Monate dauern.
Die ca. 3 Monate, die ich mir freinehme sollen für Erdarbeiten, Rohbau, Dach und Fenster reichen. Danach ist nicht mehr so eine Abhängigkeit von Wetter, Material auf der Baustelle, etc. Danach können meine Partnerin und ich ca. 80 Stunden pro Woche auf der Baustelle sein, aber Einzug sind es dann knapp 100 Stunden, die wir zusammen pro Woche reinhängen können.

Wäre super, wenn zumindest die Motivation und Fähigkeiten nicht in Frage gestellt werden. Das macht die Bank sicherlich und die gilt es irgendwie zu überzeugen.

Wir nehmen uns ja einen Architekten, der schon ab und an bei den wichtigen Themen vorbeischauen soll. Ansonsten wollen wir alles außer Kanal, Hausanschüsse und vielleicht Heizung/Lüftung selbst machen. Bauweise ist 1,5 geschossig als Holzriegelbau.

Zur Klarstellung: Die 400.000 EUR sind inklusive Außenanlage mit Pool und Sauna. Auf 280.000 EUR (davon 50.000 für Außen + 10 für Garage) kommen wir, weil praktisch alle Stundenlöhne wegfallen, was rund 50% der Kosten sind. Mit den 120.000 EUR Ersparnis hoffen wir, recht realistisch zu sein. Das Haus ist knapp 145qm groß und dafür 220.000 EUR ist jetzt auch nicht so wahnsinnig günstig.

Wir hatten bei Freunden gefragt, aber die haben in Garten der Eltern gebaut und alles selbst finanziert. Ein anderes Pärchen, das fast alles selbst gemacht hat, kam ohne Immo-Finanzierung hin und hat sich am Ende ca. 30.000 EUR über normalen Konsumentenkredit besorgen müssen. Daher gibt es im Bekanntenkreis keine Erfahrung was hohe Eigenleistung und Bankfinanzierung angeht.
Mir wäre wichtig, die Bank zu finden, die das mitmacht bzw. wie man dort denen klar macht, dass wir das hinbekommen.

Besten Dank nochmal an alle Mitschreiber!

 

[DerHäuslebauer]

Noch etwas zum Bankrisiko: Ich verstehe, dass es ein Risiko gibt, dass die Ausführung nicht so gut ist, es Mängel gibt etc. Andererseits finanziert die Bank ja auch nicht 400.000 sondern 280.000 EUR. D.h. unsere Arbeitszeit, die wir einbringen, ist der Puffer der Bank. Ist ja jetzt nicht wenig. Wie kann ich sehen, wie viel Risiko für die Bank zu viel ist oder es besser darlegen?

 

[Alessandro]

mit Verlaub, das ist sehr naiv und romantisch gedacht und vor allem gerechnet.
9 Monate Bauzeit?
Ich habe 0 Eigenleistung eingebracht und mein BU hat 10 Monate bis zur Fertigstellung benötigt.
Was passiert wenn jemand oder sogar DU krankt wird?

Wäre ich die Bank, würde ich diese Mär auch nicht finanzieren!