Sehr geehrte Damen und Herren,
seit meiner Bestellung zur vorläufigen Insolvenzverwalterin der DM-Deutsche Massivhaus GmbH verfolge ich – soweit es meine Zeit zulässt – dieses Forum und habe auch den offenen Brief von Tanya zur Kenntnis genommen. Ich habe großes Verständnis für die dramatische Situation, in der sich viele von Ihnen – Bauherren wie Handwerker gleichermaßen – befinden und nehme Ihr Anliegen und Ihre verständliche Empörung sehr ernst.
Ich versichere Ihnen, dass ich im Rahmen meines gesetzlichen Auftrags als vorläufige Insolvenzverwalterin mein Möglichstes tun werde, um Ihnen zu helfen.
Lassen Sie mich Ihnen zunächst meine Rolle als vorläufige Insolvenzverwalterin erklären und welche Schritte ich unternommen habe: Meine Aufgabe ist es zunächst, das Vermögen der DM-Deutsche Massivhaus GmbH im Interesse der Gläubiger – zu denen auch die Mehrheit von Ihnen zählt – zu sichern. Insgesamt bin ich als vorläufige Insolvenzverwalterin Interessenvertreterin aller Gläubiger der DM-Deutsche Massivhaus GmbH.
Unmittelbar nach meiner Bestellung am 9. März 2009 bin ich gemeinsam mit sieben Fachleuten aus meiner Kanzlei zum Haupt-Geschäftssitz des Unternehmens nach Gera gefahren und habe mit der Sicherung des Vermögens begonnen. Dabei haben wir umfangreiche Akten sichergestellt. Außerdem habe ich den EDV-Zugriff der früheren Geschäftsführer auf das Firmennetzwerk unterbunden.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit wird darin liegen, eventuelle kriminelle Vermögensverschiebungen der früheren Geschäftsführung aufzudecken.
Hierzu bitte ich Sie um Ihre Mithilfe: Falls Sie sachdienliche Hinweise zur Ermittlung weiterer Vermögensgegenstände oder zur weiteren Aufklärung der Aktivitäten der früheren Geschäftsführung haben, lassen Sie mir diese zukommen. Ich habe dafür folgende Email-Adresse eingerichtet:
deutscheMassivhaus@kuebler-GbR.de
Sollten sich die bestehenden Verdachtsmomente im Hinblick auf eine Insolvenzverschleppung weiter erhärten, wird dies straf- und zivilrechtliche Folgen für die früheren Geschäftsführer nach sich ziehen.
Schließlich gehört es noch zu meinen Aufgaben als vorläufige Insolvenzverwalterin, mich um den Einzug offener Forderungen der DM-Deutsche Massivhaus GmbH zu kümmern. Mir ist bewusst, dass in vielen Fällen von Seiten der Bauherren Bauverzug und Mängel geltend gemacht werden. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass ich dazu verpflichtet bin, diesen Forderungseinzug durchzuführen und werde in jedem Einzelfall die Rechtmäßigkeit der Ansprüche genau überprüfen.
Die Frage, die Sie sicherlich am meisten beschäftigt, ist, wie es mit den schwebenden Bauverträgen weitergeht. Leider muss ich Ihnen sagen, dass eine Fortführung des Geschäftsbetriebs in solchen Fällen nicht wahrscheinlich ist. Ich erkunde aber derzeit die Möglichkeit, einen seriösen Massivhaushersteller zu finden, der in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung bereit wäre, als neuer Partner Ihre Bauvorhaben zu Ende zu führen. Natürlich nur, wenn dies auch wünschen. Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen, dass ein vorschneller Vertragswechsel für Sie negative rechtliche Folgen haben kann. Auch in der Insolvenz sind Sie an den Vertrag mit der DM-Deutsche Massivhaus GmbH gebunden. Insbesondere möchte ich Sie davor warnen, auf die Angebote der DM-Deutsche Massivhaus AG einzugehen. Hinter dieser Gesellschaft stehen nach meinen bisherigen Kenntnissen die selben Gesellschafter wie hinter der DM-Deutsche Massivhaus GmbH.
Ich werde Sie über den Stand der Dinge auf dem Laufenden halten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bettina E. Breitenbücher
vorläufige Insolvenzverwalterin der DM-Deutsche Massivhaus GmbH
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