Im überhitzten Markt gibt es Zuschläge auf konservativ ermittelte Bewertungsergebnisse, die den finanzierenden Banken zu fett sind, dann sagen sie auch bei sonst guten Kunden "njet". Der Verkäufer wird im Bieterwettbewerb Angebote gehört haben, die seine Hoffnungen geschürt haben. Nun wird er austesten wollen, wie hoch er gehen kann, ohne daß die Bank eines Bieters einen Strich durch die Einigkeit der Beteiligten macht. Selbst wenn der Preis letztlich nahe Deines letzten Angebotes landet, wird er ein anderes in ähnlicher Höhe annehmen, aber nicht Deines. Du bist der, der mit seinem Angebot in seine Preistraumblase reingepiekst hat. Daß Du bei einem Schätzwert von 330k nur um 10k darüber gegangen bist, war ungeschickt: in einem überhitzten Markt auf ein so kleines Delta zwischen "Wert" und "Marktpreis" zu spekulieren, war in der Tat schon mehr dreist als nur mutig. Nach meiner Ansicht solltest Du den Deal nun abhaken, zu den Akten legen, beerdigen. Gerne auch feierlich: verbrennt den Ausdruck vom Exposé und danach gibt es ein Candle Light Dinner, macht Euch schick, köpft ein gutes Fläschchen. Lacht über den Anfängerfehler und geht auf die nächste Jagd nicht wieder wie Amateure. Bestandsimmobilien sind ein Feld für sich, und m.E. nur mit viel Erfahrung als Alternative zum neu Bauen zu erwägen. Daher: schaut lieber weiter nach Grundstücken - jetzt nicht nach dem nächsten Bestandsobjekt.