Eigenheim-Finanzierung jemals möglich? Wohl eher nicht!

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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V

Vrumfondel

Hallo und viele Grüße aus dem Rhein-Sieg-Kreis :)
Was ich mich immer bei dem Argument "das kann sich bald keiner mehr leisten" frage, ist folgendes:
wer lebt denn dann in den Häusern in unserer Nachbarschaft??

Wenn ich jetzt grob vereinfache und sage "es wurden neue Einfamilienhaus gebaut, dafür sind vielleicht auch manche Einfamilienhaus zugunsten von Mehrfamilienhaus-Bauten abgerissen", dann hätte ich ja die gleiche Zahl an Einfamilienhaus in der Region. Effektiv denke ich dass mehr gebaut als abgerissen wurden, aber lasst mich in meinem Gedanken mal von einer gleichbleibenden Zahl ausgehen:'
wer hat vorher in diesen Häusern gewohnt und wer jetzt? Ich denke mal im Schnitt doch die gleichen Bevölkerungs- und Einkommensschichten, oder? Das Modell "ausländischer Investor kauft EFG und vermietet diese" ist mir bisher nicht in großer Zahl untergekommen.
Was natürlich einen Effekt hat sind die Zuzüge in die Region, d.h. Leute mit ggf. gut bezahlten Bürojobs ziehen hierher, und geringer dotierte Handwerker haben dann das nachsehen, das sehe ich auch. Plus dass die Kosten fürs Wohnen insgesamt anteilig mehr vom Haushaltseinkommen verbrauchen, was aber in aufsteigenden Regionen nicht nur bei Wohneigentum der Fall sein dürfte.
Also dieses "das kann sich keiner leisten" hat zumindest hier bei uns bisher zu keinem Leerstand geführt.

Zum TE:
ja wir die wir schon im Eigenheim wohnen haben gut reden. Dennoch irritiert uns wohl die Anspruchshaltung die besagt "ich habe gefühlt einen Anspruch auf:
- mit genau meinen Einkommensverhältnissen
- mit genau dem Eigenkapital dass ich bisher aufgebaut habe
- ein Haus nach den von mir definierten Maßstäben (nicht Wünschen! Jeder von uns musste beim Haus Abstriche machen, keiner hat genau sein Traumhaus bauen können. Also verkürzt gesagt: "ich finde ich muss mir 150 qm bauen können, auch wenn mein Wunsch 200 qm wären")
- genau in meiner Region
- bis zum Erwerbsende abbezahlt zu haben"

Leider ist dem nicht so, der Spruch von dem Privileg nicht Recht stimmt nun mal leider, und die Voraussetzungen dafür sind nun mal regional unterschiedlich.

Das Thema mit dem Wert der angebotenen Häuser haben ja schon genug Leute aufgegriffen, das ist Marktwirtschaft. Welches Gut dass sich nicht die breite Bevölkerung leisten kann hat denn den Preis den Du für richtig erachtest? Eine Mercedes, ein Porsche, ein Ferrari?
Die Entscheidung "das ist es MIR wert" liegt immer bei Dir, aber erwarte nicht dass Deine Werteinschätzung von jemand anderem als Dir selbst geteilt werden muss.

Wenn Ihr ein Haus wollt werdet Ihr wohl oder übel bei einem oder mehreren der obigen Punkte Abstriche machen müssen.
Und auch von mir noch zum Thema "Zwangsversteigerung": wenn Du es unmoralisch findest daran teilzunehmen (was ja auch bedeuten würde die gleiche "Zwangslage" nicht zu nutzen wenn jemand aus wirtschaftlichen Gründen verkauft aber es noch nicht zur Zwangsversteigerung kommt), was wäre denn Dein Vorschlag in solchen Situationen zu tun, wer müsste hier wie tätig werden wenn sich keine Käufer fänden?
 
B

Benutzer205

Hallo und viele Grüße aus dem Rhein-Sieg-Kreis :)
Hallo Vrumfondel,

viele Grüße zurück!

Du fragst mich wem die ganzen Häuser in unserer Nachbarschaft gehören.
Also zunächst kann ich sagen, dass ich in den letzten 15 Jahren in 2 Mietobjektiven gewohnt habe (beide im Rhein-Sieg-Kreis). Das erste Objekt gehört einer Person, die mehrfacher Millionär ist und das jetzige gehört ebenfalls einer Person die gut betucht ist (ob diese Person Millionär ist weiß ich nicht, ich gehe aber aus verschiedenen Gründen davon aus).

Dann ist es so, dass in der Nachbarschaft durchaus einige mittelständische Familien wohnen, die ihr Haus gekauft haben, allerdings vor 10-15 Jahren (zu einem Preis von ca. 100.000€). Ich kenne persönlich hier bei uns niemanden, der ein Haus besitzt und es erst letztes Jahr oder vor 2 Jahren gekauft hat.

Ach so, hier wurde jetzt mehrfach die Frage aufgeworfen was mir mit unserem Geld machen, und ich bin der Meinung, dass ich dies schon mehrfach beantwortet habe, aber gerne nochmal: Geld, das jeden Monat übrig bleibt wird selbstverständlich zurückgelegt und angespart. Wir sind keine Leute, die ihr Geld „verschwenderisch“ ausgeben. Zudem haben wir auch kein Auto und wir machen auch keine dicken Urlaubsreisen wohin auch immer.
Ja, wir arbeiten, verdienen Geld, sparen - das ist doch gar nicht der Punkt, sondern der hohe Kaufpreis + die etlichen Kaufnebenkosten die dazu kommen, wie Makler, Grunderwerbsteuer (wieso gibt es die überhaupt wenn man sein erstes Eigenheim kauft - Frage an die Politik) sowie Notarkosten.
Es ist übrigens richtig, dass in unserem Kreis Häuser mit einem Preis von 250.000€ gibt. Die sind dann aber alle auch sehr sanierungsbedürftig, wo man dann bei der Bank sicher nochmal 150.000 zusätzlich aufnehmen könnte je nach Objekt.

was wäre denn Dein Vorschlag in solchen Situationen zu tun, wer müsste hier wie tätig werden wenn sich keine Käufer fänden?
Ich habe einen Freund der weiter weg wohnt (anderes Bundesland) und vor einigen Jahren sein Haus verloren hat. Grund ist, dass seine Ehe in die Brüche ging und die gemeinsame monatliche Rate nicht mehr gestemmt werden konnte. Seine Anfrage an die Bank, ob die Rate nicht einfach reduziert werden könnte und er dann im Haus wohnen bleiben kann, wurde von der Bank nicht akzeptiert. Klar könnte man jetzt sagen „selber schuld“, weil das Risiko nicht einkalkuliert wurde. Allerdings ist die Bank ja nicht dazu gezwungen so zu handeln, sie wollte aber dann auf Gedeih und Verderb unbedingt das Haus! Zum Glück hat er die Zwangsversteigerung nicht selbst miterlebt und war dann schon ein Jahr draußen. In die Insolvenz gehen musste er dann allerdings trotzdem.
Was ich sagen will: Es muss eigentlich gar nicht zu Zwangsversteigerungen kommen, wenn Banken bereit sind Kompromisse zu machen. Es ist einfach die Raffgier, die zu so etwas führt und einfach nicht nötig ist! Man hat den Eindruck, Banken wollen sogar, dass man irgendwann den Hauskredit nicht mehr bezahlen kann, damit sie sich die Immobilie selbst unter den Nagel reißen können.

Ich möchte nochmal sagen, dass ich etwas irritiert bin, weil ich den Eindruck habe, dass mir generell Anspruchshaltung unterstellt wird.
Es wird so getan, als wenn jeder Mensch der den Immobilienmarkt kritisiert, ein Traumhaus vor die Nase gesetzt bekommen möchte.

Aber wieso akzeptieren die Menschen solche Verhältnisse und greifen Menschen wie mich an, die diese Missstände anprangern, anstatt die Zustände, die dafür doch überhaupt erst verantwortlich sind? Wenn ich sage, dass es ungerecht ist, dass man vor 10 Jahren in unserer Straße ein Haus für 100.000€ bekommen konnte und heute nicht mehr, wird es auf die eigene Unfähigkeit geschoben anstatt in Frage zu stellen wieso Immobilien so teuer sind und wie es überhaupt dazu kommen konnte in den letzten Jahren.

Ich weiß, es bringt mir vielleicht am Ende nichts und die Realitäten sind wie sie sind, unabhängig davon was hier geschrieben wird.
Auch will ich gar nicht ausschließen, dass wir uns in einem oder 2 Jahren vielleicht nicht auch verschulden, nur um des Kaufens willen. Nur habe ich das Gefühl, dass es unter Umständen in die Hose gehen wird, weil es einfach kein Sicherheit gibt.
 
B

Benutzer205

Ich resümiere:
Du wunderst dich in einem Hausbauforum, dass deine Sichtweise ein erhöhtes Echo des Unverständnisses erhält.
Oder anders: Du wunderst dich, das es im Wolfsrudel keine Vegetarier gibt? Genau mein Humor.
Eine Frage hätte ich, und die wurde auch schon paar Seiten vorher an dich gestellt: Was ist deine Aufgabe bzw. dein Antrieb, hier so einen Fuchs in den Hühnerstall zu werfen? Hast du die KW vor Weihnachten frei und wolltest mal hier schön trollen? Einen anderen Grund kann ich grad nicht erkennen.
Hallo Deepred,

offen gestanden: Ja, ich wundere mich, denn die Interessen der Leute in diesem Forum sollten ja eigentlich alle gleich sein (Hausbauforum).
Der Vergleich mit Vegetarier in einem Wolfsrudel passt hier also nicht wirklich...Es sei denn, es würde sich hier um ein reines Bauträger-Forum handeln. Aber sogar dann würde ich genau das gleiche Schreiben, nur vielleicht noch deutlicher, weil diese Leute für die Zustände natürlich eher Verantwortung tragen als eine kleine Familie, die einfach nur ein Haus für sich sucht
 
C

chand1986

Ja, wir arbeiten, verdienen Geld, sparen - das ist doch gar nicht der Punkt, sondern
Doch, genau das ist der Punkt.

Du hast gesagt ihr könnt euch kein Eigenheim leisten. Mit eurem Einkommen und eurer Sparrate könnt ihr das aber sehr wohl. Ihr WOLLT bloß nicht.

Der Titel des Threads hätte lauten müssen: „Wir WOLLEN nicht so viel für ein Haus bezahlen und finden es blöd, dass wir nicht kriegen, was wir wollen.“

Mit Reserven könntet ihr 450k finanzieren und bis zur Rente durch sein, wenn ihr bei 5.200k/Monat ohne Kinder so haushaltet, wie du oben beschreibst. No problem at all.

Du wolltest einen Rant absetzen und bist auf die Nase gefallen. Jetzt versuchst du abzulenken mit „das ist doch gar nicht der Punkt…“

DOCH! Weil DU es zum Punkt gemacht hast mit diesem Thread.

Du/ihr wollt halt die Mitverdiener am Hauskauf ( Staat/Makler ) nicht alimentieren. Ok. Ist aber ein anderes Argument.
 
A

alterego134

So ist es. Es geht ums wollen, nicht ums können.

Ich wohne in München, komme auch von hier und habe hier alles woran mir was liegt. Freunde, Familie, etc. Und ich KANN mir hier nichts leisten, mit einem ähnlichen Hamburg Einkommen wie du. Von Häusern für 400k kann man nur träumen. Aber dann ist das so und es gilt: Love it, Change it or Leave it. Wir haben uns für letzteres entschieden im Sinne von "Die Situation akzeptieren und nicht Hinterherweinen. Das wünsche ich mir für dich auch. Meckern ohne Handeln, und auch geistige Richtungswechsel sind Handeln, ist ein riesengroßer Energiedieb...
 
WilderSueden

WilderSueden

Es ist übrigens richtig, dass in unserem Kreis Häuser mit einem Preis von 250.000€ gibt. Die sind dann aber alle auch sehr sanierungsbedürftig, wo man dann bei der Bank sicher nochmal 150.000 zusätzlich aufnehmen könnte je nach Objekt.
Und was hindert euch daran? Das Einkommen dazu habt ihr. Und ein 250k Haus mit 150k Sanierung ist viel billiger als ein Neubau.

Ja, wir arbeiten, verdienen Geld, sparen - das ist doch gar nicht der Punkt, sondern der hohe Kaufpreis + die etlichen Kaufnebenkosten die dazu kommen, wie Makler, Grunderwerbsteuer (wieso gibt es die überhaupt wenn man sein erstes Eigenheim kauft - Frage an die Politik) sowie Notarkosten.
Bei 250k sind diese Kosten zwar ärgerlich aber nicht entscheidend. Die Frage warum man eine Grunderwerbsteuer zahlt, kannst du deinem örtlichen Abgeordneten stellen. Vielleicht auch gleich nachfragen ob es nicht langsam Zeit wäre die Sektsteuer abzuschaffen, die kaiserliche Flotte gibt es schließlich schon ein Jahrhundert lang nicht mehr. Die Frage warum ein Makler eingeschaltet wird, einfach dem Verkäufer stellen.
Für mich sind das alles faule Ausreden. Bei 250k Kaufpreis könnt ihr mit Nebenkosten von ca 25k rechnen. Ohne Grunderwerbsteuer wäre es dann halt gute 10k. Davon sollte man sich bei dem Einkommen nicht am Kauf hindern lassen, denn das ist der Unterschied zwischen "das alte Bad tut es noch" und "das muss unbedingt neu".
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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