Schonmal drüber nach gedacht, wie das gehen kann? Wer zahlt den Rest? Du bekommst ne günstige Auto-Flat, wie geht das denn bloß, gibts ja sonst nirgends?!
Kleiner Tipp, es hat was mit massiven Steuervergünstigungen zu tun.
Offensichtlich hast du (mit Verlaub) keinen Schimmer wie Firmenwägen funktionieren. Aber wenn es dir so wichtig ist, und du schon hier ab gehst wie Harry, dann erkläre ich es dir. Vielleicht ändert das deine Sicht.
Mein Arbeitgeber zahlt (ja, mit dem Geld was seine Mitarbeiter erwirtschaften) echtes ! Geld als Full-Service-Leasingrate inkl. Abschreibung, Zinsen, Wartung & Verschleißpaket, Reifenersatz, GEZ (ja, die muss man auch nochmal auf Firmenwägen zahlen), KFZ Steuer, Sprit und weitere Gebühren wie z.B. UVV Kontrollen, Führerscheinprüfungen etc. pp und was sonst noch alles in diesem bürokratischen Deutschland anfällt. Sagen wir, ein Skoda Octavia hat dann eine Rate inkl. Sprit von 700 Euro. Dieses (echte!!) Geld wird also von meinem Arbeitgeber an den Finanzierer/Leasinggesellschaft überwiesen. Das sind (echte!) Einnahmen der Leasinggesellschaft, womit diese wiederum Mitarbeiter bezahlt etc. Ein ganz normaler Vorgang in Deutschland :)
Mein Arbeitgeber kann die Leasingraten (wie alle anderen Betriebsausgaben dieser Welt auch !!!) von der Steuer absetzen.
Du merkst also, mein AG hat echtes !!! Geld bezahlt für das Auto. Mit diesem Fahrzeug gehe ich übrigens meiner Arbeit nach, weswegen ich das Auto überhaupt habe, aber du wärst wahrscheinlich auch der Meinung, ich solle privat für die Mobilitätskosten der Arbeit bezahlen.
Jetzt erlaubt mir der Arbeitgeber zusätzlich noch die private Nutzung des Firmenwagen, was ganz normal wie jeder andere geldwerte Vorteil versteuert wird. Meist sind das 1% vom Bruttolistpreis plus Entfernungskilometer 0,03% vom BLP. Sagen wir also für den Skoda Octavia bei 45.000 Euro BLP sind dein geldwerter Vorteil 450 Euro plus (wenn du 15km von der Arbeit weg wohnst) 15km*0,03%*45.000 Euro = 202,50 Euro. Dein geld werter Vorteil beträgt also 652,50 Euro. Dieser Betrag kommt auf dein Bruttogehalt drauf!
Sagen wir, du verdienst 4.000 Euro brutto pro Monat. Das sind bei STKl 1 ca. 2.491 Euro netto (Sozialabgaben: Rente 372 Euro, Arbeitslosenversicherung 48 Euro, Pflegeversicherung 75 Euro , Krankenversicherung 318 Euro, Lohnsteuer 643 EUro, Kirchensteuer 51,48 Euro) Insgesamt also zahlst du 695 Euro Steuern und 813 EUro Sozialabgaben.
Jetzt die Rechnung mit FIrmenwagen:
4.000 Euro brutto plus ein geld werter Vorteil von 652,50 Euro sind 4652,50 Euro brutto. Netto bei diesem Betrag würde rauskommen 2,808 Euro, da aber der geldwerte Vorteil natürlich von diesem neuen Netto wieder abgezogen wird bleiben dir 2.156 Euro übrig. Das heißt für die private (!) Nutzung des Firmenwagen zahlst du 335 Euro. Übrigens: Mit Firmenwagen betragen deine neuen Sozialabgaben Rente 432 Euro, Arbeitslosenversicherung 55 Euro, Pflegeversicherung 87 EUro, Krankenversicherung 369 Euro, Lohnsteuer 831 Euro Kirchensteuer 66 Euro) Insgesamt also 898 Euro Steuern (vorher 695 Euro) und 945 Euro Sozialabgaben (Vorher 813 Euro)
1) Ich kann beim besten Willen mir nicht erklären, wie du darauf kommst, ich zahle keine Sozialabgaben auf den Firmenwagen. Ist immer dasselbe, bei jeder geldwerten Vorteilsberechnung, egal ob Firmenwagen oder andere Annehmlichkeiten deines AG
2) Mein Arbeitgeber hat 700 Euro Kosten für dieses Fahrzeug. Ja, das ist echtes Geld, was erst erwirtschaftet werden muss (übrigens von mir :) ) Ich habe nochmals Kosten von (netto) 335 Euro. In Summe zahlen mein AG und ich also mMn schon viel Geld für dieses Auto, meinst du nicht?
Na und? Den Zweit- oder Drittwagen hätte es wohl auch so gegeben, nur eben mit fossilem Brennstoff.
Dann ist das vielleicht das Problem, das wir Zu viele Autos haben? Und nicht die Antriebsart, lohnt sich drüber nachzudenken :) Übrigens wird es schwierig, gerade bei Zweitwägen so viele Kilometer abzuspulen, dass du jemals den CO2 Rucksack reinspielst. Aber ich bin ja pro E-Mobilität, also soll es mir recht sein. E-Autos sind aber ganz viel grau und nicht weiß - es wäre z.B. sinnvoller, die Anzahl der Autos zu begrenzen anstatt alle zu elektrifizieren…Aber was weiß ich schon :)
Dieselprivileg - und das haben wir seit fast 30 Jahren. Gönn' dir, würd ich sagen!
Das Dieselprivileg gehört schon längst abgeschafft. Diesel interessieren halt außerhalb von DE auch niemanden. Das Problem ist halt, dass man ja vor ein paar Jahren der Meinung war, Diesel stoßen weniger CO2 aus als Benziner (was ja auch so ist) - deswegen hat man die halt gefördert. Hat sich als Sackgasse erwiesen, weil Feinstaub und andere Emissionen natürlich auch doof sind. Die Diesel, die aktuell gebaut werden, sind endlich sauber - jetzt will sie nur (gott sei dank) fast keiner mehr haben :)