Wenn man es recht bedenkt, hat der Architekt schon sehr viele Deiner Wünsche umgesetzt. Ich glaube, nicht, dass ein anderer Architekt ein extrem anderes Ergebnis erzielen wird, bei den vielen Vorgaben, die eigentlich schon fest gesetzt sind. Insofern würde ich den jetzigen nicht verteufeln und von dem Neuen keine Wunder erwarten. Aber ich kann mich natürlich auch irren. Manchmal kann ein ganz neues Konzept auch dazu führen, dass man manche Vorgaben über Bord wirft, wer weiß.
Ich sehe das auch so. Meine vielleicht im ein oder anderen Aspekt berechtigte Kritik habe ich hier ja auch sehr zurück gehalten und auch deutlich gemacht, dass wir ja schon eine Reihe an Vorgaben haben. Das ist mir bewusst, dass ein Architekt ja nur das planen kann, was er mit dem Bauherren gemeinsam erarbeitet. Also an dem Raumprogramm etc. gibt es für mich gar nichts zu kritisieren, höchstens zu verfeinern. Ich habe mich bis Mitte der Woche auch immer top betreut gefühlt. Keine Nacharbeit / Änderung erschien denen zu viel oder erzeugte ein Stirnrunzeln. Geduldig und zu hörbereit haben wir uns zusammen vorgearbeitet.
Gut, jetzt kam der Rückschlag, dass die Klärung statischer Aspekte zwischen dem für die Firma arbeitenden freien Architekten und dem GU vielleicht immer mal zwischendurch hätte erfolgen sollen.... ärgerlich.... aber sicher kein Grund, jetzt alles über Bord zu werfen. Das sehe ich ganz genau so. Auch wenn jetzt der Eindruck ist, dass die Koordination dort vielleicht generell optimierungswürdig ist. Und dass ich die anstehenden ja nicht nur minimalen Details jetzt mit einem völlig anderen Architekten durchgehe und nicht mehr mit mit, für den wir uns ja entschieden haben, daran muss ich mich auch erst mal gewöhnen. Gut, der ist bei dem GU angestellt und muss nun vermutlich sehen, wie er das alles in das GU Programm herein bekommt, so dass es auch umsetzbar ist....
Es ist ja auch nicht so, dass wir nur mit zwei Architekten oder GUs im Vorfeld gesprochen hätten. Wir haben drei freie Architekten und mit 3 GUs gesprochen und uns dann ganz bewusst für diesen Anbieter entschieden. Dass wir jetzt mit jemand anderem, die Planung besser hinbekommen, glaube ich nicht. Überall wurde das Budget in Verbindung mit unseren Wünschen zumindest mal als grenzwertig betrachtet, andere Anbieter haben 2-3 Entwürfe vorgeschlagen, die aber trotz mehrere Gespräche immer weit weg waren, von dem, wie es sein sollte (Sender und Empfänger-Problematik) - selbst bei freien Architekten, die mit Einzelgewerken arbeiten, hatten wir nirgendwo den Mut, diesen Weg zu gehen und keiner signalisierte uns durch sein Verhalten, er sei unser Mann. Einer von denen sagte sogar ganz offen, in der hiesigen Marktlage und der Handwerkerknappheit würde er mir raten, ein Einfamilienhaus eher mit GU zu bauen auch wenn er dann den Auftrag nicht erhält....
Das wird schon passen. Ja, wir haben viele Anforderung aber wir sind auch kompromissbereit an Stellen, wo es andere nicht sind. In Summe wird das sicher zum Ergebnis führen. Man darf nur nicht die Nerven verlieren und muss hartnäckig bleiben. Wenn so Sachen wie der geänderte Versatz vs. Nicht-Versatz vorne störend ist, muss ich das eben so deutlich machen und eine andere Lösung einfordern. Ich sage es ganz ehrlich; allein dieses Detail ist uns wichtiger als ob jetzt im Hauswirtschaftsraum Raum gebügelt werden kann oder doch in einem anderen Zimmer im OG. Dafür würden wir nicht so einen Klotz an der Hausfront haben wollen. Bei der Walmdachlösung ginge das aber wenn es doch das Flachdach wird, dann auf keinen Fall. Zuletzt kam das Walmdach hier ja gar nicht gut weg. Optisch wäre ich auch für das Flachdach aber die Langlebigkeit ist eben auch ein Punkt. Und das ist das Entscheidende - zu unterscheiden, wo ist man bereit Kompromisse zu machen und wo ist man es nicht.
Wo ich noch Potential sehe, wenn Du für alle Treppenformen offen bleibst. Die Gerade ist schon stark einschränkend. Gewendelte sind m.E. viel schöner und dabei flexibler. Ich hoffe, Du zeigst uns dann, was das Brainstorming gebracht hat. Da sind wir natürlich neugierig.
Ich habe mir jetzt all deine Entwürfe ausgedruckt und beschäftige mich ganz in Ruhe damit. Die Kleine schläft jetzt und ich habe Zeit. Es ist eine Sache des Respekts, dass ich natürlich über das Ergebnis informiere. Natürlich poste ich hier später das, was letztendlich realisiert wird. Ich bin unendlich dankbar für die zahlreichen Hinweise. Hinsichtlich der Treppenformen besteht Offenheit.
A propos Treppen. Der GU hat ja einfach von der Architektenplanung, die mühsam erarbeitete Treppenbreite von 1,10m wieder auf 1m Standardbreite zurück geführt. Er meinte, das reicht alle mal! Ebenso wie der 1m Flur, der eigentlich mit 1,40m geplant war. Beim Flur gehe ich noch halbwegs mit, denn im OG ist ja an einer Seite nur das Geländer und somit hat man es recht offen. Aber die Treppe mit einem Meter Breite völlig ausreichend? Ich weiß, hier wurde auch schon geschrieben, das reiche völlig aber ich habe da massive Bauschmerzen. Wir haben hier bei uns auch 1,10m und selbst da sind schon diverse sperrige Gegenstände an die Wand gestoßen.
Echt? Wegen 20cm mehr Dachüberstand bricht das Teil statisch zusammen? Also ich hab kein Plan von Statik aber das kann man gar nicht nachvollziehen, oder? Leg nen Deckel auf ne Kiste. Ob der Deckel 5 oder 10 cm drüber ragt, deswegen fällt doch der Deckel nicht ab. Aber muss ja so sein, wenn er es sagt.
Ich glaube da auch noch nicht dran. Problem ist nur, das Kinderzimmer kann man ja auch nicht nach hinten verkleinern um den Vorsprung auf diesem Wege wieder her zu stellen. Dann wird das Zimmer ja ein richtiger Schlauch. Das geht nicht.