Grundrissentwurf für 220m² Einfamilienhaus

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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C

chand1986

Ich habe den Thread überflogen und dabei Folgendes mitgenommen:

Ihr baut mit hohem Budget und habt teilweise spezielle Prioritäten.

Normalerweise resultiert das in einem angepassten, hochwertigen Entwurf. Dabei steht hochwertig für hohen Wohnwert gemessen an euren Prioritäten und nicht bloß für teuer.

Klartext in's Gesicht: Ich sehe hier einen teuren Entwurf, der im o. g. Sinn aber nicht hochwertig ist. Punkt.

Ich schließe mich 11ants Beitrag #231 an. Da sind Sachen bei, die teuer bezahlt werden müssen, dafür aber effektiv die Wohnqualität reduzieren.

Was ich zusätzlich noch sehe:

- Zutritt in's obere Bad durch die Ankleide, die einen offenen Durchgang in's Schlafzimmer hat? Also macht jedes Kind, das Nachts auf Klo will, erst mal eure Schlafzimmer-Tür auf und macht euch wach?

- Küche ohne Zutritt zum Garten. Kann man machen, aber warum, ohne Zwang?

Aber ganz im Ernst: Das knirscht an so vielen Ecken, ich würde dir dringend raten, von vorne anzufangen. Das ist innen und außen nicht das Gelbe vom Ei und für das Geld, was ihr ausgeben wollt, ist alles andere als das Gelbe vom Ei inakzeptabel!

Noch eine andere Anmerkung: Was passiert Schlimmes, wenn ihr weniger Vorsprünge, leicht reduzierte Fläche ( 18qm Büro ist sicher luxuriös, aber prioritär? ) dafür weniger Kosten und evtl. mehr für die Ausstattung übrig habt? Ein von außen klarer strukturierter Entwurf wird mal sicherlich nicht teurer...

Und: Nicht alles, was von außen toll und repräsentativ aussieht, bringt innen Wohnqualität. Hier dringend Prioritäten setzen. Das Panoramafenster oben ist nur, um die Leute außen zu beeindrucken, für sonst nichts, sorry to say so. Hat das Priorität?

Einzig sinnvolles Ergo aus Allem: Neuer Plan.
 
11ant

11ant

Das Panoramafenster oben ist nur, um die Leute außen zu beeindrucken, für sonst nichts,
Nein, es ist mehr als nutzlos, es schadet auch: es betont die Breite des Raumes in einer die Tiefe optisch regelrecht zur Enge machenden Weise. Man kriegt quasi Beklemmungen gerade wegen der Weite. Das Zimmer wird durch dieses Fenster zum extremen Kurzhuber.
 
R

R.Hotzenplotz

Mit dem Bestandsbau wüsste ich nicht, was ich machen soll. Es waren drei GU draußen, zwei freie Architekten und niemand hat auch nur eine Variante ins Spiel gebracht, die den Bestandsbau einbezieht. Der Kriechkeller war u. a. einer der Gründe. Vielleicht lags am Kriechkeller, vielleicht lags an unseren Wünschen. K. A. - auf jeden Fall hieß es grundsätzlich, selbst wenn man mit dem Bestandsbau etwas macht, liegt man am Ende teurer als mit Abriss & Neubau.

Mit dem Raumprogramm im Bestandsbau können wir gar nichts anfangen. Da bliebe keine Raumwand, wo sie ist. Und da werden ja auch tragende Wände bei sein.
 
11ant

11ant

Was bedeutet in diesem Fall "Kriechkeller" ? - Stehhöhe 180 oder 140 cm macht ja schon einigen Unterschied; unter dem Anbau kann man sich ja mehr gönnen. Ein Fundament und alle Hauseinführungen würde ich nicht unnötig wegwerfen.

Auch einen Keller abzureißen, kostet. Wo ein Keller als Kriechkeller ausgebildet wurde, sind Grundwassergründe dafür oft nicht fern.

Über tragende Wände würde ich mir dabei insofern weniger Gedanken machen, weil die ja eher für die derzeitige EG-Decke Gültigkeit haben, die nicht unbedingt bleibt. Wie gesagt, ich kann mir außerdem auch den Kellererhalt ohne zwingend auch Hauserhalt vorstellen. Möglicherweise schon ab OKKD, mindestens ab Traufhöhe sähe ich da nichts stehen bleiben.

Bedenke, daß Abrissaufwand Leerkosten verursacht, d.h. man zahlt dafür Geld, ohne daß sich der Wohnwert des Neubaus erhöht. Finanzierungstechnisch gesehen erhöht es auch den Beleihungswert nicht - im Prinzip sind es Grunderwerbskosten, gottseidank nicht noch besteuert

Was der Bestand taugt, können fremde Augen anders sehen. Wenn Du den Mitdiskutanten eine präzisere plastische Vorstellung geben kannst als die bisherigen Fotos, könnte ich mir neue Impulse daraus vorstellen. Inklusive Einsparungspotenzial wohlgemerkt.

Meine Gedanken gehen dabei von folgenden Voraussetzungen aus: intakte Bausubstanz von Keller und Erdgeschoss(wänden) - intakte Hauseinführungen und Abflußsituation - energetisch erneuerungsreifes Dach (aber wegen Aufstockung nicht relevant) - vermutlich Ölheizung, Einscheiben-Holzfenster und sandfarbene Sanitärobjekte mit moosgrünen Fliesen - heute unzeitgemäß wenige Strom- und Telefonsteckdosen - mittige Deckenlampen etcetera.

Treppenlöcher kann man schließen, insofern diktiert ein Keller weniger als man auf den ersten Blick meinen mag.
 
R

R.Hotzenplotz

Was bedeutet in diesem Fall "Kriechkeller" ?
Sowas hier.

Das ist etwa 1/4 des Kellers. Davor befindet sich ein ca. 1,20m hoher und etwa 2,50m tiefer Betonblock, der sozusagen mitten im Raum vor dem Kriechbereich steht.

Ich habe leider keine Möglichkeit, Bilder von dem allen einzustellen. Aber die ganze Substanz ist lt. den ganzen Fachleuten, die wir da hatten, unbrauchbar. Es ist sogar teilweise Asbest verbaut, der entfernt werden muss.

Der Abriss wurde für € 22.000 angeboten. Hört sich für mich nicht so hoch an als dass ich jetzt krampfhaft versuchen müsste, unbedingt an dem Bestand festzuhalten.


Wir nehmen uns jetzt über das Wochenende Zeit, das Ganze zu überdenken. Uns gefällt der ursprüngliche Entwurf immer noch sehr gut und wir haben nach wie vor die Vermutung, dass man auch mit den notwendigen Anpassungen etwas Vernünftiges hinbekommt. So schlecht kam der Entwurf ja seiner Zeit auch bei anderen Usern hier nicht an. Die angesprochenen Punkte mit den Versätzen sind natürlich ein Thema. Raumprogramm und Außenoptik wären für uns nicht das Thema. Das bekämen wir hin. Die Idee mit der Küche rechts gefällt uns sehr gut und auch das OG gefällt uns sehr gut vom Raumprogramm her.

Wir hatten ja vom Architekten auch eine besondere Architektur gewünscht, die von vielen ähnlichen, nebeneinander stehenden Häusern in Neubaugebieten abweicht. Dafür sagten wir, sind wir auch bereit, mehr Geld auszugeben.

Die Alternative im Bauhausstil, die uns aufgezeigt wurde, gefällt uns dagegen absolut nicht. Riesige klotzige Wände, die auch mit Farbe abgesetzt nicht besser auf uns wirken.

Noch eine Anmerkung zu:
Mit neuem Architekten hätte ich nicht den bisherigen Entwurf noch verwurstet, sondern auch neu begonnen.
Der "neue" Architekt hat das Projekt übergeben bekommen. Seine Aufgabe ist es, den Entwurf des externen Architekten ggf. so anzupassen, dass der GU das Haus bauen kann. Das ist erst mal sein Job. Und da wir den Entwurf des externen Architekten als "passt" beurteilt haben und gesagt haben "kalkuliert das mal", wird eben damit gearbeitet.... dass uns dann die zunächst offenkundigen Änderungserfordernisse nicht gefallen haben, da wir uns auf den anderen Entwurf 1 zu 1 eingestellt hatten, ist ja eine Sache. Aber deswegen nach einem Gespräch sofort den ganzen Entwurf abhaken ohne vorher nach Lösungen zu suchen?

Klar planen sie notfalls auch noch mal was ganz Neues. Den Punkte sehe ich aber noch nicht gekommen und ich sehe auch nicht, dass das zwingend besser wird.

Ich glaube, wir lassen das jetzt noch mal im Detail planen, korrigieren und kalkulieren und dann haben wir immer noch einen professionellen Bauberater / Bausachverständigen, den wir mal drüber schauen lassen können bezüglich der konstruktionsbedingten Punkte.

Wenn es wirklich so kommt, dass der Statiker eine Lösung mit unsichtbaren Stahlträgern findet, dann wäre das ein Riesen Schritt in die richtige Richtung.


Warum nicht ?

Mir sieht das nach wie vor vermurkst aus. Dass man es (mit den Säulen) noch toppen könnte, hätte ich nicht erwartet.
Ich hatte darum gebeten, Alternativen zu den skizzierten Unterzügen aufzuzeigen. Auch ich würde die Säulen nicht verbauen wollen aber es ist doch Ok, dass sie der Vollständigkeit halber aufgezeigt werden.


Das arme Kind das über der Haustür wohnt, bekommt sein Zimmer gerade durch das Cinemascope-Panoramafenster in der Tiefendimension optisch beklemmend klein gemacht.
Ist uns auch aufgefallen aber an die Fenster begeben wir uns nach Absprache zu einem späteren Zeitpunkt.
grundrissentwurf-fuer-220m-einfamilienhaus-215448-1.jpg
 
R

R.Hotzenplotz

Und: Nicht alles, was von außen toll und repräsentativ aussieht, bringt innen Wohnqualität.
Das aktuelle Raumprogramm gefällt uns fast perfekt. Die Situation getrennter Balkon vs. Riesen Dachterrasse wäre die größte Einschränkung bzw. noch zu lösende Angelegenheit- und die Unterzüge, sofern der Statiker hier doch nicht zu einer positiven Lösung kommt. Ebenfalls muss die Terrassensituation überarbeitet werden, denn die Terrasse macht unter den neuen Bedingungen eher neben dem Essbereich Sinn, man könnte dort sogar mit Glas über Eck arbeiten. Da müsste die hintere Optik sowieso komplett überarbeitet werden.

Zum Thema "Entwurf weiter vermurkst" habe ich mir noch mal intensiv die Außenoptiken angesehen und finde folgendes störend. Ich poste mal zwei Fotos..... einmal eine dezente dünne Linie zwischen Riegel über dem Gästebad und einmal auf einmal ein großer Klotz..... so wie es am Anfang dezent aussah, hat es gepasst, danach aber eher nicht mehr so gut.

Ebenfalls hat der freigegebene Entwurfsvorschlag (hab ich auch noch mal angehängt) glaube ich so gut gewirkt weil er die entsprechende Breite des Hauses hatte. Durch die Schrumpfung hat die Wirkung doch verloren. Zumal die Fenster dann nicht mehr passen und der Erker zu dominant wird.

Jetzt haben wir ein uns gut gefallendes Raumprogramm aber nicht die passende Außenhaut dazu. Mit der Prämisse werden wir wohl noch mal ins Gespräch gehen. Dafür Lösungen zu erarbeiten wäre dann wiederum Aufgabe des Architekten. Dann idealerweise ohne Erker. Wenn der wegfällt, wird auch wieder die Walmdachlösung interessant.
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