Interessante Punkte - die ich aber überhaupt nicht teile und denke ihr habt zwar emotional (weil ihr eben da sehr ängstlich seid) die richtige Entscheidung getroffen, die aber kurzfristig gedacht ist.
Wenn ihr einfach zur Miete lebt und gar nichts anspart, werdet ihr keiner derjenigen 60 jährigen sein, die auf ein abbezahltes Haus zurückgreifen können - sondern diejenigen, die 30 Jahre zur Miete gelebt haben und deutlich ärmer als der vergleichbare Immo-Eigentürmer sein werdet.
Bedenke, dass die 1,5% oder 2% Tilgung die ihr bei einem Immobilien-Kredit leistet ja Sparleistung ist - die brauchst du als Mieter ebenso. Und da kommen dann auf deine 2000 Euro Warmmiete noch ein paar Hundert Euro on top drauf - da lebt ihr vom Einnahmen / Ausgaben Verhältnis her ebenso nicht im Saus und Braus als Mieter.
Anstatt Angst vor einer gut planbaren (da monatlich zu überprüfen) Zinssteigerung in 15/20 Jahren zu haben und mich um die Anschlussfinanzierung zu sorgen, wenn es so weit ist (die wirklich gut planbar ist), hätte ich massive Angst wegen ständig steigender Mieten und einer z.B. Eigenbedarfskündigung / Kündigung an sich. Und wenn du eine schöne große Wohnung mit einem Einfamilienhaus plus Garten vergleichst, ist das halt Äpfel mit Birnen. Wenn du dich in 12 Jahren scheiden lässt, dann kannst du das Haus verkaufen, die VFE bezahlen und ihr habt beide was davon. Wenn du in 12 Jahren dir eine neue Bude in Berlin suchen musst, na viel Spass, was du dann wohl Miete bezahlst?
Wichtig ist zu verstehen, dass mieten auch nicht die "sichere Bank" ist, da du eben da auch andere Risiken trägst. Wenn du heute 2.000 Euro zahlst, wie sieht die Miete bei 1,5% Steigerung p.a. denn kurz vor Renteneintritt aus? Davor hätte ich Angst!
Ich will jetzt nicht wieder die Mieten / vs Kaufen Diskussion bemühen, aber man muss schon bei beiden Optionen berücksichtigen, dass es Risiken gibt.
Ihr habt euch einfach für Konsum (siehe Urlaube etc.) entschieden, anstatt euch finanziell über Jahrzehnte etwas aufzubauen. Nochmal in aller Deutlichkeit: Was ist dir lieber? Mit 60 eine zu z.B. 80% abbezahlte Immobilie nahe Berlin, oder mit 60 3.000 Euro Warmmiete rauszuballern?
Der Grund, warum die wenigsten Mieter ein signifikantes Vermögen aufbauen konnten, ist weil man zusätzlich zur MIete nichts mehr sparen kann. Da sollte man wenigstens den hohen Betrag nutzen, der monatlich an die Bank (oder in deinem Fall halt an den Vermieter) geht (nennt sich "Tilgung")