"Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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Tassimat

Tassimat

Die Korrelation ist sehr hoch, aber eine Kausalität abzuleiten, egal in welche Richtung, führt unweigerleich zurück zum Stammtisch.

Schon in der Bibel heißt es wunderschön:
"Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“
 
H

hampshire

Die Korrelation ist sehr hoch, aber eine Kausalität abzuleiten, egal in welche Richtung, führt unweigerleich zurück zum Stammtisch.
Ich habe einen elementaren Inhalt der Studie verkürzt wiedergegeben und unterkomplex beleuchtet. Das stimmt. Ich formuliere es einmal anders: Wir sind ein reiches Land, in dem Menschen mit einem verhältnismäßig geringem durchschnittlichem Privatvermögen leben. Frankreich, Italien, Spanien, Portugal sind weniger reiche Länder, das durchschnittliche Privatvermögen ist dort erheblich höher. Der Kausalzusammenhang mit dem Anteil von Wohneigentumsnutzern ist weithin Konsens. Unser Netto-Lohnniveau ist dagegen wieder höher als in den genannten Ländern. Irgendetwas funktioniert da doch offenbar bei uns in Sachen Verhältnis von Lebenshaltung und Konsum zu Vermögensaufbau anders.
 
C

chand1986

Der Kausalzusammenhang mit dem Anteil von Wohneigentumsnutzern ist weithin Konsens.
Nein. Man kann sich problemlos eine reiche Mietergesellschaft vorstellen und eine, in der jede Lehmhütte dem Bewohner gehört.

Der "Reichtum" eines Landes ist das gesamte Volksvermögen, nicht nur das private.

Unser Netto-Lohnniveau ist dagegen wieder höher als in den genannten Ländern.
Wichtig ist das Niveau der Lohnstückkosten. Löhne müssen in's Verhältnis zur Produktivität gesetzt werden. Denn dies bestimmt Preise. In Deutschland ist das am niedrigsten, widergespiegelt durch die höchsten Exportüberschüsse Europas (und mittlerweile der Welt).

Fazit: Der Deutsche verdient im Mittel viel zu wenig. Da wundert das mit dem Vermögensaufbau weniger.

ist weithin Konsens.
Was in der VWL weithin Konsens ist, ist heutzutage meistens falsch. Die Mainstreamökonomie, die auf der Welt praktiziert wird, ist unwissenschaftlich und schlicht Unfug. "Konsens" bei wirtschaftlichen Fragen ist also kein guter Maßstab.
 
H

hampshire

Der "Reichtum" eines Landes ist das gesamte Volksvermögen, nicht nur das private.
Die Kombination von reichem Land und geringem durchschnittlichem Privatvermögen ist auffällig.
Der von Dir angeführte Lohnstückkosten-, Preis- und Lohnniveauvergleich kann das im Europäischen Vergleich nicht erklären.
 
Nordlys

Nordlys

Wir haben eine zu niedrige Eigentumsquote in d. hier ist Mieterland, nicht Eigentümerland. woanders fördert man Eigentum viel viel stärker, mit Erfolg. - Eigentum ist Vermögen. K.
 
C

chand1986

Die Lohnstückkosten in Deutschland bleiben in ihrer Entwicklung seit zwanzig Jahren hinter der der Vergleichsländer zurück.

Das ist also sicher ein Faktor.

Wichtig ist aber auch: Was konnte denn nach dem Aufbau nach WK2 als Erbschaften weitergereicht werden? Hier war mehr Substanz zerstört als in den von dir aufgeführten Vergleichsländern, man musste folglich auf niedrigerem Vermögensniveau wieder anfangen, ein paar Generationen später muss das immer noch zu sehen sein.

Als drittes sehe ich die Einstellung Deutscher gegenüber Schulden. Die ist außerhalb Deutschlands anders. Wir haben eine hohe Sparquote im Privatsektor. Aber Vermögen baut man mit Investitionen auf (auch in's eigene Haus) und Investitionen macht man mit: Schulden. Die der Deutsche Privatsektor ist aber weniger verschuldet als andere Privatsektoren anderswo. Seit Jahrzehnten.

Die Schwäbische Hausfrau wohnt auch nur auf Kredit im Eigenheim...
 
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