"Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?

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Jean-Marc

Jean-Marc

Junge Familien sind in der ungünstigen Position, bei einem geplanten Hauskauf den Bieterwettkampf gegen DINKS, Erben etc. kaum gewinnen zu können. Während erstere oft nur mit 1 bis 1,5 Gehältern bei 3-5 Köpfen aufwarten können, sind DINKS mit 2 Gehältern bei 2 Köpfen beim derzeitigen Preisniveau deutlich im Vorteil.
Normalerweise müsste der Ersterwerb einer Immobilie (wie früher) von der Grunderwerbsteuer befreit sein. Dann kann man sich staatlicherseits auch das "Öl ins Preisfeuer" aka Baukindergeld mit seinen albernen Fallbeil-Einkommensgrenzen klemmen.
In England wurde die Grunderwerbsteuer bis 300.000 Pfund Kaufpreis komplett abgeschafft, darüber hinaus wird sie gestaffelt fällig, von 1 bis Max. 12 Prozent.
Solange ein Haus für die junge Familie und das kinderlose Mittfünfziger-Beamtenehepaar unterm Strich gleich viel kostet, wird sich für Erstere am Markt nicht viel zum besseren verändern. Das Baukindergeld reicht da allein nicht aus.
 
Y

Yosan

Das Baukindergeld reicht da allein nicht aus.
Das stimmt. Wir werden vom Baukindergeld profitieren aber natürlich ist eigentlich totaler Schwachsinn. Ich vermute, dass es keinen/nahezu keinen gibt, bei dem diese Summe tatsächlich den Ausschlag gibt, ob gebaut/gekauft wird oder eben nicht. Und diesen wenigen sollte man dann eigentlich eh abraten, zumal ja irgendwie immer noch etwas Verwirrung herrscht ob denn tatsächlich alle Berechtigten noch was vom Kuchen abbekommen werden.
 
M

Muc1985

Auch das Thema Erbe schon wieder... Freibetrag für Kinder liegt bei 400k. Erst dadrüber muss man den Rest mit schmalen 15% versteuern. Bei einer Million Vermögen wären das gerademal 90.000€ steuern, 910.000€ bleiben übrig. Die Jammerei passt zu verwöhnten Einzelkindern Gibt es zwei Kinder, dann zahlt jeder 15.000€. Ca. 1,25% der deutschen Bevölkerung sind überhaupt Vermögensmillionäre. Zählst du dazu? Was zum Henker soll da die Jammerei gerade hier bringen?
Trotzdem ist diese Art der Erbschaftssteuer so nicht okay! Leute die z.B. in der glücklichen Lage sind ein Mehrfamilienhaus in Hamburg oder München zu erben, ohne selbst einen gewissen finanziellen Background zu haben, können dies ohne einen Verkauf oder die Aufnahme eines Kredites nicht stemmen, da der Wert immer deutlich über 400k sein wird. Somit trifft es oft wiederum die Mieter, da Investoren kaufen u Preise in die Höhe treiben.

Und 15% ist mit Sicherheit kein Schnäppchen!!!
 
C

chand1986

Leute die z.B. in der glücklichen Lage sind ein Mehrfamilienhaus in Hamburg oder München zu erben, ohne selbst einen gewissen finanziellen Background zu haben, können dies ohne einen Verkauf oder die Aufnahme eines Kredites nicht stemmen, da der Wert immer deutlich über 400k sein wird.
Die Vorgeneration hat dieses Mietshaus wie in die Erbschaft gegeben? Indem das mit hohem Kredit belastete Haus langsam von den Mietern abgezahlt wurde. Und jetzt ist ein neuerlicher Teilkredit bei weiter laufenden Mieteinnahmen warum genau ein Problem? Auf keinen Fall deshalb:
Somit trifft es oft wiederum die Mieter
Ja, wenn man verkauft. Aber daran ist keine Steuer schuld, sondern der Preis, den Investoren machen in München. Wenn du 40fach im Vergleich zur Jahresnettokaltmiete bekommst, willst du halt gerne verkaufen. Hat mit irgendeiner Steuer genau Null zu tun.

Wer ein abbezahltes Mietshaus in annehmbarer Lage erbt, erbt eine hervorragende zusätzliche Altersvorsorge, sofern der Kasten kein Sanierungsfall ist. Damit könnte man selbst eine viel höhere Steuer finanzieren - aber dann kriegt man den Hals halt nicht sofort gefüllt. Da wird auf so hohem Niveau geweint...
 
Tassimat

Tassimat

Leute die z.B. in der glücklichen Lage sind ein Mehrfamilienhaus in Hamburg oder München zu erben, ohne selbst einen gewissen finanziellen Background zu haben, können dies ohne einen Verkauf oder die Aufnahme eines Kredites nicht stemmen, da der Wert immer deutlich über 400k sein wird. Somit trifft es oft wiederum die Mieter, da Investoren kaufen u Preise in die Höhe treiben.
Und 15% ist mit Sicherheit kein Schnäppchen!!!
Nein, da hast du einen Denkfehler.
  • Ist das Objekt abbezahlt, dann ist es kein Problem 15% des Objektwertes bei jeder Bank zu allerbesten Konditionen neu zu finanzieren. Das Objekt trägt sich selbst.
  • Ist das Objekt nicht abbezahlt, dann ist der Nachlasswert geringer als der Objektwert. Extrembeispiel: 10 Millionen Objektwert bei 10 Millionen Restdarlehen bedeutete, dass keine Erbschafftssteuer gezahlt werden muss.
Egal wie du es drehst: Nur der Wert abzgl.. Schulden wird versteuert, und das geht immer positiv für den Erben aus.

Und 15% ist im Vergelich zur Abgeltungssteuer und Einkommensteuer ganz fair. Sei mal froh, das ein Erbe nicht als Einkommen versteuert wird.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Das stimmt. Wir werden vom Baukindergeld profitieren aber natürlich ist eigentlich totaler Schwachsinn. Ich vermute, dass es keinen/nahezu keinen gibt, bei dem diese Summe tatsächlich den Ausschlag gibt, ob gebaut/gekauft wird oder eben nicht. Und diesen wenigen sollte man dann eigentlich eh abraten, zumal ja irgendwie immer noch etwas Verwirrung herrscht ob denn tatsächlich alle Berechtigten noch was vom Kuchen abbekommen werden.
Das Baukindergeld ist gut gemeint, aber schlecht gemacht. Pauschal 12.000 Euro Zuschuss auf 10 Jahre bringen einem als Mittelstandsfamilie im Ballungsraum derzeit auch nicht weiter und auf dem platten Land mit mehr Leerstand wird es nebenbei mitgenommen, aber auch nicht wirklich gebraucht - und am Ende womöglich in Heim-Sauna oder Markenküche investiert (so wie damals bei der Eigenheimzulage).
Die Zahl derer, die nur wegen des Baukindergeldes bauen oder kaufen, halte ich auch für sehr überschaubar.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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