Verhalten bei drohendem Verzug durch Bauträger

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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rasudiger

rasudiger

Und da jetzt schon absehbar ist, dass nach den Sommerferien die Leute nicht dem Bauträger die Tür einrennen werden, ist es sinnvoll bereits jetzt über den Fall zu reden. Ansprüche mag der TE noch keine haben, aber wenn er ein Jahr wartet, verliert er auch jede Menge Zeit, um sich anderweitig ein Haus zu kaufen.
Das fasst unsere Situation gut zusammen, denn die einhellige Meinung im Thread ist ja, dass für ein Haus alleine nicht mit dem Bau gestartet wird - auch nicht im November.

Was mich allerdings wundert: ich habe es in den gängigen zwei großen Portalen nicht gefunden. Kein Wunder, wenn es keine Interessenten gibt :oops:
Das ist seltsam, stimmt aber. Offenbar sind die Häuser und Wohnungen nicht mehr in den Portalen zu finden. So wird es natürlich schwierig, die fehlenden Einheiten zu verkaufen.

Für den Bauträger ist das Eigenheim nur ein Abfallprodukt seines Wirtschaftsprozesses. Seine Aktionäre wollen Rendite, nicht Wohnraum schaffen oder Träume erfüllen.
Uns geht es nicht darum, mit dem Haus irgendeinen Traum zu erfüllen - dazu ist ein Neubau Reihenhaus mit Garten in Größe eines Badetuchs auch nicht geeignet. Die emotionale Distanz haben wir also. Für uns ist primär relevant, dass wir nicht Jahre und viel Geld verschwenden, bis wir dort einziehen oder uns etwas anderes suchen können.
Daher werden wir zuerst klären ob Mai wirklich der, auch vom BT akzeptierte, Fertigstellugnstermin ist. Wenn dem so ist signalisieren wir Offenheit für jede Lösung - sei' es der angekündigte Baustart im November oder etwas anderes.
 
kati1337

kati1337

Das ist seltsam, stimmt aber. Offenbar sind die Häuser und Wohnungen nicht mehr in den Portalen zu finden.
Nicht mehr? Bedeutet, dass die mal drin waren?
Das wäre ja ein Indiz dafür, dass der Bauträger ggf nicht mehr vor hat, das Projekt zu Ende zu bringen.
Ich würde das mal ganz freundlich ansprechen. Muss ja nicht vorwurfsvoll rüberkommen, einfach mal anfragen wie der Verkauf der anderen Einheiten läuft, und dann im Nebensatz fallen lassen, dass euch aufgefallen ist, dass die gar nicht mehr beworben werden.
 
11ant

11ant

Das ist seltsam, stimmt aber. Offenbar sind die Häuser und Wohnungen nicht mehr in den Portalen zu finden. So wird es natürlich schwierig, die fehlenden Einheiten zu verkaufen.
Nein, das ist weder seltsam, noch macht es das Verkaufen schwieriger.
Nicht mehr? Bedeutet, dass die mal drin waren?
Das wäre ja ein Indiz dafür, dass der Bauträger ggf nicht mehr vor hat, das Projekt zu Ende zu bringen.
Und auch das mitnichten. Aber
im Nebensatz fallen lassen, dass euch aufgefallen ist, dass die gar nicht mehr beworben werden.
kann dennoch geschickt sein ;-)
Das fasst unsere Situation gut zusammen, denn die einhellige Meinung im Thread ist ja, dass für ein Haus alleine nicht mit dem Bau gestartet wird - auch nicht im November. [...] Für uns ist primär relevant, dass wir nicht Jahre und viel Geld verschwenden, bis wir dort einziehen oder uns etwas anderes suchen können. Daher werden wir zuerst klären ob Mai wirklich der, auch vom BT akzeptierte, Fertigstellugnstermin ist. Wenn dem so ist signalisieren wir Offenheit für jede Lösung - sei' es der angekündigte Baustart im November oder etwas anderes.
Ich gehe hochwahrscheinlich davon aus, daß der Bauträger zwar an der Verwirklichung des Reihenhausriegels festhalten wird - aber auch, daß "November" bei weitem nicht das letzte Wort bleibt. Insofern macht dann wohl am meisten Sinn, Du berätst Dich mit Deinem Finanzierer und Deinem Anwalt über ein Auflösungsangebot an den Bauträger. Das kannst Du ja dann mit dem Eindruck von seinerseits geänderten Absichten einleiten. Mache bis dahin keinerlei Anstalten, einen Gesprächstermin zu forcieren, sondern gehe erst nach den Beratungen auf den Bauträger zu. Der Bauträger wird nach meiner Einschätzung von sich aus nicht nachhaken, sondern froh über jede Woche sein, wo Du Ruhe gibst und er mit seiner Planung in der Deckung bleiben kann.

Halte also von Deiner Seite ggü. dem Bauträger Funkstille; gehe derweil unverzüglich zum Finanzierer, um die Höhe der Rückabwicklungskosten auszuloten, und danach zur Formulierung eines Auflösungsangebotes zum Anwalt. Danach schreibst Du dem Bauträger (in der Formulierung und Fristsetzung mit dem Anwalt besprochen) in etwa, Du sähest Dich aktuell in der Situation seit Monaten anhaltender Planungsunsicherheit über einen möglichen Einzugstermin und bätest daher nun um verbindliche Zusage eines solchen, "hilfsweise" bötest Du dann Verhandlungen über eine Auflösung an. Dann läßt Du ihn ersteinmal "kommen", wie der großkölsche Rheinländer so schon sagt. Übertreibe es nicht, aber unterschätze auch nicht, was dem Bauträger die gewonnene Planungsfreiheit wert ist. Meine Prognose ist, eine für Dich auf Nullverlust gerechnete Lösung werde am aussichtsreichsten sein.
 
S

Sunshine387

Sind die Preise wirklich um 20%+ zurückgegangen oder waren die Gewinne der Bauträger zwischenzeitlich so groß? Denn auf der Homepage der Norddeutschen Wohnbau sind alte Preise des Projekts Innerste Aue und auf ImmoScout stehen neue Preise teilweise bis zu 70.000€ weniger pro Wohnung. Vielleicht geht es doch bei euch bald los in Sarstedt.
 
X

xMisterDx

Kann man sich ein bisschen vorstellen wie beim Winterschlussverkauf. Auch wenn die Häuser noch nicht gebaut bzw. nicht fertig sind, ist da natürlich Kapital gebunden. In diesem Fall muss man irgendwann verkaufen, notfalls auch unter Einkaufspreis.
Aber das geht eben nicht dauerhaft. Ein Bekleidungsgeschäft kann seine Sachen nicht das ganze Jahr zu Preisen wie im WSV anbieten und auch ein Bauunternehmen kann mittelfristig nicht auf jeglichen Gewinn verzichten.

Löhne steigen, Energiekosten sind nach wie vor viel höher als Ende 2021. Das wirkt sich wieder auf Materialkosten aus, vor allem dort, wo die Herstellung sehr energie- oder personalintensiv ist. Mir schleierhaft, wie die Preise nennenswert sinken sollen, denn die Margen sind durch die Nullrunde in der Preisanpassung bei vielen Hausanbietern schon deutlich runtergegangen.

Und wenn man keinen Gewinn in Aussicht hat, braucht man es auch nicht zu machen.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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