Wie Hausbau + Grundstück heute noch leisten?

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Egon12

ich meine im Spiegel gab es zu dem Thema eine Vergleichsrechnung, die am Ende zu dem Ergebnis kam, dass bauen noch nie so günstig war wie heute. Nur mal drei Denkanstöße (Gehalt in den 90ern, Zinsen, Baukosten)

Kaum Jemand bezahlt ein Haus aus der Portokasse oder in 10 Jahren, ein Haus ist halt eine Lebenseinstellung der man sich entweder verschreibt oder man wohnt zur Miete.
 
Z

Zaba12

Blöd gefragt, warum diskutieren wir hier über 100% Finanzierungen? Weder der TE noch der Großteil der Beteiligten hier finanziert auf 100%. Wer sowas macht sollte sich auch bewusst sein, was es für Konsequenzen unter bestimmten Rahmenbedingungen hat.

Und wer auf eigenen Grund (von der Gemeinde gekauft) mit einem GU baut, hat quasi keine Kaufnebenkosten. Baunebenkosten gehören zum Neubau dazu und müssen vom neuen Käufer natürlich mitbezahlt werden.

Derjenige der vom Bauträger und womöglich noch Makler kauft, wird auf bestimmte Zeit beim Verkauf natürlich kein Land (bei einer 100% Finanzierung) sehen.
Selbst schuld halt, wenn man so kauft und nicht weitersucht oder keine Zeit für vernünftige Lösungen aufbringen möchte.
 
face26

face26

Deiner Meinung nach hat also jeder "Angst" und "die Hosen voll" der nur das Geld ausgebiet das er sich auch bereits schon verdient hat?
Na dann ist es ja anscheinend nach deiner Logik sehr mutig und heldenhaft sich bei Anderen zu verschulden für etwas das man sich eigentlich gar nicht leisten kann.
Das ist nicht heldenhaft, das ist normal. Wenn man eine Immobilie nur kaufen dürfte wenn man sie bar bezahlen kann, hätten wir noch einen viel schlimmere Eigentumsquote.
Im übrigen so funktioniert unser Wirtschaftssystem. Kein Unternehmen (einzelne Kleinbetriebe ausgenommen) kommt ohne Kredite aus.
Bei einer Immobilie steht ein Wert dagegen.
Was glaubst eigentlich wie die Mietpreise wären, wäre jede vermietete Wohnungen nur durch Eigenkapital finanziert?

Nicht falsch verstehen ich sehe Finanzierungen mit 100% und darüber sehr kritisch, außer in begründeten Einzelfällen. Aber von wegen Miete an die Bank, keine Freiheiten und Zwang etc. ist übertriebene Angst.
Aber wie gesagt darf jeder selber machen wie er mag.
 
F

Fleckenzwerg

Mit meinem ersten Beitrag melde ich mich hier auch zu Wort.
Wir beschäftigen uns auch derzeit mit der Hausfinanzierung und für uns ist es das erste mal, dass wir uns verschulden.
Unter der Prämisse, dass die Finanzierung dauerhaft tragbar ist und bis zur Rente durch ist:
Meiner Ansicht nach geht es auch um die innere Einstellung dazu. Es wurde schon das Thema angesprochen, das gute Gefühl, niemandem etwas zu schulden, das man aufgibt, wenn man einen Kreditvertrag unterschreibt.
Die Alternative dazu wäre, zu erben (unwahrscheinlich), im Lotto zu gewinnen (praktisch unmöglich) oder ewig zur Miete zu wohnen. Die Möglichkeit erst im Rentenalter sich mit seinem bis dahin angespartem Eigenkapital Eigentum cash zu kaufen, besteht vielleicht, aber
1. sammelt sich durch die zu zahlende Miete viel weniger/langsamer Eigenkapital an. Klar, man kann bescheiden wohnen, geringe Miete zahlen, aber will man das? Gerade in der aktiven Lebensphase 30-60 ??
2. möchte man nicht erst mit Mitte 60 ein Haus, sondern JETZT.
Man muss sich klar machen, dass man, wenn man als Mieter äquivalent zum Eigenheim wohnen möchte, nicht sein eigenes Haus abbezahlt, sondern das Haus seines Vermieters. Und jeder Euro Kaltmiete ist für immer weg.
Wohnt man zur Miete, schuldet man zwar niemandem Geld, aber auch hier besteht genau so die Gefahr, umziehen zu müssen, sollte man die Miete irgendwann einmal nicht mehr stemmen können. Beim Eigenheim bekommt man immerhin den Erlös abzgl.. Restschuld bei der Bank. Eine bis dahin gezahlte Miete ist weg.
Oder der Vermieter meldet urplötzlich Eigenbedarf oder modernisiert irgendeinen Quatsch (gibts oft genug) und rechtfertigt damit eine satte Mieterhöhung.
Auch Miete ist also eine Form der Abhängigkeit. Ich finde das ist ein ganz wichtiger Punkt, der oft vergessen wird.
Erst heute im Zug habe ich ein paar Passagen in einem Ratgeber gelesen, der einem Hilft, den Gedanken der Kreditschuld nicht so pechschwarz zu sehen.
Man geht mit der Bank ein Vertragsverhältnis ein. Beide Vertragspartner haben Rechte und Pflichten. Man geht keine Knechtschaft gegenüber der Bank ein. Die Bank leiht mir einen Riesenhaufen Geld!! Die Gegenleistung ist, dass ich das Geld in einem einigermaßen fest definierten Zeitfenster zurückzahle, und eben noch etwas oben darauf. Betrachtet es als eine Partnerschaft auf Augenhöhe; hebt die Bank nicht auf ein Podest, wo es mit geringer Wertschätzung von oben auf euch herab blickt. Diese Betrachtung auf Augenhöhe ist schon beim Kreditgespräch wertvoll, auch der Bank ist an einem guten Geschäft gelegen. Und wenn man das Glück hat, über ausreichend Eigenkapital zu verfügen, dann öffnet das auch gewissen Verhandlungsspielraum, nicht nur in Bezug auf den Zinssatz.
Oft wird so getan, als gehe man einen Pakt mit dem Teufel ein. Aber das die Banken auch etwas verdienen wollen, ist doch völlig legitim. Klar gibt es auch Beispiele, in denen die Bank in einer sehr vorteilhaften Position ist, wenn sie zum Beispiel als Einzige auf einer Reihe Grundstücke sitzt, die auch noch in begehrter Lage sind. Wenn man sich dann nicht die hohen Preise leisten kann, ist nicht die Bank schuld, und auch man selbst nicht. Dann ist dort der Wohnungsmarkt (Markt = Angebot/Nachfrage) einfach ausgehungert. In diesem Falle sollte die Politik eingreifen und für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen. Das einem das in dem Augenblick nicht hilft, ist auch klar. Ich will nur sagen, dass man nicht die Bank dafür verantwortlich machen kann. Denn wenn ich etwas für 1000€ verkaufen kann, werde ich es auch nicht freiwillig für 600€ oder 800€ verkaufen.
Das ist jetzt länger geworden als beabsichtigt. Ich wollte nur mal meine Gedanken und Ansichten (die ich ausdrücklich nicht als allgemeingültig erachte!) beisteuern.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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