Dr Hix
Ich kann euch gut verstehen, ich habe die Erfahrung ebenfalls durch. Man hat als (unerfahrener) Bauherr irgendwie ein naives Bild des Berufsstandes Architekt; mutmaßlich stark geprägt durch die Medien (Artikel, Dokus etc.). In der Realität ist die Chance an so einen Vorzeige-Architekten zu geraten aber verschwindend gering bis (für den Otto-Normal-Bauherren) nicht vorhanden.
Macht euch bewusst, dass ein Architekt, der diesem Bild entspräche und tatsächlich bereit wäre euer Vorhaben zu betreuen am Ende ein Honorar im Bereich von 60.000€ aufwärts verlangen würde (und vermutlich auch müsste).
Klar, auch 20.000 Euro sind ne Menge Holz, aber im Grunde kann man bei der Summe schon zufrieden sein, wenn die Ausführungsplanung brauchbar ist und die Bauüberwachung ordentlich gemacht wird. Der ständige Ansprechpartner für all die (blöden) Fragen ist ein Bonus.
Das aktuelle Ärgernis mit den Kosten scheint mir fast unvermeidlich. Es wird gebaut ohne Ende, die Handwerker für Monate im Voraus ausgebucht, die Baupreise dementsprechend im Höhenflug. Das kann man eigentlich nicht seriös kalkulieren.
Natürlich ärgert ihr euch nun, aber unterm Strich hätte auch eine exakte Berechnung im Vorfeld nichts an eurem Budget geändert, oder? Also stellt sich doch die Frage, ob es wirklich kriegsentscheidend ist z.B. die Garagen bereits im Vorfeld gestrichen zu haben, oder erst im Nachhinein zu bemerken, dass das Geld dafür nicht mehr ausreicht?!
Ich würde mir an eurer Stelle jetzt schon ernsthafte Gedanken über mögliche Streich- oder Alternativpositionen machen. Muss die Hütte z.B. unbedingt ein WDVS bekommen (Putz in so schlechtem Zustand?) Braucht es wirklich für 8.000€ Fliesen, oder könnte man nicht auch Vinyl oder dergleichen in Küche und Bädern legen? Ist die aktuelle Einfahrt nicht existent/in so miesem Zustand, dass man neu pflastern müsste? Brauchen ich für mein Lebensglück wirklich eine Doppelgarage und falls ja, muss ich die zum Einzug da stehen haben?
Mir hat es immer sehr geholfen die Dinge im Marie Kondo-Style mit "Machst du mich wirklich glücklich" zu hinterfragen. Und schon wird aus dem KFW55-Haus ein 115er, aus der Sole-Wärmepumpe eine Gas-Therme, die Edelstahl-Rohre weichen Kunststoff, aus KNX wird Klick-Klack, die 2. Dusche geht auf Standby bis die Kinder älter sind, das Parkett mit 3mm Nutzschicht wird meine Enkel halt nicht mehr erfreuen, der Außenputz wird geflickt und etwaige Risse mit Efeu oder Wein statt einer Vorhangfassade bedeckt, der Innenputz mit Malervlies kaschiert, die Autos stehen weiter im Regen, die buckelige Einfahrt wird mit dem Hochdruckreiniger aufgehübscht und ich gönne mir für ein paar hundert Euro ein Airless-Gerät und streiche selbst.
Am Ende hat man locker 30% weniger Schulden an der Backe und lebt nicht spürbar schlechter. Keep it simple!
Macht euch bewusst, dass ein Architekt, der diesem Bild entspräche und tatsächlich bereit wäre euer Vorhaben zu betreuen am Ende ein Honorar im Bereich von 60.000€ aufwärts verlangen würde (und vermutlich auch müsste).
Klar, auch 20.000 Euro sind ne Menge Holz, aber im Grunde kann man bei der Summe schon zufrieden sein, wenn die Ausführungsplanung brauchbar ist und die Bauüberwachung ordentlich gemacht wird. Der ständige Ansprechpartner für all die (blöden) Fragen ist ein Bonus.
Das aktuelle Ärgernis mit den Kosten scheint mir fast unvermeidlich. Es wird gebaut ohne Ende, die Handwerker für Monate im Voraus ausgebucht, die Baupreise dementsprechend im Höhenflug. Das kann man eigentlich nicht seriös kalkulieren.
Natürlich ärgert ihr euch nun, aber unterm Strich hätte auch eine exakte Berechnung im Vorfeld nichts an eurem Budget geändert, oder? Also stellt sich doch die Frage, ob es wirklich kriegsentscheidend ist z.B. die Garagen bereits im Vorfeld gestrichen zu haben, oder erst im Nachhinein zu bemerken, dass das Geld dafür nicht mehr ausreicht?!
Ich würde mir an eurer Stelle jetzt schon ernsthafte Gedanken über mögliche Streich- oder Alternativpositionen machen. Muss die Hütte z.B. unbedingt ein WDVS bekommen (Putz in so schlechtem Zustand?) Braucht es wirklich für 8.000€ Fliesen, oder könnte man nicht auch Vinyl oder dergleichen in Küche und Bädern legen? Ist die aktuelle Einfahrt nicht existent/in so miesem Zustand, dass man neu pflastern müsste? Brauchen ich für mein Lebensglück wirklich eine Doppelgarage und falls ja, muss ich die zum Einzug da stehen haben?
Mir hat es immer sehr geholfen die Dinge im Marie Kondo-Style mit "Machst du mich wirklich glücklich" zu hinterfragen. Und schon wird aus dem KFW55-Haus ein 115er, aus der Sole-Wärmepumpe eine Gas-Therme, die Edelstahl-Rohre weichen Kunststoff, aus KNX wird Klick-Klack, die 2. Dusche geht auf Standby bis die Kinder älter sind, das Parkett mit 3mm Nutzschicht wird meine Enkel halt nicht mehr erfreuen, der Außenputz wird geflickt und etwaige Risse mit Efeu oder Wein statt einer Vorhangfassade bedeckt, der Innenputz mit Malervlies kaschiert, die Autos stehen weiter im Regen, die buckelige Einfahrt wird mit dem Hochdruckreiniger aufgehübscht und ich gönne mir für ein paar hundert Euro ein Airless-Gerät und streiche selbst.
Am Ende hat man locker 30% weniger Schulden an der Backe und lebt nicht spürbar schlechter. Keep it simple!