Wie kompliziert sind Wärmepumpen im praktischen Betrieb?

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Mycraft

Mycraft

Moderator
Das Problem liegt auch darin, dass viele es ja auch gar nicht verstehen wollen. Nicht wenige sind ja einfach überfordert. Noch quasi gestern hieß es eine Wärmepumpe wäre der Klimakiller schlechthin und jetzt doch der Klimaretter.
 
Mycraft

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Moderator
Pefektes Beispiel. Man muss es nur richtig verkaufen schon klappt es. Aber nicht falsch verstehen Wärmepumpen sind eine super Sache. Ich bin da ganz der selben Meinung.

Und eins vorab: Das Medium am Ende mit dem die Wärmepumpe arbeitet sprich Wasser, Glykol oder Luft, ändert rein gar nichts an der Funktionsweise. Es ist immer das gleiche Prinzip. Die Anlage pumpt eben die Wärme von A nach B oder B nach A oder eben in beide Richtungen.

Hintergrund
Reißerische Berichterstattung
Bevorzugt im Sommer berichtet die Tages- und Wirtschaftspresse immer wieder reißerisch und in der Regel technisch wenig fundiert über Klimaanlagen. Mit derlei Berichterstattung gerät eine ganze Branche in Verruf, die für viele Bereiche unseres täglichen Lebens wie die Lebensmittelkühlung, die Krankenhaus- und Laborklimatisierung, überlebenswichtig ist. Betroffen ist aber auch das Geschäft mit Klimaanlagen im privaten und gewerblichen Bereich, für deren Einsatz es schließlich auch gute Gründe gibt. Hierzu zwei Beispiele aus den Medien:
  • So titelte die Süddeutsche Zeitung im September 2019: „Klimaanlagen sind Klimakiller. In vielen Kühlaggregaten stecken klimaschädliche fluorhaltige Kältemittel. Durch Risse können sie in die Atmosphäre gelangen.“
  • Und im Juli 2020 sendete das ZDF in der Reihe „planet e.“ den Beitrag „Klimakiller Klimaanlagen“, in dem das Umweltbundesamt zu Wort kommt. Dort erklärt Dr. Daniel de Graaf: „Im Schnitt entweichen bei jeder Split-Klimaanlage im Jahr etwa 5 % des Kältemittels – bei der Befüllung, im Betrieb durch Lecks, bei der Wartung und der Entsorgung.“
 
P

pagoni2020

Die Frage bleibt aber, ob und wie sinnvoll diese Heizungsart für denjenigen ist, der einfach nur angenehm warm haben möchte.
Es ist ja unstrittig, dass dieses Thema sehr fehlerträchtig sein kann, wenn man sich damit nicht auseinandersetzen mag.
Es beginnt damit, dass so mancher Hausbauer schlicht auf Ablehnung oder Sturheit des Handwerkers stösst und er keine andere Möglichkeit hat, als dessen Weg zu folgen oder mit dem Risiko zu leben, dass er den Bau ablehnt. Oft kommt der Heizungsbauer von irgendwo und verschwindete danach auch wieder dorthin, da erinnere ich mich an seitenlange Diskussionen im Forum.
Ich soll also etwas abschalten NACH dem Einbau, das ich aber eigentlich haben muss aber wiederum nicht nutzen sollte.....da beginnt FÜR MICH bereits der Magendruck UND ich soll auf mehreren Ebenen dem Heizik widersprechen und von iohm einen anderen Einbau fordern, als er das empfiehlt....ufff.....
Der Heizi will die Schläuche nicht so eng legen, bestellt die Pumpe zu groß, will Pufferspeicher usw..... die Fehlermöglichkeiten habe ich hier zuhauf gelesen und ich als Laie soll ihm dann sagen, dass das Alles Quark ist. :eek:
Auch wenn das nicht Jeder verstehen mag, für mich wäre das ein Graus, mir solche Gedanken machen zu müssen und von daher wäre es das unpassende System gewesen für mich. Hätte ich den "Heizungsbauer des Vertrauens" hier gehabt hätte ich mich gerne von ihm auch überzeugen lassen aber hier war eher die Ruckzuckweg-Franktion auf dem Bau anwesend. Mich interessiert weder der Sinn einer Heizkurve noch eine Spreizung oder eine der anderen tausend techn. Dinge dieser Heizung, mich interessiert war/kalt und zwar so, dass es mir angenehm ist.
Ich verstehe aber auch, dass sich Jemand dort gerne hineinkniet, optimiert und das eingestellte System auch zu seinem Vorteil überlistet - für mich wäre das totaler Stress, ich geh kurz vor die Tür und hol ein Stück Holz für den Kamin (wenn er dann mal endlich steht).
Längere Rede - kurzer Sinn:
Ein System, das nicht jeder Heizi bewerkstellig bekommt bzw. ich mich als Laie diesbezüglich professionalisien muss kann nicht Meines sein; dies gilt aber genauso für andere Gerätschaften. Ich mag sehr gerne gute Qualität aber genauso gerne auch schlichte Funktionalität, diese sehe ich zumindest bei dieser Technik für mich nicht gegeben, um die in Datenblättern beschriebene und ja auch erstrebenswerte Effizienz zu erreichen. Die offenbar überwiegend eher mittelmässige Einbauqualität empfinde ich als Unding.
 
Hangman

Hangman

Ich habe das extra so geschrieben, dass ich unter "wirtschaftlich" verstehe, dass die Anlage hält was die Berechnung verspricht. Schließlich sind die Berechnungen ja ein wichtiger Bestandteil der Entscheidung für ein Heizsystem. Scheint ja so zu sein, dass eine "schlechte" Einstellung Effizienz und Lebensdauer kosten.

Interessant finde ich in wie weit die errechneten Verbrauchswerte später auch ohne eigenes Zutun auch den tatsächlichen Verbrauchswerten entsprechen.
Bei den Berechnungen die man im Vorfeld eines Hausbaus bzw zur Beantragung von Förderungen erstellt, ist die Wärmepumpe aus meiner Sicht die mit Abstand unkritischste Komponente. Viel mehr Einfluss haben alle möglichen "Berechnungen" zu U-Werten, Wärmebrückenzuschläge, Rahmenanteile von Fenstern, natürliche Infiltration sowie Wärmerückgewinnung der Lüftung, solare und interne Wärmegewinne, usw usf. Sieht auf dem Papier zwar wahnsinning wissenschaftlich und präzise aus, ist in der Praxis aber doch reichlich variabel. Soll heissen, wenn es Abweichungen bei errechneten vs tatsächlichen Verbrauchswerten gibt, liegen diese in vermutlich mehr als 90% an Bauteilequalität, Schludrigkeiten beim Bau, schlechter Fußbodenheizung Planung, Nutzerverhalten und natürlich Zweckoptimismus bei der ursprünglichen Berechnung (schließlich will man dort ja möglichst optimale Werte ausweisen um die Förderstufe zu erreichen). Das alles ist jedoch unabhängig von der Art der Heizung (Wärmepumpe oder Gas), oder des Grades der Optimierung.

Oder anders herum: ein gut und seriös geplantes und ausgeführtes Haus wird auch mit einer Wärmepumpe in Standardeinstellung wirtschaftlich beheizt werden.

Ansonsten ist eine Wärmepumpe völlig unkritisch: wir haben unser Haus genau morgen vor einem Jahr übernommen, die "Einweisung" in die Wärmepumpe dauerte zehn Minuten ("Bitte nur die Raumsolltemperatur anpassen bis Sie sich wohlfühlen. Ansonsten Finger weg"), und in den ersten Wochen kam der Heizi an bedeckten Tagen zweimal mit einer Wärmekamera vorbei um sich Temperaturen der Bodenflächen und HKV anzusehen und ggf den Durchfluß anzupassen. Ansonsten wurde genau NICHTS gemacht, oder gar ´optimiert´. Wozu auch? Wir werden dieses Jahr ca 11.000 kWh Heiz- und Warmwasser-Bedarf haben, wofür wir 2.000-2.200 kWh Strom benötigen werden... was soll man da noch optimieren?
 
B

Benutzer200

Ich soll also etwas abschalten NACH dem Einbau, das ich aber eigentlich haben muss aber wiederum nicht nutzen sollte.....da beginnt FÜR MICH bereits der Magendruck UND ich soll auf mehreren Ebenen dem Heizik widersprechen und von iohm einen anderen Einbau fordern, als er das empfiehlt....ufff.....
Der Heizi will die Schläuche nicht so eng legen, bestellt die Pumpe zu groß, will Pufferspeicher usw..... die Fehlermöglichkeiten habe ich hier zuhauf gelesen und ich als Laie soll ihm dann sagen, dass das Alles Quark ist. :eek:
Für Laien: Du bekommst eine S-Klasse und nach Optimierung hast Du einen Rolls Royce. Das Bessere ist immer der Feind des Guten. Also 600€ Heizkosten im Jahr oder 580€ nach "Optimierung".
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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