G
Gerichtsdiener
Liebes Forum!
meine Verlobte (33) und ich (32) sind derzeit in der anfänglichen Planungsphase eines Einfamilienhaus. Da wir keine Vorerfahrungen mit der Finanzierung oder sonstigen Planungen in solchen Größenordnungen haben, würden wir uns sehr über Feedback, Tipps und ehrliche Einschätzungen zu unseren derzeitigen Plänen freuen.
Ausgangspunkt unserer Planung ist, dass wir über landwirtschaftliche Fläche in einem kleinen niedersächsischen Dorf verfügen. Diese Fläche umfasst ca. 1 Hektar Land, auf einer Seite liegt die Fläche an einer bereits voll erschlossenen Straße. Die andere Seite der Straße ist vollständig bebaut, „unsere“ Seite der Straße zumindest teilweise.
Von der o.g. Fläche sind die „ersten“ 30 m von der Straße aus gesehen derzeit als Bauerwartungsland deklariert. Die Gemeinde hat zuletzt ein Planungsbüro mit der Planung für dieses Bauerwartungsland beauftragt und noch in diesem Jahr soll mit dem Planungsverfahren begonnen werden. Wir sind daher vorsichtig optimistisch, dass wir dort in den nächsten 2-3 Jahren werden bauen können.
Gesetzt diesem Fall würden ca. 52m x 30m unserer o.g. Fläche zu Bauland werden (= 1.560 qm).
Da wir derzeit in einer Großstadt wohnen, es uns aber immer mehr in die ländliche Heimat zieht und dort auch berufliche Möglichkeiten bestehen, sind wir mittlerweile auch fest entschlossen, das Wagnis Hausbau dort anzugehen, da die Möglichkeiten dort unserer Meinung nach zu gut sind, um nicht genutzt zu werden.
Wir wissen zwar, dass wir recht früh mit der Planung beginnen, aber lieber zu früh als zu spät. :) Am liebsten wäre es uns, parallel zum Bauplanungsverfahren unsere Pläne soweit voranzubringen, dass wir mit Inkrafttreten des Bauplans zeitnah die Baugenehmigung beantragen können. Dafür fehlt uns aber einfach Wissen, v.a. bezüglich der Frage, „wie viel Haus“ wir uns eigentlich leisten können.
Allgemeines zu uns
Einkommen- und Vermögenssituation:
Ich: Nach Abzug der PKV 4.500 € netto, Steuerklasse 3,
Sie: 1.265 € netto + 40€ Vw.L. + 70 € Fahrtkostenerstattung, Steuerklasse 5
Zudem korrigiere ich regelmäßig Klausuren und werde dies auch weiter tun (können). Dafür erhalte ich durchschnittlich 2.600 € / Jahr netto, also ca. 210 € / Monat
Insgesamt: 5.975 € / Monat
Wie erwähnt sucht meine Verlobte derzeit lose nach einer anderen Stelle, bei der sie remote Vollzeit arbeiten kann. Würde Sie schlicht auf 40h erhöhen, hätten wir ca. 350 €/Monat netto mehr zur Verfügung – damit planen wir derzeit aber nicht!
Ich erhalte die nächsten 12 Jahre im 2-Jahres-Turnus (also 6x) weitere Erhöhungen durch Stufenaufstiege in Höhe von jeweils ca. 200 €/Monat netto.
Dazu kommen jährliche Tarifanpassungen von durchschnittlich ca. 100-200 €/Monat netto.
Für den Fall, dass Kinder Einzug erhalten, würde neben dem gesetzlichen Kindergeld zudem 88€/Monat netto Familienzuschlag pro Kind dazukommen.
Aktuelle Wohnkosten:
=> Mit Auto wohl ca. 2.200 € / Monat
Dynamische Ausgaben:
Verträge:
Einnahmen- und Ausgabensummen:
=> 2.242 € Überschuss ohne Auto
=> 1.842 € Überschuss mit Auto
Allgemeines zum Hausbau
So viel zu den „harten Fakten“. Wir haben nun ein bestimmtes Haus vor Augen, an dem wir uns gerne anlehnen würden. Bei unbegrenztem Budget würden wir das sofort weitestgehend nachbauen, aber das Budget ist eben nicht unbegrenzt. :)
Unser Problem ist nun: Wir können mangels Erfahrung momentan schlichtweg nicht einschätzen, „wie viel Haus“ wir uns eigentlich leisten können.
Ich würde von folgender Rechnung ausgehen und brauche einfach mal Leute, die das auf Plausibilität checken:
Monatlich zur Verfügung:
Abzüglich:
Nach der obigen Rechnung komme ich zum Schluss, dass wir eine monatliche Rate von 2.500 € stemmen könnten. Das dürfte anfangs zwar bedeuten, dass wir bei anderen Dingen Abstriche machen müssten, damit können wir aber sehr gut leben und sind uns sehr bewusst, was das bedeutet.
Dazu gibt es zudem nochmals in Erinnerung zu rufen, dass:
Ich halte daher die monatliche Rate von 2.500 € für durchaus machbar. Was denkt ihr dazu?
Was die Kosten für den Bau angehen, gehe ich entsprechend der o.g. Rate, dem Eigenkapital von 110.000 € und den quasi nicht existenten Kosten für Grundstück + Erschließung davon aus, dass wir uns durchaus im Bereich von Kosten bis 600.000 € bewegen können, ohne uns zu überfordern. Das entspräche einem Kredit von 490.000 €.
Bei einem Zins von 4 % würden wir über 25 Jahre 750.000 € abzahlen. Darin enthalten wären ca. 305.000 € Zinsen (das tut weh…). Getilgt wären dann ca. 445.000 €.
Die errechnete Restschuld von 45.000 € würden wir denke ich über Sondertilgungen in den letzten Jahren, in denen zumindest mein Gehalt nochmal deutlich höher liegen wird als jetzt, tilgen können.
Letztlich komme ich zum Schluss, dass wir uns anfänglich mit engerem Gürtel, mittelfristig aber einigermaßen entspannt eine monatliche Rate von 2.500 € leisten könnten und mit anvisierten Sondertilgungen und einem zeitlichen Rahmen von 25-30 Jahren einen Kredit von 500.000 €, wenn es unbedingt sein müsste maximal 600.000 € leisten können.
Ergibt das alles Sinn? Habe ich irgendetwas kolossal wichtiges vergessen?
Ich weiß, dass ich sehr viel geschrieben habe und ich von niemandem erwarten kann, sich alles durchzulesen, gegenzurechnen und Feedback zu geben. Ich bin aber schon jetzt jedem dankbar, der etwas zu unseren Planungen beitragen mag! :)
LG
T
meine Verlobte (33) und ich (32) sind derzeit in der anfänglichen Planungsphase eines Einfamilienhaus. Da wir keine Vorerfahrungen mit der Finanzierung oder sonstigen Planungen in solchen Größenordnungen haben, würden wir uns sehr über Feedback, Tipps und ehrliche Einschätzungen zu unseren derzeitigen Plänen freuen.
Ausgangspunkt unserer Planung ist, dass wir über landwirtschaftliche Fläche in einem kleinen niedersächsischen Dorf verfügen. Diese Fläche umfasst ca. 1 Hektar Land, auf einer Seite liegt die Fläche an einer bereits voll erschlossenen Straße. Die andere Seite der Straße ist vollständig bebaut, „unsere“ Seite der Straße zumindest teilweise.
Von der o.g. Fläche sind die „ersten“ 30 m von der Straße aus gesehen derzeit als Bauerwartungsland deklariert. Die Gemeinde hat zuletzt ein Planungsbüro mit der Planung für dieses Bauerwartungsland beauftragt und noch in diesem Jahr soll mit dem Planungsverfahren begonnen werden. Wir sind daher vorsichtig optimistisch, dass wir dort in den nächsten 2-3 Jahren werden bauen können.
Gesetzt diesem Fall würden ca. 52m x 30m unserer o.g. Fläche zu Bauland werden (= 1.560 qm).
Da wir derzeit in einer Großstadt wohnen, es uns aber immer mehr in die ländliche Heimat zieht und dort auch berufliche Möglichkeiten bestehen, sind wir mittlerweile auch fest entschlossen, das Wagnis Hausbau dort anzugehen, da die Möglichkeiten dort unserer Meinung nach zu gut sind, um nicht genutzt zu werden.
Wir wissen zwar, dass wir recht früh mit der Planung beginnen, aber lieber zu früh als zu spät. :) Am liebsten wäre es uns, parallel zum Bauplanungsverfahren unsere Pläne soweit voranzubringen, dass wir mit Inkrafttreten des Bauplans zeitnah die Baugenehmigung beantragen können. Dafür fehlt uns aber einfach Wissen, v.a. bezüglich der Frage, „wie viel Haus“ wir uns eigentlich leisten können.
Allgemeines zu uns
- Frau 33, Mann 32
- Nächstes Jahr wird geheiratet
- Wunsch von 1-2 Kindern in den nächsten 5-7 Jahren
- Sie im Kreativbereich unbefristet angestellt bei 30h/Woche; derzeit lockere Suche nach einem Remote-Job mit 40h/Woche
- Ich verbeamtet in der Justiz (höherer Dienst, Besoldungsgruppe R), Vollzeit
- Gebaut werden soll in kleinem Dorf mit Kindergarten, Grundschule und Busverbindung (10km) zur nächsten größeren Stadt (> 20.000). Zur nächsten Großstadt (>100.000) sind es ca. 35km
- Nahezu unsere gesamte Familie ist zwischen 2 Minuten Fußweg und 15 Minuten Autofahrt entfernt, hat bisher und wird auch zukünftig in jeglicher Art und Weise unterstützen (Kinderbetreuung, Arbeit am Bau/Garten, Finanzen, …)
- Meine Familie ist zudem eine reine Handwerkerfamilie; außer mir haben die alle was „Ordentliches“ gelernt und können mit ihren Händen umgehen. ;-) Wir planen daher, zumindest was den Innenausbau angeht, mit ordentlich Eigenleistung.
Einkommen- und Vermögenssituation:
- Einkünfte:
Ich: Nach Abzug der PKV 4.500 € netto, Steuerklasse 3,
Sie: 1.265 € netto + 40€ Vw.L. + 70 € Fahrtkostenerstattung, Steuerklasse 5
Zudem korrigiere ich regelmäßig Klausuren und werde dies auch weiter tun (können). Dafür erhalte ich durchschnittlich 2.600 € / Jahr netto, also ca. 210 € / Monat
Insgesamt: 5.975 € / Monat
Wie erwähnt sucht meine Verlobte derzeit lose nach einer anderen Stelle, bei der sie remote Vollzeit arbeiten kann. Würde Sie schlicht auf 40h erhöhen, hätten wir ca. 350 €/Monat netto mehr zur Verfügung – damit planen wir derzeit aber nicht!
Ich erhalte die nächsten 12 Jahre im 2-Jahres-Turnus (also 6x) weitere Erhöhungen durch Stufenaufstiege in Höhe von jeweils ca. 200 €/Monat netto.
Dazu kommen jährliche Tarifanpassungen von durchschnittlich ca. 100-200 €/Monat netto.
Für den Fall, dass Kinder Einzug erhalten, würde neben dem gesetzlichen Kindergeld zudem 88€/Monat netto Familienzuschlag pro Kind dazukommen.
- Eigenkapital: 90.000 €
- Grundstück: 1.560 qm dann Bauland = 125.000 € (letzter Preis Neubaugebiet: 80 €/qm)
- Ca. 8.500 qm landwirtschaftliche Fläche (gekauft zu 2,50 €/qm) = 21.250 €
- Keine Kredite oder Verbindlichkeiten
Aktuelle Wohnkosten:
- Kaltmiete: 1.310 € / Monat
- Nebenkosten: 130 € /Monat
- Ölheizung: 180 € / Monat
- Strom / Gas / Wasser: 105 € / Monat
- Streaming, Spotify, etc.: 75 € / Monat
- Mobilitätskosten: 0 € - Sie bekommt das Monatsticket von der Arbeit, ich fahre Fahrrad. Im Falle des Hausbaus müssten wir uns ein Auto zulegen, mit dem ich zunächst 3-5x pro Woche 70km Gesamtstrecke zurücklegen müsste. Das Auto könnte ich jedoch aus der Familie übernehmen, da dort einige zurzeit weitestgehend ungenutzt sind und Auto für uns keine Priorität hat.
=> Mit Auto wohl ca. 2.200 € / Monat
Dynamische Ausgaben:
- Lebensmittel ca. 700 € / Monat (höhere Kosten aufgrund Lebensmittelallergien)
- Privatausgaben, Freizeit, sonst. „Luxus“: 300€
- Hund: 100 €
- ETF-Sparpläne: 700 € / Monat
Verträge:
- Hausratversicherung: 360 € / Jahr = 30 € / Monat
- Haftpflichtversicherung: 10 € / Monat
- Hundehalterhaftpflicht: 65 € / Jahr = 13 € / Monat
- Krankenversicherung oben berücksichtigt
- Internet: 40 € / Monat
- Mobilfunk: 2 x 20€ = 40 € / Monat
Einnahmen- und Ausgabensummen:
- Einnahmen gesamt: 5.975 €
- Ausgaben: aktuell 3.733 €
- Ausgaben mit Auto: 4.123 €
=> 2.242 € Überschuss ohne Auto
=> 1.842 € Überschuss mit Auto
Allgemeines zum Hausbau
- 1560 qm Bauland + 8.500 qm „Wiese“.
- Wir sind sofort bereit, eines der Flurstücke (13m Breite = 390 qm Bauland + 2.340 qm „Wiese) abzugeben.
- Neubau, Einfamilienhaus, teilweise 1-geschossig, teilweise 1,5- oder 2-geschossig
- Ohne Keller
- Wie o.g. mit viel Eigenleistung Innenausbau
So viel zu den „harten Fakten“. Wir haben nun ein bestimmtes Haus vor Augen, an dem wir uns gerne anlehnen würden. Bei unbegrenztem Budget würden wir das sofort weitestgehend nachbauen, aber das Budget ist eben nicht unbegrenzt. :)
Unser Problem ist nun: Wir können mangels Erfahrung momentan schlichtweg nicht einschätzen, „wie viel Haus“ wir uns eigentlich leisten können.
Ich würde von folgender Rechnung ausgehen und brauche einfach mal Leute, die das auf Plausibilität checken:
- Eigenkapital: 90.000 €
- Verkauf Flurstück: 20.000 €
Monatlich zur Verfügung:
- Derzeitige Kaltmiete: 1.310 €
- Derzeitiger ETF-Sparplan: 700 €
- Derzeitiger Überschuss ohne Auto 2.242 €
Abzüglich:
- Mehrkosten Mobilität: 400 €
- Monatliche Rücklagenbildung 1.252 €
- Sonstige unerwartete Ausgaben: 100 €
Nach der obigen Rechnung komme ich zum Schluss, dass wir eine monatliche Rate von 2.500 € stemmen könnten. Das dürfte anfangs zwar bedeuten, dass wir bei anderen Dingen Abstriche machen müssten, damit können wir aber sehr gut leben und sind uns sehr bewusst, was das bedeutet.
Dazu gibt es zudem nochmals in Erinnerung zu rufen, dass:
- ich jährlich 100-200 €/Monat netto und alle 2 Jahre darüber hinaus weitere 200 € / Monat netto mehr erhalten werde (2030 also > 1.000 € / Monat netto mehr erhalten werde als 2024),
- bei etwaigem Kindersegen durch Kindergeld + Familienzuschlag immerhin 300 € / Monat netto pro Kind dazukämen,
- obige Rechnung schon jetzt von einer 30h-Woche meiner besseren Hälfte ausgeht
Ich halte daher die monatliche Rate von 2.500 € für durchaus machbar. Was denkt ihr dazu?
Was die Kosten für den Bau angehen, gehe ich entsprechend der o.g. Rate, dem Eigenkapital von 110.000 € und den quasi nicht existenten Kosten für Grundstück + Erschließung davon aus, dass wir uns durchaus im Bereich von Kosten bis 600.000 € bewegen können, ohne uns zu überfordern. Das entspräche einem Kredit von 490.000 €.
Bei einem Zins von 4 % würden wir über 25 Jahre 750.000 € abzahlen. Darin enthalten wären ca. 305.000 € Zinsen (das tut weh…). Getilgt wären dann ca. 445.000 €.
Die errechnete Restschuld von 45.000 € würden wir denke ich über Sondertilgungen in den letzten Jahren, in denen zumindest mein Gehalt nochmal deutlich höher liegen wird als jetzt, tilgen können.
Letztlich komme ich zum Schluss, dass wir uns anfänglich mit engerem Gürtel, mittelfristig aber einigermaßen entspannt eine monatliche Rate von 2.500 € leisten könnten und mit anvisierten Sondertilgungen und einem zeitlichen Rahmen von 25-30 Jahren einen Kredit von 500.000 €, wenn es unbedingt sein müsste maximal 600.000 € leisten können.
Ergibt das alles Sinn? Habe ich irgendetwas kolossal wichtiges vergessen?
Ich weiß, dass ich sehr viel geschrieben habe und ich von niemandem erwarten kann, sich alles durchzulesen, gegenzurechnen und Feedback zu geben. Ich bin aber schon jetzt jedem dankbar, der etwas zu unseren Planungen beitragen mag! :)
LG
T
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