Lieber
@GeraldG, Danke für Deine offene Antwort! Mit meinen teilw. überspitzt ausgedrückten Bemerkungen möchte ich Dich keinesfalls ärgern, schon aber anschubsen, darüber ebenso nachzudenken.
Das "Problem" scheint also eher zu sein, dass ihr noch keinen gemeinsamen Bedarfsplan finden konntet. Insofern sehe ich das genauso wie
@K a t j a als ebenso grundlegend wie auch "gefährlich" an, jetzt schon ins Finale zu starten. Druck und Ärger beim Bau sind meist allgegenwärtig und wenn dann noch gegenseitige Uneinigkeit dazukommt kann das Fass schnell voll sein.
Ich bin vom Typ her eher aus dem Bauch heraus und muss die Dinge immer vor mir sehen, also schaue ich mir Details wie Treppe, Abstände, Höhen etc. genau an, um es für mich entscheiden zu können.
Natürlich könnte Euch ein guter, freier Architekt durch das Vorhaben führen und auch auch die nötige Sicherheit geben bzw. als Vermittler zwischen Euren Vorstellungen fungieren; ein Planer eines GU wird das oftmals nur bedingt inEurem Sinne so umsetzen.
Nicht wegnehmen könnte man Euch aber das wirkliche Erforschen Eurer Bedürfnisse. Ich verstehe das mit dem ersten Haus, da bist Du nicht alleine und selbst wenn wir das bereits mehrfach hinter uns haben ergeben sich immer Dinge, die man nicht vorhersehen oder sich vorstellen konnte.
Wir wussten z.B. nicht, wo unsere Lieblingsplätze sein werden, nun ist es z.B. unser superbequemes Esszimmersofas geworden und das Wohnzimmer brauchen wir fast gar nicht, weil sich oft Jeder seine Ecke im Haus sucht und sein Ding für sich macht. Ihr seid eine Familie mit Kids und da macht es schon auch Sinn, dass Jeder seinen eigenen, schönen Platz für sich aben kann.
Da kennen wir uns zu wenig. Ich sehe auch keine Möglichkeit das herauszubekommen ohne in einem Haus zu wohnen. Die Unsicherheit der Zukunft (was brauchen die Kinder wenn sie älter werden?) bleibt weiterhin.
Das wird sich im Haus auch ändern aber von vorneherein einfach nur viel Platz zu schaffen, damit dann Alles möglichst stattfinden kann, ist nicht anzuraten. So war das auch mit der "Besenkammer" gemeint. Ein schöner Hochschrank z.B. in der Ankleide oder im Bad nimmt all das auf und benötigt kein Extra Zimmer mit Tür, Wand, Elektrik und Planung oder die Besenkammr wird zum Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine, Stauraum u.a., dann maht ein Extra-Raum Sinn.
Wir sind wahrscheinlich auch Typ "beim nächsten Mal mach ichs anders",
Auch damit seid ihr nicht alleine und Jeder hier könnte, wenn er selbstkritisch genug ist, Dir reihenweise über eigene Denkfehler beim Bau berichten.
Ich habe hier wirklich auch den Eindruck, dass der Keller genaunaus diesem Grund der Unklarheit geplant wurde, um eben Platzhalter für alles Mögliche zu werden. Dafür aber ist er viel zu teuer und bringt am Ende doch nicht den gewünschten Generalerfolg, da ein Keller eben ein Keller bleibt und kein sonniger Wohnraum wird. Vlt. sucht ihr Euch eine vertraute Person mit klarem Blick und ausreichend Ratio, um zumindest einmal einen klaren Plan für die Alltagsdinge zu finden wie: Tatsächlich benötigter, innerhäusiger Stauraum für Staubsauger, Besen, Putzmittel, Trittleiter, Extra-Küchengeräte, Koffer uvm. und dann jeweils einen Puffer dazugeben, der aber nicht zwingend in einen vlt. 6-stelligen Keller enden muss. Vlt. bedient ja auch ein schönes, trockenes Gartenhaus viele dieser Wünsche für viel weniger Geld.
Man kann das zweite Bad in das OG "schieben
Das würde ich nicht tun, denn man hat Gäste oder mal Fremde im Haus, die oben nix zu suchen haben, jedoch über ein Extra WC im OG am Bad angedockt wg. gemeinsamer Leitungen könnte sinnvoll sein bei größer werdenden Kindern.
Ist schwierig die für die nächsten zwanzig Jahre zu kennen. ich weiß, was ich weiß, weiß aber nicht was ich nicht weiß.
Auch das geht Jedem so, daher kann ein Plan bzw. Struktur dabei helfen, zumindest bestmöglich vorbereitet zu sein auf das Unbekannte. Man kann sich ausreichend große Räume schaffen und sich dann selbst disziplinieren, damit auch auszukommen. Mehr und voller geht immer. Daher könnte man es schon auch am jetzigen Bedarf an Kleidung etc. ausrichten plus kleinen Puffer. Du wirst für Dich + Frau aber keine doppelte Menge an Kleidern haben (müssen) wie Du sie jetzt hast.
Wie man gemerkt hat verstaut meine Frau gerne Dinge irgendwo, ohne sie in den Keller zu bringen
Wenn sie das nicht ändert oder ändern will dann soll sie sich diesen Allzweckraum im EG so planen, wie sie es braucht. Dann ist das eben eine dieser festen Vorgabe an einen Planer, genau solch einen Raum im EG einzuplanen. Und genauso sieht es aus mit Deinem Büro....Schritt für Schritt, Raum für Raum den Bedarf unumstösslich festlegen, dann lösen sich vlt. zumindest ein paar der Knoten.
Diese Musthaves wie Allzweckraum, evtl. kleines Extra-WC im OG, Dein Büro wirklich als Büro und Klappbett für seltene Zufallsübernachtungen, ausreichend herstellbare Sitzfläche im Küchen-/Essbereich auch für die öfter mal anwesende vorhandene "Großfamilie", Hochschrank im Bad/Ankleide für Sauger, Putzmittel, Eimer...., würde ich nach und nach in mein "Pflichtenheft" schreiben und wenn dann daraus ein Erker herauskommt ist es ja schön aber eben nicht andersrum. Innendrin muss das Haus für die Bewohner funktionieren, daher würde ich so vorgehen und dann schauen, welche Optionen sich ergeben.