Neubau Einfamilienhaus in Süddeutschland

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WilderSueden

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Mein Hauptproblem mit der dezentralen Lüftung ist dass ich dann in jedem Raum ein Loch habe und ich so zweifle ob das dann schalltechnisch wirklich gut ist. Wir bauen zwar am Dorfrand, weit weg von lauten Straßen, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher ob das sein muss. Lüftergeräusch ist auch ein bisschen ein Thema, aber da denke ich dass man mit hochwertigen Lüftern einiges reissen kann. Ansonsten ist halt noch der Punkt dass ich von dezentralen Lüftern bisher eigentlich immer nur im Zusammenhang mit großen Häusern (=zentrale Lüftung müsste pro Wohneinheit sein) und Billiganbietern gelesen habe. Sein Hauptproblem mit zentralen Lüftern ist Keime und Dreck in der Lüftung wobei mir persönlich das eher weniger Sorgen macht. Und ich glaube eine persönliche Präferenz des GU fürs manuelle Lüften spielt auch eine Rolle dabei dass er der einfacheren Lösung den Vorzug gibt.

@ypg Hausideen gibt es viele, auch viele die wir bauen würden. Da wir bisher eher im Bereich der Anbieter mit fertigen Plänen unterwegs waren, sind die natürlich auch recht divers. Allen gemeinsam ist eine Wohnküche in L-Form und das Arbeitszimmer im Erdgeschoss, meistens in der Nordwest-Ecke. Wobei der Bauplaner des lokalen GU das eher in der OSt-Süd-Ost Ecke hat. Gefällt mir eigentlich auch ganz gut da man so direkt den Paketboten sieht wenn er kommt ;) . Wenn wir mit denen bauen, würde ich da sicherlich noch einen Thread aufmachen in über Grundrisse diskutieren. Den Grundriss eines Fertigbauers zu diskutieren fand ich jetzt nur begrenzt sinnvoll, größere Änderungen sind da ohnehin prohibitiv teuer.
 
WilderSueden

WilderSueden

Vielleicht an der Stelle noch ein paar Gedanken zum Thema Hausidee, Grundriss und Baupartner. Im Thread von @wullewuu geht es ja gerade mal wieder heiß her und es wird zum Architekten geraten. Irgendwann wird die Frage hier sicherlich auch nochmal kommen warum wir eigentlich bisher fast nur bei Fertigbauern bzw Typenhäusern waren. Da spielen viele Faktoren mit rein, die wichtigsten sind sicherlich dass wir ursprünglich ja gar nicht bauen sondern was kaufen wollten und mein persönliches Misstrauen gegenüber Architekten als Berufsstand. Die - vielleicht etwas naive - Annahme dass ein fertig geplantes Haus günstiger ist, spielt sicherlich auch eine Rolle.

Ein fertig geplantes Haus bauen ist natürlich viel näher am Kauf von Bestandsimmobilen als frei zu planen. Statt sich zu überlegen wo man die Treppe haben wollte und wo ein Fenster sein muss, blättert man durch den Katalog und sucht sich einen Grundriss aus. Ich glaube an der Stelle auch gar nicht dass unsere Bedürfnisse so besonders sind dass sie nicht von einem Typenhaus befriedigt werden können. Als ich im letzten Post geschrieben habe, wir würden diverse Grundrisse bauen, muss man das glaube ich eher so verstehen dass wir ein Haus mit dem Grundriss kaufen würden und gut damit glücklich würden. Ein Haus vom Architekt hatte in meiner Wahrnehmung immer was exklusives, für Leute die entweder wirklich exklusiv bauen oder sich selbst für so besonders halten dass sie denken man müsste mit dem Architekt irgendwo noch eine Ecke ins Haus zu bauen um exklusiv zu sein (siehe auch mutwillige Sicken und Kanten im Autoblech). Eigentlich wollen wir ja nur ein ganz normales Haus auf einem rechteckigen fast ebenen Grundstück bauen, wie tausende andere auch jedes Jahr. Irgendwie liegt es da nicht nahe auch noch einen teuren Architekten zu bezahlen damit der einen Grundriss zeichnet den man so oder so ähnlich in 15 Katalogen findet. (Dass man auch mit dem Fertighaus viel Geld beim Architekten liegen lassen kann wusste ich damals noch nicht ;) ).

Dabei hilft auch nicht dass mein Eindruck von Architekten bisher eher negativ ist. Ich meine mal ehrlich, wer kommt auf die Idee einen Aufzug zu planen den man nur über eine Treppe erreichen kann? Wer kommt auf die Idee Fenster vom Boden bis zur Decke und 2m breit zu planen bei denen man nur eine winzige schießscharte öffnen kann, das ganze übrigens in einem Gebäude ohne Klimaanlage. Ich denke ihr versteht was ich meine, Architekten sind die Leute die entweder sündhaft teure Villen planen, Fußballstadien wie Vogelnester aussehen lassen (total innovativ...) oder einen riesigen Schrott fabrizieren den jeder Normale besser planen könnte. Und dabei immer fleißig die Hand aufhalten. Nicht unbedingt eine Ausgangslage bei der man den Gang zum Architekten antritt wenn man bauen will.

Ein bisschen hat sich in den letzten Wochen aber herauskristallisiert dass das alles doch nicht ganz so einfach ist. Beim Fertighausbauer die Haustüre von Norden nach Osten zu verlegen ist fast schon gleichbedeutend damit das Haus um 90 Grad zu drehen. Offenbar scheinen alle Leute südlich der Straße zu wohnen...oder es scheint egal zu sein. Fertighäuser werden offenbar in der Regel nicht fertig übergeben sondern ohne Böden und ohne Maler. Wenn man sich Vinyl-Boden ins Angebot nehmen lässt bekommt man für 140€/qm Klickvinyl (hoffentlich auf der Unterseite vergoldet) mit einer dicken Korkschicht auf die teuere Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung gelegt. Fertighäuser sind zwar schnell aufgebaut aber bis da ein LKW anrückt verbringt man Monate auf der Warteliste. Und was da alles noch bauseits geschehen soll obwohl es ja eindeutig bei einem Haus dabei sein muss...

Kurz gesagt, es ist gerade alles sehr verwirrend und Entscheidungen sind schwierig. Vielleicht ist der lokale GU tatsächlich ein guter Einstieg in das Thema individuelle Planung. Da es bisher vor allem darum ging eine grobe Kostenabschätzung zu machen ist an den Entwürfen noch nicht besonders viel individuell, aber wenn man Kosten nicht im (umbauten) luftleeren Raum abschätzen will, braucht man zumindest einen groben Entwurf. Da sind sicherlich noch ein paar Termine zur Verfeinerung nötig bevor man damit einen Antrag stellen kann. Vorteil wäre natürlich dass am Ende nicht die Abweichung zu einem Standardentwurf kostet sondern der Entwurf an sich. Und der Bauplaner hätte als Ingenieur den Vorteil dass er von meinen (Vor-)Urteilen über Architekten nicht betroffen ist. Mal schauen was in der Abschätzung rauskommt, aber 15 Musterhäuser müssen auf jeden Fall mal nicht mitfinanziert werden.

(Ich hoffe mal ich verwirre damit jetzt niemanden zu sehr. Aber ich glaube manchmal schadet es auch nicht seine Gedanken auszuformulieren und findet es sogar jemand interessant)
 
Y

ypg

und es wird zum Architekten geraten.
Nein, das hast Du falsch verstanden.
Nur wenn jmd sich so sehr verunsichern lässt und jmd braucht, den er ständig und immer wieder nach dem Für und Wider fragen muss, oder sei es auch nur für das gute Bauchgefühl, sollte sich mal für eine Stunde oder länger mit einem Fachmann zusammensetzen und nicht mit einem Verkäufer.
Und ja: das gilt auch für die Grundrissplanung.
 
11ant

11ant

Ansonsten ist halt noch der Punkt dass ich von dezentralen Lüftern bisher eigentlich immer nur im Zusammenhang mit großen Häusern (=zentrale Lüftung müsste pro Wohneinheit sein) und Billiganbietern gelesen habe. [...] Und ich glaube eine persönliche Präferenz des GU fürs manuelle Lüften spielt auch eine Rolle dabei dass er der einfacheren Lösung den Vorzug gibt.
Bei einem Haus mit mehreren Wohneinheiten würde ich es nicht gleich als dezentral bezeichnen, wenn jede Wohneinheit ihre separate zentrale Lüftung hat. Ich glaube, da geht insgesamt die komplexe Wirrnis mit Dir durch. Ob überhaupt Kontrollierte-Wohnraumlüftung und wenn ja dann ob zentral oder dezentral ist eine Frage, die Du zuerst für Dich klären solltest. Und danach solltest Du dann mein Steinemantra auch auf die Kontrollierte-Wohnraumlüftung anwenden und mit einem Bauunternehmer, der nur die eine Variante "kann", nicht die andere bauen wollen.
Ein Haus vom Architekt hatte in meiner Wahrnehmung immer was exklusives, [...] Irgendwie liegt es da nicht nahe auch noch einen teuren Architekten zu bezahlen damit der einen Grundriss zeichnet den man so oder so ähnlich in 15 Katalogen findet.
Selbst bei einem Rechteckhaus auf einem Bodenplattengrundstück ist es hilfreich, einen Planer und Bauleiter zu haben, der einem die Verschandelungen durch eingekastelte Rohrleitungen etcetera erspart. Und der nützt einem auch, wenn der Grundriss keine bahnbrechende Neukomposition ist. Nimm´ einen Architekten wegen der "restlichen" 97 % seines Berufes, nicht wegen der Grundrissemalerei.
Dabei hilft auch nicht dass mein Eindruck von Architekten bisher eher negativ ist. Ich meine mal ehrlich, wer kommt auf die Idee einen Aufzug zu planen den man nur über eine Treppe erreichen kann?
Das ist kein Privileg oder auch nur Spezifikum des Architektenberufes, daß die größten Stars im Rampenlicht sich nicht aus den Reihen der besten Fachleute rekrutieren. Ein guter Blender wird man nicht, wenn man sich mit solchem Kinderkram wie Sachkenntnis verzettelt. Wegen Nieten einen ganzen Berufsstand zum Teufel zu wünschen, bringt Dich allerdings nicht weiter. Du mußt Deinen Ängsten verbieten, die Leitlinien Deines Hausbaus zu bestimmen !
 
Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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