Dann musst Du am HKV mit einem kleinen IR-Thermometer die Rücklauftemperaturen messen. Bei kurzen Kreisen hast Du eine höhere Rücklauftemperatur als bei langen Kreisen. Dafür musst du aber auf allen Heizkreisen höchstmöglichen Fluss freigeben und das Überströmventil sollte zu sein. Dann findest du nicht nur die kurzen Kreise, sondern siehst an den Topmetern auch, welchen maximalen Fluss deine Hydraulik hergibt und ob sie ausreicht, den Nennvolumenstrom deiner Wärmepumpe zu erreichen.
Wenn also nach dem Besuch gestern die Anlage noch taktet und es nicht warm wird musst du folgendes machen.
1. Alle! Kreise maximal auf und Überströmventil zu und Gesamtdurchfluss messen.
(Das Schlafzimmer kann später wieder gedrosselt werden wenn der hydraulische Abgleich stimmt, die Heizkurve stimmt und die Wärmepumpe nicht mehr taktet). Bei zu viel Fluss kann die Leistung der Umwälzpumpe reduziert werden.
2. Kreise mit schnellem Temperaturanstieg im Rücklauf bzw höherer Rücklauftemperatur schrittweise angleichen bis alle etwa gleiche Rücklauftemperatur haben. Dann hast du die Fußbodenheizung hydraulisch abgeglichen. Die Wärmepumpe sollte dann schon nicht mehr takten.
3. Heizkurve anpassen, bis die Temperatur im Haus stimmt.
4. Jetzt können einzelne Kreise gedrosselt werden um im entsprechendem Raum die Temperatur zu senken (Schlafzimmer). Dabei immer den Gesamtfluss im Blick haben, der Mindestvolumenstrom muss eingehalten werden
5. Erstmal fertig, die folgenden Winter dann nur noch Feintuning.
Bekommst Du noch die Heizkreislängen verkürzt sich das alles...
Kritisch sind fast immer die Badezimmer wenn eine höhere Temperatur gewünscht ist. Nachträglich mehr Heizfläche erschließen geht nicht. Also muß man sich entscheiden. Entweder elektrischer Heizkörper für bedarfsgerechte kurzfristiges Zuheizen, oder Anheben der Heizkurve mit Verschlechterung der Effizienz. Auf lange Sicht ist meist der elektrische Heizkörper die wirtschaftlichere Variante. Aber vielleicht passt es ja bei Dir in den Bädern.
Gruß aus Hamburg